Hi Maekk,
ich möchte nochmals wiederholen das ich es sehr gut finde das ein Computerspiel zu solchen Diskussionen anregt.
Es scheint als wird dieses Medium endlich erwachsen und Divinity 2 hebt sich angenehm ab. Es ist mehr wie ein Roman der einige Fragen aufwirft. Denke nicht das viele der Fragen (Quests) zufällig sind.

Diese Geschichte an sich sagt nichts neues aus, man hat an das 'Gute' geglaubt und dafür gekämpft um zu erkennen das man missbraucht wurde. Die (reale) Geschichte ist voll davon. Zusätzlich geht es um einen Sohn der stärker ist als sein Vater und diesen 1000 Jahre bindet. Eine alte Legende mit umgedrehten (für mich richtig gestellten) Vorzeichen.

Der Held (das Heldentum) ist ein Beispiel für leere Inhalte. Ein Held ist ehrenhaft, kämpft für das Gute. Was ehrenvoll und gut ist bestimmen aber die Umstände, die Religion und Politik. Es sind keine festen Größen, es kann mit beliebigen Inhalten gefüllt werden. (So kann auch Mord ehrenvoll sein!)
Mein Ideal ist der 'anti-Held': selbst bestimmt, mit Courage und Mut auftreten, auch bestehende Systeme hinterfragen selbst wenn sie als Einzelner nicht zu ändern sind.

Es beginnt mit Rhonda, eine Information zurückhaltende Klugscheißerin die den willenlosen Helden aufbaut (es kommt schon noch deine Zeit...).
Es gibt viele Quests die so nebenbei Fragen aufwerfen die immer aktueller werden: Ist der Lakai schuldiger als sein Meister?
In einen Dorf gibt es eine Quest in der es darum geht grundlos Angst zu installieren damit man sich einfältiger Bauer von diesen Aberglauben frei kaufen kann - klingelts?
usw...

Ich bin an dieses Spiel wertfrei gegangen, hatte aber schnell das Gefühl mehr ein Buch zu lesen. Von daher habe ich auch nicht gehofft den Ausgang wirklich beeinflussen zu können, es hat mich aber die Neugier (wie in keinen Spiel zuvor) getrieben.

Grüsse Gerhard

Last edited by TurBiene; 22/09/09 10:01 AM.