Also ich halte mich ja für einen alten Rollenspiel-Hasen, aber mit dem Ende hatte ich nicht gerechnet, das kam völlig überraschend. Wenn die Stimme oder ihre Aussagen sich irgendwann geändert hätten wäre das ein Anhaltspunkt gewesen dass da was nicht stimmt, aber wie hätte man sowas ahnen sollen wenn man die Ritterin im Leben nicht gekannt hat?
Prinzipiell ist das Ende storytechnisch gut weil es überrascht und nicht der übliche Standard-Kram ist. Aber das hier ist ein Spiel und kein Buch, ich erarbeite mir die Handlung aktiv und konsumiere nicht nur, da muss man mir auch irgendwas als Belohnung anbieten, denn das in der Endsequenz bin ich und kein Schauspieler - ich habe Geld und Zeit investiert in dieses Spiel, habe zwar zwischendrin auch viel Spaß gehabt, fühle mich jetzt am Ende aber verkohlt, da ich für das Durchspielen regelrecht bestraft werde: ich bin der Buhmann wegen dem die Welt in Blut ertrinkt, alles völlig umsonst. Na danke, da fühlt man sich so richtig als Looser.
Der Verweis auf den nächsten Teil tröstet da wenig, denn bis dahin habe ich nichts worauf ich hoffen kann, hier und jetzt ist komplett Schluss. Wenn z. B. Filme als Reihe angelegt sind (nehmen wir von mir aus Star Wars) gibt es zwar auch eine Haupthandlung die offen bleibt, aber man hat auch Ansätze über die man spekulieren kann, bei Divinity II ist einfach nur Schluss, zack.
Und ehrlich gesagt, die beiden Vorgänger sind so lange her dass ich nichtmal mehr weiss um was es dort genau ging, falls es bis Teil 3 genau so lange dauert ist das Ende um so unbefriedigender.