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Hach ja, die gro�e Wahl 2009.
Der interessanteste Aspekt war f�r mich wieder einmal das komplette Versagen der "Meinungsforschung" zur Wahlprognose. Was haben wir in den letzten Wochen nicht st�ndig von "deutlichen Verlusten bei der Union", einem "rasanten Aufholen der SPD" und von "Zitterpartie" und "Kopf an Kopf Rennen" lesen m�ssen.
Und was habe ich daf�r gelacht, als das vorl�ufige Endergebnis feststand. Und das auch noch ohne die ganzen "islamistischen Terroranschl�ge", die uns f�r die Wahl versprochen wurden. Den Herrn Bin Laden w�rde ich feuern f�r soviel Unzuverl�ssigkeit. Aber wenigstens auf die W�hler war Verlass: Zuverl�ssig haben sie allen schwachsinnigen Prognosen getrotzt, sind in Schaaren zu den keineren Parteien gestr�mt und haben der SPD noch mal deutlich vor Augen gef�hrt, wie sie sich in ihrer Konzeptionslosigkeit inzwischen selbst zugrunde gerichtet hat.
Bedauerlich nur, dass die Verluste bei der Union so gering waren. Aber auch auf die Unionsw�hler ist eben Verlass: Das treudeutsch-miefige Spiessb�rgertum macht sein Kreuzchen eben schon vollautomatisch an der rechten - pardon - der richtigen Stelle, dann muss man nicht nachdenken, das gibt nur Kopfschmerzen. Und Denken wird bei der Union ohnehin nicht so gerne gesehen, daf�r haben wir ja den Herrn Sch�uble. Der denkt f�r uns, damit wir ruhig schlafen k�nnen.
Dennoch sch�n, dass �berhaupt noch jemand w�hlen gegangen ist. Die Wahlbeteiligung war zwar die geringste, die es je gab - weil sich f�r das st�mpernde Kasperletheater in Berlin niemand mehr interessiert - aber immerhin. Es hat zumindest gereicht, um immer noch den Anschein aufrecht zu erhalten, wir w�rden in einer Demokratie leben.
In diesem Sinne: Volksverbl�dung ist das beste Schlafmittel, also magst ruhig sein Deutschland und schlaf weiter. Bis zum b�sen Erwachen.
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Nunja, deine Auffassung ist ja bekannt und auch, wenn ich manche Kritik teile (v.a. Sch�uble), halte ich diese Polemik f�r nicht des ausf�hrlicher Kommentierens w�rdig. Tja, Pech gehabt, Ddraiggy. Ich wei� schon, da� du dich hier endlich mal wieder richtig sch�n fetzen willst. Ich stehe als Kontrahent diesmal jedoch nicht bereit (keine Zeit und keine Lust - vielleicht im November wieder ...). Aber vielleicht will Elgi ja mal wieder?  Was mich betrifft: Ich nehme den Wahlausgang erstmal als gegeben hin (und als sicherlich nicht schlimmstm�glichen) und harre dessen, was nun kommt. In einigen Bereichen hoffe ich auf das Beste (denn die Gro�e Koalition war ja mehr eine Stillstandskoalition - nun kann es wenigstens wieder richtige �nderungen geben, ob die nun funktionieren oder nicht), in anderen bef�rchte ich das Schlimmste (da w�ren wir wieder bei Sch�uble, aber auch bei von der Leyen und der Energiepolitik). Aber insgesamt stehe ich der neuen Regierung erstmal ziemlich neutral gegen�ber. Achja, und ein Gutes hat das Wahlergebnis jedenfalls schon mal: Ulla Schmidt ist endlich weg!
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Tja, Pech gehabt, Ddraiggy. Ich wei� schon, da� du dich hier endlich mal wieder richtig sch�n fetzen willst. Ich stehe als Kontrahent diesmal jedoch nicht bereit (keine Zeit und keine Lust - vielleicht im November wieder ...). Aber vielleicht will Elgi ja mal wieder?  Menno ....  Jetzt kann ich wirklich nur auf Elgi hoffen, wenn der nicht wieder fremdbashen geht. Aber wie Du siehst, teilen wir ja durchaus einige Ansichten. Und auch ich atme erstmal tief durch, dass wir die Ulla endlich los sind. Obwohl man nicht zu laut jubeln sollte, bevor die Nachfolge nicht ans Werk gegangen ist ... Aber ernsthaft: Auch wenn der Startpost so aussehen mag, bin ich diesmal eigentlich nicht auf Konfrontation aus. Dazu deprimiert mich die Politik inzwischen allgemein schon zu sehr, als dass ich mich noch gro� dar�ber aufregen oder streiten m�chte. Ich fand nur den deutlichen Vorsprung der Union erschreckend, ebenso die gerade in dieser Krisenzeit extrem geringe Wahlbeteiligung. Offenbar hat eine ganze Nation resigniert und l�sst sich nur noch treiben.
Last edited by Ddraigfyre; 28/09/09 04:17 PM.
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Umfrage beim K�lner Stadt-Anzeiger (sehr vielsagend) : http://www.ksta.de/poll/mdsUmfrageNeu.jsp?umfrageId=1253888538883&content=Results(Ich hoffe, der Link funktioniert so ?) Nun ja, als ich vom Ergebnis heute morgen las, dachte ich zum allerersten Mal in meinem Leben *ernsthaft* an Auswandern ... edit: Darf ich ja gar nicht schreiben, ich bin ja zur Verschwiegenheit verpflichtet. Nur soviel: "Mein" Wahlbezirk entsprach nicht dem Endergebnis, sondern eher dritten von Ddraig genannten Prognose. Wir haben �brigens gemerkt, da� die Organisation noch verbessert werden kann: Eine blinde Frau wollte w�hlen. Was nun ? Obwohl *eigentlich* verboten, ist es jkedoch bei Personen wie zum Beispiel bei Blinden erlaubt, eine Person zur Hilfe hinzuzuziehen. Im Aufkl�rungsheft stand etwas von "Schablonen", die es wohl bei Blindenverb�nden g�be, aber davon wu�te keiner etwas. wir kamen �berein, da� es eigentlich Sache der Gemeinde sein m��te, so etwas blinden Mitb�rgern zur Wahl zur Verf�gung zu stellen.
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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...und als sicherlich nicht schlimmstm�glichen falsch: wir m�ssen von nun an westerwelle in regierungsverantwortung ertragen 
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Ja, oh, toll, die Unternehmen werden nun noch st�rker gef�rdert werden ... Steuersenkungen f�r Unternehmen und f�r mittlere Einkommen ... Nicht etwa f�r die kleinen ... Das wird ganz toll werden. sozialer Kahlschlag, sag ich da nur, und das sage nicht nur ich : http://www.ksta.de/html/artikel/1253888539157.shtml
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46% f�r "Auswandern oder bewaffneter Widerstand", ja - sch�n w�r's. 
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Ich fand nur den deutlichen Vorsprung der Union erschreckend, ebenso die gerade in dieser Krisenzeit extrem geringe Wahlbeteiligung. Offenbar hat eine ganze Nation resigniert und l�sst sich nur noch treiben. Ich w�rde nicht von resigniert sprechen, sondern von desinteressiert. Klar gibt es auch eine Menge Leute, die bewu�t nicht zur Wahl gehen, weil sie sich einbilden, da� ihre Stimme ja sowieso nichts bringt. Aber ich vermute, da� die �berwiegende Mehrheit der Leute einfach �berhaupt gar kein Interesse an den Wahlen hat. Deswegen sollte man ganz einfach die Wahlpflicht einf�hren - vor jeder Bundestagswahl gibt's eine Volksz�hlung und wer nicht bei der Wahl erscheint, bekommt ne deftige Strafe. Ob man dann w�hlt oder die Stimme ung�ltig macht, ist jedem selbst �berlassen. Man k�nnte sogar so weit gehen, da� man - so wie Ddraig oft gefordert hat - eine ausgewiesene Nichtw�hler-M�glichkeit machen... und dann z.B. allen Parteien �ber der 5%-H�rde das Geld je nach Menge der Nichtw�hler k�rzen. So etwas wird nat�rlich passieren... aber angesichts der Wahlpassivit�t werde ich hier in Deutschland (und auch wohl in anderen L�ndern Europas) bei jeder Wahl fast wahnsinnig, da� die Menschen das kostbare Wahlrecht - mithin die einzige M�glichkeit f�r den Durchschnittsb�rger, �berhaupt etwas mitzuentscheiden im Bund - einfach nicht wahrnehmen. Anderenorts w�rden die Menschen vieles hergeben, wenn sie �berhaupt die M�glichkeit h�tte, �ber das Wahlrecht reden zu d�rfen. Aber das ist wohl die Krux des Wohlstands. Man sch�tzt nicht mehr das, was man hat. Zur Wahl selbst: Einerseits bin ich froh, da� die gro�e Koalition endlich rum ist... und da� es keine Pattsituation gab und eigentlich sofort klar war, wer an die Macht kommt. Selbstverst�ndlich bin ich erbost ob der 15%, die in Zeiten der Krise ausgerechnet die FDP w�hlen... aber wie gesagt: Lieber so, als wieder ne gro�e Koalition oder monatelanges Streiten wer jetzt mit wem koalieren soll oder nicht. Nun sind die Fronten klar gesteckt, Schwarz-Gelb ist wieder in der Verantwortung, die Linke ist erstaunlich stark in der Opposition und die SPD - deren Stimmenverluste abzusehen waren, wenn man nicht ganz so naiv jeder neuen Meldung geglaubt hat - hat wieder mal die Chance bzw. die Pflicht, sich grundlegend zu �berlegen, welchen Weg sie einschlagen will. Wenn sie nicht in der Beliebigkeit verenden und am Ende sogar von den Gr�nen �berholt werden will, mu� sie sich programmatisch komplett in Frage stellen - was dann am Ende dabei herauskommt, mu� auf festen F��en stehen und zukunftsgerichtet sein. Ob das Endergebnis den Vertretern dieses oder jenen Fl�gels gefallen mag, wird man dann sehen. Ebenso dringend mu� das Personal nahezu komplett ausgetauscht werden. M�nte - den ich fr�her sehr sch�tzte - will ja den Weg frei machen, wie man so liest. Aber da� am Ender Mitversager, oder Oberlangweiler, der Schr�der-Imitator, der blasseste aller SPD-Kanzlerkandidaten, an die ich mich errinern kann, also Steinmeier Fraktions- und Parteivorsitz �bernimmt, w�re blanker Hohn. Fr�her war es �blich, da� die vordersten Verantwortlichen nach verheerenden Niederlagen zur�ckgetreten sind. Aber heute wird so getan, als ob alles normal ist, und einfach weitergemacht. Was w�rde denn Steinmeier anders machen als bisher, soda� man auf eine Besserung hoffen k�nnte? Daher: Programm �berarbeiten, Dogmatik hinsichtlich der Linken �ndern, Personen austauschen, Schwung f�r die n�chsten Wahlen holen - denn ich bin mir sicher, da� das Volk relativ bald sehen wird, da� Schwarz-Gelb nicht so toll ist, wie es sich das vorgestellt hat.
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Ich w�rde nicht von resigniert sprechen, sondern von desinteressiert. Nat�rlich Desinteresse - aber dieses Desinteresse res�miert meiner Ansicht nach aus Resignation: "Es ist egal wo ich mein Kreuzchen mache, da ist einer wie der andere, da wird sich sowieso nichts �ndern, wenn ich die Kleinen w�hle bekommen die ohnehin nicht genug Stimmen um je politisch wirklich mitzureden, es geht alles weiter bergab, die l�gen uns alle nur die Hucke voll, etc., da kann ich auch gleich zu Hause bleiben." F�r mich ist das ein deutliches Zeichen daf�r, dass diese "Demokratie" so einfach nicht mehr angenommen wird, weil die politischen Unterschiede in den Volksparteien ziemlich nivelliert r�berkommen und niemandem mehr zugetraut wird, das Wohl des Volkes bzw. der Nation wirklich vertreten und etwas verbessern zu k�nnen. Und die Leute merken ganz einfach auch, dass vor den Wahlen immer �fter und immer dreister gelogen wird und Versprechen gegeben werden, von denen inzwischen jedem klar ist, dass sie nicht gehalten werden k�nnen, sondern eher das Gegenteil wahrscheinlich ist. Das Vertrauen in die Politik ist gleich Null. Die st�rkste Kraft im Land ist inzwischen die Gruppe der Nichtw�hler. Und Nichtw�hler sein hei�t, kein Interesse an der "Demokratie" zu haben. Von daher ist dieses Konzept in der existierenden Form gescheitert. Und wenn man die Leute tats�chlich zur Wahl ZWINGT, wie Du forderst, dann w�re das der deutlichste Beweis daf�r, dass diese Demokratie gescheitert ist. Wahlzwang bzw. Wahlpflicht hat n�mlich mit Demokratie rein gar nichts mehr zu tun. Das ist der v�llig falsche Weg. Stattdessen muss die Politik mal etwas leisten und Zeichen setzen, damit der B�rger von sich aus wieder wahlwillig wird, weil er merkt, dass seine Stimme tats�chlich etwas bewirken kann. DAS ist derzeit einfach nicht der Fall.
Last edited by Ddraigfyre; 28/09/09 07:49 PM.
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Joined: Mar 2003
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Die st�rkste Kraft im Land ist inzwischen die Gruppe der Nichtw�hler. Und Nichtw�hler sein hei�t, kein Interesse an der "Demokratie" zu haben. Von daher ist dieses Konzept in der existierenden Form gescheitert. Und wenn man die Leute tats�chlich zur Wahl ZWINGT, wie Du forderst, dann w�re das der deutlichste Beweis daf�r, dass diese Demokratie gescheitert ist.
Wahlzwang bzw. Wahlpflicht hat n�mlich mit Demokratie rein gar nichts mehr zu tun. Abgesehen davon, da� die CDU bei den Erststimmen mehr Stimmen geholt als es Nichtw�hler gab, ist nat�rlich die Aussage, da� die Nichtw�hler die st�rkste Kraft w�ren, eine allseits beliebte Milchm�dchenrechnung - denn es ist sicherlich nicht anzunehmen, da� es sich bei den Nichtw�hlern um eine homogene Gruppe handelt, die alle aus denselben Gr�nden nicht gew�hlt haben. Klar, es handelt sich bei den CDU-W�hlern auch nicht um eine homogene Gruppe, aber immerhin haben diese ihre Stimme abgegeben. Wie schon mal gesagt: Ich stelle mir die Zahl derjenigen Nichtw�hler relativ hoch vor, die nicht wegen den Gr�nden, die du wieder mal nennst, nicht zur Wahl gehen, sondern weil sie ganz einfach �berhaupt keine Lust haben... solche Leute gabs sicher auch zu den Zeiten, wo die Beteiligung bei �ber 80% oder 90% lag. Aber ich gebe zu, da� ich hier spekuliere. Wobei ich aber nicht spekuliere, ist die Sache mit der Wahlpflicht. Es ist nat�rlich Unsinn zu behaupten, da� diese mit Demokratie nichts mehr zu tun h�tte, und zwar aus zwei Gr�nden: 1. Es gibt nicht "DIE" Demokratie, sondern immer eine wie auch immer geartete Umsetzung der Grundidee. 2. Es gibt nicht wenige L�nder, in denen zumindest eine theoretische Wahlpflicht herrscht. Abgesehen davon darfst du aber weiterhin behaupten, da� ich mit dieser - zugegeberma�en wenig ernstgemeinten - Idee wieder mal etwas total Undemokratisches von mir gegeben habe. Denn auch ich habe �berhaupt keine Lust und leider auch keine Zeit, gro�artig wegen Politik zu streiten.
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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2. Es gibt nicht wenige L�nder, in denen zumindest eine theoretische Wahlpflicht herrscht. Richtig. Es gibt ja auch nicht wenige L�nder, die sich selbst gern als "demokratisch" bezeichnen, wo aber nur eine narrenfreie Parteiendiktatur regiert und Volkes Wille letztlich am Arsch vorbei geht. Unseres beispielsweise. Sch�n, dass Du die "Grundidee" der Demokratie angesprochen hast. Zu der geh�rt n�mlich auch, dass man die Freiheit hat zu w�hlen, ob man jemanden w�hlen m�chte. Eine Wahlpflicht, in der man die B�rger zu einer Wahl zwingen muss, ist die offizielle Bankrotterkl�rung der demokratischen Idee. Was Du da fordert, ob ernst gemeint oder nicht, ist eine weitere Einschr�nkung der Freiheitsrechte und Bevormundung des B�rgers. Und es ist mal wieder der leichte Weg, genau so wie z.B. bei der Preiserh�hung f�r Alkopops. Statt dass die Politik an ihren Fehlern arbeitet, dr�cken wir den Leuten einfach wieder einen neuen Zwang mit Bu�geld auf. So was nennt man sich bequem aus der Verantwortung stehlen. Und das ist symptomatisch f�r die generelle Politik hier im Land und auch das Komplettversagen der Sozialdemokratie unter Schr�der und Nachfolge. Kein Wunder also, dass die SPD niemand mehr w�hlen will, wenn man bei der Union dasselbe mit mehr Wirtschaftskompetenz bekommt.
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Joined: Mar 2003
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Sch�n, dass Du die "Grundidee" der Demokratie angesprochen hast. Zu der geh�rt n�mlich auch, dass man die Freiheit hat zu w�hlen, ob man jemanden w�hlen m�chte. Eine Wahlpflicht, in der man die B�rger zu einer Wahl zwingen muss, ist die offizielle Bankrotterkl�rung der demokratischen Idee. Es freut mich, da� ich dir wieder etwas Material gebe, an dem du dich sch�n in Rage reden kannst. Dennoch w�rde ich es begr��en, wenn du mich auch richtig liest. Ich habe geschrieben: "Ob man dann w�hlt oder die Stimme ung�ltig macht, ist jedem selbst �berlassen." D.h. es wird niemandem vorgeschrieben, irgendjemanden zu w�hlen - lediglich der Gang zur Wahlurne ist Pflicht. Was du dann mit deinem Stimmzettel machst, ist deine Sache. Ich vermute, da� ein nicht geringer Teil der 30% Nichtw�hler dann n�mlich, wenn sie schon in der Wahlkabine stehen, auch einfach mal w�hlen. Bzw. sich im Vorfeld eher Gedanken dar�ber machen, weil sie wissen, da� sie zur Wahl gehen M�SSEN. Und die Standaragumente im Sinne von "Demokratie hei�t dies und das" kannst du uns allen ersparen. Wir sind nicht in der Antike mit einer Handvoll Menschen, wo man diese omin�se Grundidee einfach umsetzen kann. Nicht zuletzt deswegen haben wir Gesetze, die vordergr�ndig die Freiheit des Einzelnen einschr�nken, aber im Grunde genommen doch das Zusammenleben erleichtern. Und die Wahlfplicht bzw. die Pflicht, zur Wahlkabine zu gehen, w�re zwar durchaus eine Einschr�nkung der pers�nlichen Freiheit, aber eine meiner Meinung nach vertretbare. Vor allem aber keine, an der die Demokratie im Staat zugrunde geht... d.h. die �berdramatisierung ist wie so vieles fehl am Platze. Der Vergleich zu Alkopops hingegen ist �berhaupt nicht ernstzunehmen.
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Mar 2003
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Ich habe geschrieben: "Ob man dann w�hlt oder die Stimme ung�ltig macht, ist jedem selbst �berlassen." D.h. es wird niemandem vorgeschrieben, irgendjemanden zu w�hlen - lediglich der Gang zur Wahlurne ist Pflicht. Entschuldige, aber das ist doch nun wieder mal nur Deine �bliche Haarspalterei. Es geht mir doch gar nicht darum, ob die Leute irgendwo ihr Kreuzchen machen, sondern dass sie �berhaupt erst dazu gezwungen werden m�ssen, dort hinzugehen. Da ist es v�llig egal, ob sie ein kleines Kreuz irgendwo ins K�stchen machen, oder ein gro�es �ber den ganzen Wahlzettel. Vom ZWANG zum Wahlgang an sich rede ich und das wei�t Du auch ganz genau. Und wie w�rde es Dir gefallen, wenn diese ganzen "Zwangsw�hler" �ber diese weitere Bu�geld-G�ngelung des Staates so erbo�t sind, dass sie dann aus hirnlosem "Protestverhalten" alle mal fein die NPD w�hlen w�rden ? W�rde Dir das gefallen ? Du kannst doch nicht so naiv sein zu glauben, dass sich jemand nur deshalb intensive Gedanken �ber sein Wahlverhalten macht, nur weil er zu einem Wahlgang GEZWUNGEN wird. Und was bitte ist an dem Alkopops-Vergleich denn nicht ernst zu nehmen ? Auch hier hat die Politik einfach mal wieder dem B�rger bequem in die Tasche gegriffen, weil man zu faul und zu unf�hig war, ernsthaft �ber sinnvolle Ma�nahmen nachzudenken. Als Resultat saufen die Kids heute mehr denn je, daf�r dann das h�rtere Zeug, weil das inzwischen fast dasselbe kostet, oder mixen sich ihre Alkopops halt selber. Bravo ! Und genau dasselbe w�re ein Bu�geld f�r Wahlverweigerer. H�bsch bequem und bringt Geld in die Kassen, ohne dass die inkompetente Politik bei sich die Verantwortung suchen oder dar�ber nachdenken muss, WORAN es eigentlich liegt, dass die Wahlbeteiligung von Jahr zu Jahr abnimmt. Deine Erkl�rung "Die sind alle nur zu faul" ist n�mlich ein genau so bequemes Abwiegeln und Wegsehen, wie die Politik das Deiner Meinung nach tun soll.
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Joined: Mar 2003
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Entschuldige, aber das ist doch nun wieder mal nur Deine �bliche Haarspalterei. Es geht mir doch gar nicht darum, ob die Leute irgendwo ihr Kreuzchen machen, sondern dass sie �berhaupt erst dazu gezwungen werden m�ssen, dort hinzugehen. Da ist es v�llig egal, ob sie ein kleines Kreuz irgendwo ins K�stchen machen, oder ein gro�es �ber den ganzen Wahlzettel. Vom ZWANG zum Wahlgang an sich rede ich und das wei�t Du auch ganz genau. Nenn es ruhig Haarspalterei... aber wenn du dich an einem Punkt hochziehst, werde ich hoffentlich noch anmerken d�rfen, da� du ihn falsch verstanden hast. Denn es macht sehr wohl einen Unterschied, ob man sagt "Ihr geht zur Wahl und macht dort, was ihr wollt" oder ob man sagt "Ihr geht zur Wahl und w�hlt auf jeden Fall mit". Wie gesagt, da� dies eine Einschr�nkung der Freiheit darstellt, bestreite ich nicht. Und wie ebenfalls gesagt halte ich diese Einschr�nkung f�r nicht so gro�, da� daran die Demokratie im Land zugrunde gehen w�rde. Und wie w�rde es Dir gefallen, wenn diese ganzen "Zwangsw�hler" �ber diese weitere Bu�geld-G�ngelung des Staates so erbo�t sind, dass sie dann aus hirnlosem "Protestverhalten" alle mal fein die NPD w�hlen w�rden ? W�rde Dir das gefallen ? Du kannst doch nicht so naiv sein zu glauben, dass sich jemand nur deshalb intensive Gedanken �ber sein Wahlverhalten macht, nur weil er zu einem Wahlgang GEZWUNGEN wird. Es w�rde mir nat�rlich nicht gefallen, wenn die Leute dann alle die NPD w�hlen w�rden... und ich halte diese Vorstellung auch f�r unwahrscheinlich. Und was die intensiven Gedanken angeht, �ber die du dir Sorgen machst, und da� du mir vorwirfst, da� ich sie den gezwungenen W�hlern unterstelle: Auch hier betreibe ich Haarspalterei und verweise auf meine Worte: "Ich vermute, da� ein nicht geringer Teil der 30% Nichtw�hler dann n�mlich, wenn sie schon in der Wahlkabine stehen, auch einfach mal w�hlen. Bzw. sich im Vorfeld eher Gedanken dar�ber machen, weil sie wissen, da� sie zur Wahl gehen M�SSEN."Da ist nicht die Rede von intensiven Gedanken... sondern von der Vermutung, da� ein gewisser Teil der Leute sich zumindest "eher Gedanken" machen w�rden, um dann nicht vollkommen unvorbereitet bei der Wahl zu stehen. Es versteht sich von selbst, da� das hochspekulativ ist und ich dir nicht sagen, wer sich wann wie viele Gedanken machen w�rde und wer dann warum wen w�hlen w�rde. Mir geht es einzig darum, da� die Leute ALLE zur Wahl gehen - und wenn sie gezwungen werden m�ssen, dann soll es so sein. MIR ist es Recht... denn ich habe Nichtw�hler nie verstanden und werde sie auch nie verstehen. Im Gegensatz zu dir, denn du kennst ja alle Gr�nde, warum ein Mensch nicht w�hlen geht, und hast sogar Verst�ndnis daf�r. Deine Erkl�rung "Die sind alle nur zu faul" ist n�mlich ein genau so bequemes Abwiegeln und Wegsehen, wie die Politik das Deiner Meinung nach tun soll. Auch hier legst du mir selbstverst�ndlich etwas in den Mund, was ich nicht gesagt habe: "Die sind alle nur zu faul". Wenn du diskutieren willst, dann bleib bitte sachlich und halte dich an das Gesagte. Wenn du infantilen und verbalen Schlagabtausch willst, wo wir uns gegenseitig Sachen vorwerfen, die so gar nicht gesagt wurden, dann la� es mich wissen, damit wir uns beide den Stre� und die M�he sparen k�nnen.
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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addict
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addict
Joined: Mar 2009
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Meiner eigenen Meinung nach, w�re eine Einf�hrung einer Wahlgangpflicht ziemlicher Unsinn. Wenn wirklich etwas effektiv gegen die Nichtw�hler unternommen werden soll, dann doch richtig und vern�nftig. Daf�r gibt es nur zwei wichtige Punkte: 1. Besser Aufkl�rung und Bearbeitung der Thematik in Schulen. Und damit meine ich nicht trocken irgendwelche Politiker kennen lernen oder sowas. Sonder sich wirklich mit der Demokratie richtig ausnandersetzen. Dazu geh�rt auch mal zu sagen, dass die Regierung M�ll gebaut hat.
2. Die L�gerei in der Politik muss aufh�ren. Das mag utopisch sein, aber ist meiner Meinung nach ebenfalls mehr als wichtig. Solange die Politiker einem frech ins Gesicht L�gen und dabei auch noch grinsen ist es recht schwer so jemanden zu W�hlen. F�r mich ist es zumindest so. Eigentlich m�chte ich Leute in der Politik haben denen ich Vertrauen kann. Aber L�gen schaffen keine wirkliche Vertrauensbasis.
Das ist aber nur meine bescheidenen Meinung zu dem Thema.
Rollenspiel h�rt nicht beim technisch m�glichen auf, es h�rt auf wo deine Fantasie endet.
Lasst uns den hilflosen Drachen vor der b�sen Prinzessin retten! ... Das klingt irgendwie falsch...
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veteran
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Joined: Mar 2003
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...und als sicherlich nicht schlimmstm�glichen falsch: wir m�ssen von nun an westerwelle in regierungsverantwortung ertragen Ach komm, Westerwelle ist doch l�ngst nicht mehr so schlimm wie vor zehn Jahren oder so. Es tun zwar alle immer so, aber auch der Mann ist erwachsen geworden. Als Au�enminister finde ich ihn zwar trotzdem fehlbesetzt (wobei es schon lustig zu sehen sein wird, wie er in L�ndern empfangen wird, in denen Homosexualit�t per se unter Strafe steht  ) und h�tte wesentlich lieber den kaltgestellten Gerhardt, aber die allgemeine "D�monisierung" finde ich ziemlich l�cherlich. Ebenso �brigens wie den "Wendehals"-Vorwurf. Klar, vor nicht allzu langer Zeit stimmte der noch, aber in den letzten Jahren hat sich die FDP vor allem dadurch ausgezeichnet, da� sie so ziemlich als einzige im Bundestag vertretene Partei zu ihren Koalitionsaussagen stand und deshalb sogar in etlichen Bundesl�ndern auf eine m�gliche Regierungsbeteiligung verzichtete. Ich m�chte in diesem Zusammenhang daran erinnern, da� selbst die Gr�nen mittlerweile mit der Union koaliert haben ...  P.S.: Das schlimmstm�gliche Ergebnis w�re f�r mich �brigens eine Fortsetzung der Gro�en Stillstands-Koalition gewesen. Und nat�rlich auch Rot-Rot-Gr�n, aber das war ja sowieso extrem unwahrscheinlich. P.P.S.: Ach, und Alrik: Angesichts der desastr�sen Lage des deutschen Staatshaushalts w�rde es bei JEDER neuen Regierung schmerzhafte Einschnitte geben m�ssen. Gut, bei den Linken vielleicht nicht, aber daf�r h�tten wir bei denen innerhalb weniger Jahre 10 Millionen Arbeitslose. Im Grunde genommen sind Schwarz-Gelb (mittelfristig) ja eigentlich eh� arme Schweine, weil sie f�r den unausweichlichen Sparkurs die Zeche werden bezahlen m�ssen. Die SPD kann sich daran reiben und wird wieder an Profil gewinnen und in vier Jahren wird Schwarz-Gelb GARANTIERT abgew�hlt. V�llig unabh�ngig davon, ob sie gut oder schlecht regiert haben. Wetten, da�?
Last edited by Ralf; 29/09/09 09:41 AM.
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Joined: Mar 2003
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Meiner eigenen Meinung nach, w�re eine Einf�hrung einer Wahlgangpflicht ziemlicher Unsinn. Und meiner Meinung nach ist es ziemlicher Unsinn zu verlangen, da� Politiker aufh�ren zu l�gen. Wenn wir schon dabei sind, hier mit derlei Nettigkeiten um uns zu werfen.
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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addict
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Joined: Mar 2009
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Nicht pers�nlich nehmen, Elgi. Aber jemanden zu etwas zwingen zu wollen hat sich noch nie als wirklich gute L�sung herausgestellt.
Im Gegensatz dazu w�re eine l�genfreie Politik zu begr��en. Auch wenn es momentan aussieht, als w�rde die Wahrheit unter Politikern keine sonderliche Priorit�t zu genie�en.
Rollenspiel h�rt nicht beim technisch m�glichen auf, es h�rt auf wo deine Fantasie endet.
Lasst uns den hilflosen Drachen vor der b�sen Prinzessin retten! ... Das klingt irgendwie falsch...
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old hand
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old hand
Joined: Mar 2003
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Eben. Wir zwingen niemanden zu etwas. Ich gr�nde jetzt nur mal schnell eine "Nichtw�hler"-Partei, und alle, die nicht w�hlen, w�hlen automatisch mich. Was meinst Du wie schnell die das W�hlen anfangen 
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