Während bis heute kontrovers darüber diskutiert wird, ob man über Hitler lachen darf, haben bereits vor über 60 Jahren zwei große Regisseure eine klare und positive Antwort darauf gegeben: Zunächst Charles Chaplin mit "Der große Diktator", kurz darauf der gebürtige Deutsche (und Jude) Ernst Lubitsch mit "Sein oder Nichtsein". Da beide Filme bereits während des 2. Weltkrieges gedreht wurden, kannten die Beteiligten natürlich noch nicht das wahre, unfaßbare Ausmaß von Hitlers Wahn - weshalb zumindest Chaplin im Nachhinein zugab, er hätte seinen Film nicht gedreht, hätte er davon gewußt.
Das ändert aber natürlich nichts daran, daß es sich bei beiden Werken um unumstrittene Meisterwerke handelt, denen tatsächlich das scheinbar Unmögliche gelingt: Hitler und das Nazitum mit den Mitteln intelligenter Satire und großem Wortwitz der Lächerlichkeit preiszugeben, ohne dabei das Gespür für den Ernst der Situation und die realen Opfer zu verlieren.

In der Nacht auf Montag zeigt nun die ARD um 2.00 Uhr endlich mal wieder "Sein oder Nichtsein" ("Der große Diktator" lief erst vor einigen Wochen bei arte). Darin geht es um eine Theatergruppe im besetzten Polen, deren Mitglieder sich als hohe Nazis (und auch als Hitler) ausgeben, um einen deutschen Spion daran hindern zu können, überlebenswichtige Informationen über den polnischen Widerstand an die Nazi-Führung weiterzugeben. Natürlich läuft nicht alles glatt ab ...

Schlechte Sendezeit hin oder her: Diesen Film sollte man unbedingt (mindestens) einmal gesehen haben!

Last edited by Ralf; 24/11/07 07:10 PM.