Larian Banner: Baldur's Gate Patch 9
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Arhu #394119 01/12/09 02:13 AM
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Originally Posted by Arhu
Es heisst zwar "don't judge a book by its cover". Aber mal ehrlich, die von Harry Potter sind grottenschlecht. Moderne Kunst verbinde ich nicht mit Fantasie und Magie.

Ich vermute, du spielst auf die "normale" deutsche Fassung an, die hier am gängigsten ist. Beispielsweise diese hier:

Stein der Weisen 1

Aber es gibt jeweils einige andere Fassungen, sowohl im Englischen, als auch im Deutschen, die vielleicht eher deinen Vorstellungen entsprechen. Beispielsweise diese hier (gerade den ersten von den beiden finde ich nicht schlecht):

Stein der Weisen 2
Stein der Weisen 3

Auch wenn ein Urteil anhand des Covers natürlich unsinnig wäre, wie du ja auch schon anmerktest.

Last edited by Pergor; 01/12/09 02:15 AM.
Pergor #394145 01/12/09 12:05 PM
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"Let the right one in" habe ich noch nicht gesehen, Arhu. Der hat zwar viele gute Kritiken bekommen, aber einige Leute, die einen ähnlichen Filmgeschmack wie ich haben, fanden ihn nicht so toll. Das und die grobe Inhaltsangabe (die mich nicht wirklich fesseln konnte) haben mich letztlich dazu gebracht, auf einen Kinobesuch zu verzichten und auf die Free-TV-Premiere zu warten. wink

Ralf #394303 02/12/09 12:54 PM
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Pergor: Stimmt, die anderen sehen schon etwas besser aus, wenn sie auch relativ nichtssagend sind.

Ralf: Ah, ok. LtROI ist vor allem minimalistisch (low budget eben) und relativ realistisch, sofern man das von einem Vampirfilm ueberhaupt behaupten kann. Waer auch eher ein Film fuer arte, glaub ich. Die gesamte Handlung findet an gerade mal einer Handvoll Schauplaetzen statt, war aber trotzdem nie langweilig. Mich hat er teilweise an "Leon - Der Profi" und "Lost in Translation" erinnert, zusammen mit dem einen oder anderen Stephen King Film, auch wenn ich LtROI nicht unbedingt als Horrorfilm bezeichnen wuerde. Lost in Translation fand ich uebrigens nicht so toll, war mir zu depressiv.

Arhu #394324 02/12/09 02:34 PM
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Ist dafür einer meiner absoluten Lieblingsfilme, insofern bekomme ich jetzt glatt Lust, mir "Let the right one in" (deutscher Titel ist übrigens "So finster die Nacht", glaube ich) anzuschauen. wink

Hm, aber fast noch mehr Lust, mir mal wieder "Lost in Translation" anzuschauen! grin

P.S.: Übrigens wundert es mich, daß du "Lost in Translation" depressiv findest. Melancholisch, auf jeden Fall. Aber depressiv? Ich bin jedenfalls immer happy, wenn ich ihn anschaue. Melancholisch happy. wink

Trasza #394330 02/12/09 03:04 PM
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Originally Posted by Trasza
Punkt 2: Das mit dem kein Sex vor der Ehe liegt darin begründet, dass Edward der Geruch von Bella wahnsinnig macht und er sie mit seiner enormen Kraft womöglich dabei töten könne, was er einfach nicht will.


Na, DAS fände ich einmal interessant : Der Geruch des Geliebten der Amazone macht sie wahnsinnig, weshalb sie dem Sex entsagt, um ihren Geliebten nicht mit ihrer unbändigen Kraft zu töten ...

wink


Klischees habe ich noch nie gemocht.
Machen sich aber ls literarisches Stilmittel ganz gut.


When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
--Dilbert cartoon

"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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Klischees sind toll, um sie zu brechen! grin

Ralf #394358 02/12/09 05:54 PM
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Melancholie ... ok, das Wort trifft es wohl eher. Dann und wann ganz nett, aber zuviel davon mag ich auch nicht. Eine gewisse romantische Melancholie kann man LtROI allerdings nicht abstreiten, ganz im Gegenteil, insofern koennte er durchaus deinen Geschmack treffen.

Es gab mal einen Film mit Jack Nicholson, der mir auch etwas zu melancholisch war. "The Pledge" hiess er glaube ich.

Arhu #394369 02/12/09 06:33 PM
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Weißt du was? "The Pledge" würde ICH als depressiv einstufen! Und zwar extrem depressiv! grin
(gefallen hat er mir trotzdem, ist eine ziemlich grandiose Dürrenmatt-Verfilmung - deutscher Titel übrigens "Das Versprechen", glaube ich)

Ralf #394386 02/12/09 07:16 PM
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Du bist komisch. wink

Einigen wir uns auf "Hollywood-untypisch". smile

Arhu #394473 03/12/09 03:34 PM
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An anderer Stelle hatte ich ja eine "Das weiße Band"-Rezension angekündigt, aber die muß jetzt erst mal warten, denn: Ein richtiger Verriß hat Vorrang (Ddraiggy wird sich freuen)!

ZWEIOHRKÜKEN:
Als letztes Jahr Til Schweigers Komödie "Keinohrhasen" in die Kinos kam, habe ich mich zwar durch die überwiegend guten Kritiken und die begeiserten Zuschauerreaktionen zum Kinobesuch verleiten lassen, hatte aber dennoch keine allzu hohen Erwartungen. Umso begeisterter war ich, als ich vom Film mit seinen schrägen Figuren, den klassischen Slapstick-Einlagen und den brillanten Gastauftritten (Jürgen Vogel!) extrem gut unterhalten wurde.
Entsprechend hoch war jetzt meine Erwartungshaltung bezüglich der Fortsetzung "Zweiohrküken" - und sie wurde brutal enttäuscht.

Vielleicht ist "Zweiohrküken" gar nicht mal ein schlechter Film. Die bisherigen Zuschauerreaktionen scheinen jedenfalls wiederum überwiegend positiv auszufallen. Aber während beim Vorgänger der Comedy-/Slapstick-Aspekt deutlich im Vordergrund stand (was ich toll fand), ist "Zweiohrküken" genau die Art typisch deutscher Beziehungskomödie geworden, die ich ÜBERHAUPT NICHT ABKANN!
Während "Keinohrhasen" das Zueinanderfinden von Ludo (Til Schweiger) und Anna (Nora Tschirner) thematisierte, steht nun folgerichtig das Zusammenleben des Paars im Mittelpunkt. Das aber leider klischeebehaftet und über weite Strecken ziemlich langweilig.
Nora Tschirner ist immer noch ziemlich hinreißend und Til Schweiger macht seine Sache auch gut (er mag kein sehr variabler Schauspieler sein, aber Filmfiguren wie diese hat er einfach drauf). Dazu gibt es ein paar mehr oder weniger amüsante Gastauftritte (eindeutiges Highlight: Heiner Lauterbach), aber nichts, was auch nur ansatzweise an die Höhepunkte von "Keinohrhasen" herankommt. Was sicherlich auch mit dem nicht erklärten Fehlen des heimlichen Stars von "Keinohrküken" zusammenhängt: Alwara Höfels alias Miriam, Annas beste Freundin.

Ach, was soll ich sonst noch groß erzählen: Ich bin einfach enttäuscht. Okay, der Soundtrack ist wieder gut gelungen. Und ja, ein paar Gags funktionieren auch. Allerdings bei weitem nicht genügend, um den Film für mich zu einem Sehvergnügen zu machen.

Enttäuschte 3,5 Punkte.

Ralf #394567 04/12/09 01:05 PM
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Nora Tschirner? Ach so, die Halluzinelle wink (Ich hab gerade mal wieder die Serie "Ijon Tichy, Raumpilot: Die Sterntagebücher" angeschaut)

Anthea #395097 09/12/09 11:04 AM
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Wie schon länger angekündigt:

DAS WEISSE BAND - EINE DEUTSCHE KINDERGESCHICHTE:

Wir schreiben das Jahr 1913. Im fiktiven protestantischen Dörfchen Eichwald irgendwo in Norddeutschland stört eine Reihe seltsamer Vorkommnisse den strengen, arbeitssamen und langweiligen Alltag. Der Reihe nach werden verschiedene Bewohner des Dorfes - vor allem Kinder, aber auch der Dorfarzt - Opfer gewaltsamer Übergriffe. Doch gibt es keinerlei Hinweise auf die möglichen Täter. Die lokalen Autoritäten, der Baron (Ulrich Tukur) und der Pastor (Burghart Klaußner) reagieren mit noch größerer Stränge als ohnehin üblich. Vor allem die Kinder des Pastors leiden darunter, daß sie selbst für - aus unserer modernen Sicht - harmloseste "Verfehlungen" hart bestraft werden. Das zwangsweise Tragen eines weißen Armbands, das sie an Reinheit und Unschuld gemahnen soll, ist dabei noch das geringste Übel. Allerdings natürlich eines von besonderer, für alle sichtbarer Symbolkraft ...

Das in Schwarz-Weiß gedrehte Gesellschaftsdrama "Das weiße Band" von der österreichischen Regielegende Michael Haneke ist der diesjährige deutsche OSCAR-Beitrag - und gilt sogar als Topfavorit für den Auslands-OSCAR neben dem französisischen Film "Un prophéte". Doch den fast universalen Lobeshymnen für Hanekes anspruchsvolles, aber sperriges Werk kann ich mich nicht so richtig anschließen. Zwar ist es sehr ehrenwert, daß Haneke hier ganz bewußt eine mögliche Sichtweise präsentiert, wie es zum Aufstieg Nazi-Deutschlands kam - doch transportiert er diesen Ansatz (daß die überharte Erziehung und die allgemein lieblose Atmosphäre, in der die Kinder aufwachsen, dazu führt, daß viele von ihnen später als willfähriges Fußvolk Hitlers fungieren) nicht völlig überzeugend. Falls jemand versteht, was ich damit meine: "Das weiße Band" ist von einer dermaßen aggressiven Subtilität gekennzeichnet, daß sie fast schon plakativ rüberkommt. wink

Neben diesem eindeutig im Zentrum des Films stehenden sozialkritischen Ansatz gibt es auch noch einige banalere Nebenhandlungsstränge. Einmal natürlich die "Kriminalgeschichte" um die mysteriösen Anschläge. Allerdings widmet Haneke diesem Handlungsstrang nur vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit, er dient vor allem dazu, die Geschehnisse voranzutreiben, die düstere, bedrückte Atmosphäre in der Dorfgemeinschaft zu verstärken. Als vergleichsweise luftiges Gegenstück dient die zarte Liebesgeschichte zwischen dem jungen Dorflehrer (Christian Friedel in seinem Filmdebüt), der als Erzähler fungiert, und der schüchternen Eva (Leonie Benesch). Hier kommt es auch zur einzigen wirklich witzigen Szene - was kein Wunder ist, wenn man erkennt, daß Detlev Buck Evas hemdsärmeligen Vater spielt (was bei mir und meinen Mit-Kinogängern allerdings erst im Abspann geschah - Buck ist in der Rolle wirklich kaum zu erkennen smile ).

Das größte Problem, das ich mit "Das weiße Band" habe, ist sein Tempo. Nun ist Haneke ("Funny Games", "Die Klavierspielerin", "Caché") natürlich bekannt dafür, sich nicht an gängige Kinokonventionen zu halten und sich allgemein sehr viel Zeit zum Beobachten zu lassen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, zumal gerade die "wortlosen" Szenen in "Das weiße Band" wunderbar gefilmt sind. Allerdings haben mich die Dialoge sehr gestört. Nicht unbedingt, weil sie teilweise sehr banal sind. Das ist ja angesichts des Settings ( :hihi: ) durchaus nachvollziehbar, da realistisch. Sondern, weil sie sehr, SEHR repetitiv sind, was auf Dauer WIRKLICH an den Nerven zerrt ...
Damit man sich vorstellen kann, was ich meine: Es handelt sich um Dialoge des Typus:
"Was ist passiert?" - "Wo?" - "Na, da!" - "Was, wann?" - "Na, vorhin!" - "Achso. Keine Ahnung." wink
Und sowas gibt es wieder und wieder und wieder. Ganz ehrlich: Haneke hätte die 145 Minuten Laufzeit bestimmt in 100 Minuten packen können, ohne inhaltlich IRGENDETWAS zu verlieren (Haneke-Fans werden mich für diese Behauptung sicherlich empört als Banausen bezeichnen, aber damit kann ich leben grin )!

Fazit: "Das weiße Band" ist definitiv ein sehr interessanter und auch kluger Film, der aufmerksamen Zuschauern jede Menge Diskussionsstoff bietet (ich habe mit meinen beiden Kinogängern anschließend rund eine halbe Stunde lang über den Film und seine Interpretationsmöglichkeiten diskutiert - was erstens sehr selten vorkommt und zweitens umso bemerkenswerter ist, als wir den Film eigentlich alle ziemlich identisch wahrgenommen haben ... wink ). Aber das sehr gemächliche Tempo und die Weigerung Hanekes, sich auch nur ansatzweise an konventionelle Erzählmuster zu halten, in Verbindung mit den extrem gestreckten Dialogen und der diskussionswürdigen Aussage machen ihn auch zu einem Film, der wenig zugänglich ist. Wer sich auf ihn einläßt, hat aber durchaus Aussicht auf Belohnung.
6,5 Punkte.
Die vermutlich positivsten 6,5 Punkte, die ich je vergeben habe. smile

Ralf #395141 09/12/09 04:36 PM
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Oder die wahrscheinlich niederwertigste Höchstwertung, die Du je vergeben hast...
biggrin

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"Das weiße Band" habe ich ja bereits vor gut einer Woche gesehen, gestern war ich zudem in:

NOKAN - DIE KUNST DES AUSKLANGS:

Nachdem das Tokioter Orchester, in dem er Cello spielt, aus finanziellen Gründen aufgelöst wird, zieht der junge Daigo (Masahiro Motoki) gemeinsam mit seiner Frau Mika (Ryoko Hirosue, hierzulande wohl am ehesten als Filmtochter von Jean Reno in "Wasabi - Ein Bulle in Japan" bekannt) zurück aufs Land, um in dem Haus zu wohnen, das seine verstorbene Mutter ihm vermacht hat. Als er bei seiner Arbeitssuche auf eine Anzeige antwortet, die vermeintlich von einem Reiseagentur aufgegeben wurde, muß er feststellen, daß es einen fatalen Druckfehler gab. Denn statt "Reise" sollte es in der Stellenanzeige eigentlich "letzte Reise" heißen, kurzum: Bei der Agentur handelt es sich um eine Agentur, die im Auftrag der eigentlichen Bestatterfirmen bei Verstorbenen die traditionellen Todeszeremonien vollzieht. Dazu muß man wissen, daß diese Tätigkeit in Japan offenbar geradezu geächtet ist, weil das Berühren von Leichen "unrein" ist. Nach anfänglichem Zögern nimmt Daigo die Stelle dennoch an, verheimlicht aber vor seinen Freunden und selbst vor seiner Frau Mika, was er wirklich tut ...

"Nokan" ist manchem vielleicht eher unter seinem englischsprachigen Titel "Departures" bekannt, unter dem er dieses Jahr überraschend den Auslands-OSCAR gewonnen hat. Und in der Tat IST es überraschend, daß ein so ruhiger und in jeder Hinsicht unspektakulärer Film, der zudem eng mit japanischen Traditionen verknüpft ist, den bedeutendsten Filmpreis der westlichen Welt gewonnen hat. Überraschend, aber nicht unbedingt unverdient. Denn wenngleich das langsame Erzähltempo und die mitunter symbolbeladenen Bilder an Hanekes "Das weiße Band" erinnern, hat mir "Nokan" insgesamt besser gefallen. Vielleicht gerade deshalb, weil er im Gegensatz zu Hanekes Werk keine großen Ambitionen hat.
Keine anderen Ambitionen, als ein Film zu sein, der sich mit einem (in Japan) Tabuthema - dem Tod - ernst- und gewissenhaft auseinandersetzt. Nach eigener Aussage hatte Regisseur Yojiro Takita aufgrund der Thematik des Films auch nie damit gerechnet, einen kommerziellen Erfolg landen zu können. Und doch hat er es geschafft. Alleine in Japan hat "Nokan" umgerechnet mehr als 60 Millionen US-Dollar eingespielt und auch international läuft er (relativ betrachtet) erstaunlich gut.

Natürlich gibt es auch in "Nokan" eine Liebesgeschichte und auch die grundsympathischen Nebencharaktere sind letztlich fast schon hollywood-typisch. Aber im Grunde genommen ist "Nokan" in der Tat "nur" ein Film einen ungewöhnlichen Beruf. "Six Feet Under" auf japanisch, gewissermaßen. wink

Fazit: "Nokan - Die Kunst des Ausklangs" ist ein sehr ruhiger und unspektakulärer, aber schön gefilmter und einfühlsam erzählter Film, der mit ernsthafter Authentizität, extrem sympathischen Figuren und Darstellern sowie leisem Humor gefällt. Eigentlich ein geradezu klassischer Arthaus-Film. 7,5 Punkte.

Ralf #395182 10/12/09 12:42 AM
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Ich weiß nich´...
- Also darf man "Art" und "Haus" kombinieren? think

Oder sollte man nicht besser "let´s stick to english, pleaaaaase" (wie es sicher unser aller Englischlehrer auszudrücken pflegten wink delight ) bleiben?:
-> Arthouse


cool2
Ragon

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Das habe ich mich auch schon gefragt (u.a. beim Schreiben der Dissertation), aber "Arthaus" scheint inzwischen tatsächlich die (oder zumindest eine) "offizielle" deutsche Schreibweise zu sein.

Beispiel:
ARTHAUS - Besondere Filme

Was einzelne Kinos in Deutschland betrifft, so werden beide Schreibweisen verwendet ...

Ralf #395655 15/12/09 01:44 PM
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Gestern abend habe ich mir ein Double Feature gegönnt, wie es so auch wunderbar zum Fantasy Filmfest passen würde:

ZOMBIELAND:

Als die Welt aufgrund der Spätfolgen von BSE (!) von Zombies überrannt wird, trifft die Apokalypse innerhalb kürzester Zeit ein. Wie Columbus (Jesse Eisenberg aus "Adventureland"), einer der wenigen Überlebenden, bemerkt: Aus den USA wurden die Vereinigten Staaten von Zombieland ... Indem er sich an über 30 selbst erstellte Regeln hält, ist es Columbus bislang gelungen, zu überleben. Auf dem Weg zu seinem Heimatort - wo er hofft, vielleicht doch noch überlebende Familienangehörige aufzufinden - trifft der schlaksige Student auf Tallahassee (Woody Harrelson), der so ziemlich das Gegenteil von ihm ist: Ein harter Kerl, der es liebt, Zombies auf die unkonventionellsten Arten zu beseitigen. Als die beiden sich zusammentun und dann auch noch auf das Geschwisterpaar Wichita (Emma Stone, "Superbad") und Little Rock (Abigail Breslin, "Little Miss Sunshine") treffen, fühlt sich Columbus in dieser neuen, kleinen Gemeinschaft erstmals seit langem wieder wohl. Doch die Zombies lauern überall ...

Die relativ kostengünstig produzierte schwarze Komödie des Regie-Debütanten Ruben Fleischer war in den USA einer der größten Überraschungshits des Jahres - und tatsächlich hat das US-Publikum da mal einen sehr guten Riecher gezeigt und einen Film belohnt, der den Erfolg tatsächlich verdient hat! Denn "Zombieland" ist eine geradezu unverschämt witzige kleine Geschichte mit toll aufgelegten Schauspielern, die IMHO sogar das britische Pendant "Shaun of the Dead" abhängen kann.
Obwohl es in dem Sinne nicht wirklich eine Story gibt (außer: wir versuchen, uns nicht von den Zombies erwischen zu lassen), glänzt "Zombieland" mit originellen Stilmitteln wie Columbus´ immer wieder passend eingeblendeten Überlebensregeln, trockenen One-Linern, zahlreichen popkulturellen Anspielungen, einem gelungenen Soundtrack und einem der wohl coolsten Gastauftritte der Filmgeschichte (auch wenn das Ende der Szene etwas arg konstruiert ist). Mehr will ich zu diesem Gastauftritt gar nicht verraten, nur soviel: Elgi - da bin ich sicher - wird ihn lieben! smile

Interessant ist dabei, daß "Zombieland" in Deutschland tatsächlich ungeschnitten eine FSK16-Freigabe erhalten hat und das, obwohl es durchaus einige recht eklige Splatterszenen gibt - offenbar hat die FSK aber den komödiantischen Hintergrund honoriert. Dennoch: Zartere Gemüter sollten an manchen Stellen vielleicht doch lieber kurz die Augen schließen (aber keine Angst, so viele Stellen sind es nicht). wink
Kuriosum am Rande: Zur Abwechslung darf tatsächlich mal ein 25-jähriger Darsteller wie Jesse Eisenberg eine Rolle in etwa in seinem Alter spielen. Normalerweise sind Schauspieler in ihren 20ern in Hollywood ja fast ausschließlich auf Teenie-Rollen gebucht. Noch erstaunlicher, für Hollywood-Verhältnisse geradezu sensationell: Emma Stone, gerade mal 20, spielt ebenfalls eine etwa 25-Jährige, ihre Rolle ist also sogar älter als die Darstellerin!

Insgesamt: Ein leider kurzes (inklusive Abspann samt zusätzlicher Szene gerade mal 83 Minuten), aber sehr spaßiges Vergnügen. Eine Fortsetzung (diesmal in 3D) ist aber bereits genehmigt worden. Und, man möge mir den Kalauer verzeihen: Emma Stone sieht aber auch WIRKLICH zum Anbeißen aus. wink
8,5 Punkte.

NINJA ASSASSIN:

Berlin: Die Europol-Agenten Mika (Naomie Harris, "28 Days Later", "Fluch der Karibik 2 + 3") und Maslow (Ben Miles aus "Coupling") entdecken, daß hochgeheime Ninja-Clans noch heute als Auftragsmörder von Staaten, Organisationen und Unternehmen weltweit angeheuert werden. Ihre Recherchen lassen sie jedoch selbst zum Ziel der Ninjas werden - und nur der abtrünnige Ninja Raiso (der südkoreanische Pop-Superstar Rain, zuletzt auch in "Speed Racer" zu sehen) kann sie vielleicht retten ...

Nach seiner hervorragenden Comic-Verfilmung "V wie Vendetta" ist "Ninja Assassin" der zweite Film von Regisseur James McTeigue. Leider aber ein deutlich schwächerer. Ähnlich wie in "Zombieland" gibt es auch hier kaum eine nennenswerte Story. Okay, ein bißchen mehr Handlung gibt es in "Ninja Assassin" schon - aber leider ist sie dafür auch umso banaler und klischeehafter. Eigentlich dient sie aber sowieso nur als Rahmen für das, was sowieso jeder sehen will, der in einen Film diesen Namens geht: kämpfende Ninjas! grin
In der Tat sind die Kämpfe und auch Raisos in Rückblenden erzählte Ausbildung zum Ninja sehr stylish in Szene gesetzt und hübsch anzuschauen, dazu teilweise auch sehr blutig (FSK 18). Aber das alleine reicht dann halt doch noch nicht für einen guten Film. Das Potential dafür wäre sicher dagewesen, leider wurde es nicht ausgereizt.

"Ninja Assassin" ist im Grunde genommen Edel-Trash, von dem man nicht zu viel erwarten darf und für den man auch in der richtigen Stimmung sein muß.
Ich war es gestern leider nicht, deshalb gibt es nur 6 Punkte.
Aber ich kann mir durchaus vorstellen, daß mir der Film bei anderer Gelegenheit viel Spaß machen könnte. Reichlicher Alkoholkonsum kann dabei sicherlich auch nicht schaden ... wink

Ralf #395679 15/12/09 05:24 PM
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Originally Posted by Ralf
Mehr will ich zu diesem Gastauftritt gar nicht verraten, nur soviel: Elgi - da bin ich sicher - wird ihn lieben! smile

Ja, ich hab davon gelesen und dann bei Youtube angeschaut... grandios. Da bekommt man große Lust, wieder mal Kingpin anzuschauen. up

Und noch ein chauvinistisches Nachwort: Emma Stone = jawdrop jawdrop jawdrop


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
Ralf #395694 15/12/09 08:13 PM
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Originally Posted by Ralf
...
Aber ich kann mir durchaus vorstellen, daß mir der Film bei anderer Gelegenheit viel Spaß machen könnte. Reichlicher Alkoholkonsum kann dabei sicherlich auch nicht schaden ... wink


Dann wird er für elgi ja ganz leicht zu einem wahren Fest werden. biggrin

Ragon

P.S.: Was habt Ihr nur alle mit dieser Stone?! [Linked Image]
Heißt ja nicht Sharon... [Linked Image]
(DAS ist Chauvinismus, meine Herren! [Linked Image])

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AVATAR - AUFBRUCH NACH PANDORA (3D):

Im Jahr 2154: Die Natur auf der Erde ist weitestgehend zerstört, auch die Rohstoffvorkommen sind erschöpft. Deshalb sucht die Menschheit auf anderen Planeten nach vorkommen. Auf dem Urwald-Planeten Pandora findet sie ein besonders wertvolles Material, das von einem Megakonzern (dessen Leiter vor Ort Giovanni Ribisi spielt) mithilfe des Militärs unter dem Befehl von Colonel Quartich (Stephen Lang, dieses Jahr bereits in "Public Enemies" in prominenter Rolle zu sehen) geborgen werden soll. Problematisch ist allerdings, daß ausgerechnet über dem größten Vorkommen dieses Minerals ein Dorf der Ureinwohner liegt. Die Na´vi sind etwa doppelt mannshohe, blauhäutige und sehr naturverbundene humanoide Wesen, die den Menschen zwar zunächst freundlich begegnet sind, aber nicht bereit sind, sich "umsiedeln" zu lassen - was zu zunehmenden Feindseligkeiten zwischen den beiden Parteien führt. In dieser Situation soll der junge Marine Jake Sully (Sam Worthingon, "Terminator - Die Erlösung") das Vertrauen der Na´vi gewinnen, indem er in einen von Wissenschaftlern um Dr. Augustus (Sigourney Weaver) geschaffenen "Avatar" schlüpft, der wie ein Na´vi aussieht, aber eine Kreuzung aus menschlichen und Na´vi-Genen ist und von Jake sozusagen mit Geisteskraft gesteuert werden kann. Doch Jake, der von den Na´vi zunächst nur mißtrauisch in ihre Gemeinschaft aufgenommen wird, entwickelt zunehmend Sympathien für die Lebensart der Ureinwohner und speziell für die junge Häuptlingstochter Neytiri (Zoe Saldana, "Star Trek"), die zu seiner Lehrerin auserkoren wurde. Schließlich muß sich Jake entscheiden, auf welcher Seite er steht ...

Zwölf Jahre nach "Titanic", bis heute weltweit erfolgreichster Film aller Zeiten, hat Star-Regisseur James Cameron endlich wieder einen Spielfilm gedreht. Und "Avatar" hält fast alles, was man sich von ihm versprochen hat. Und zerstreut dabei auch fast alle Bedenken, die nach den ersten Trailern in vermeintlicher Videospiel-Optik aufgekommen waren.
"Avatar" ist schlicht und ergreifend ein umwerfendes visuelles Glanzstück! Die Welt Pandora, die Cameron mit seinem Team geschaffen hat, ist jederzeit glaubwürdig, prachtvoll, phantastisch, atemberaubend. Auch die Na´vi wirken wunderbar natürlich und letztlich sogar menschlicher als die Menschen selbst. Die visuelle Pracht ist untrennbar verbunden mit der 3D-Technik. Die habe ich ja bislang sehr skeptisch verfolgt - doch bei "Avatar" habe ich den Aufpreis erstmals keine Sekunde lang bereut. Wo 3D bei fast allen bisherigen 3D-Spielfilmen (IMHO) eher überflüssiges Gimmick war, ist es bei "Avatar" fast schon ein Verbrechen, ihn in 2D zu sehen. Eine bessere Werbemaßnahme für 3D (und auch für das Kino allgemein) als "Avatar" ist kaum denkbar. Die Versprechen, die immer mit dieser Technik verbunden wurden, werden hier erstmals wirklich wahrgemacht: Man fühlt sich als Zuschauer in der Tat, als wäre man "mittendrin" in dieser phantastischen, tollen Welt Pandora, als würde man ebenso darin eintauchen wie es Jake Sully vergönnt ist, es zu tun. Einfach sensationell und wenn "Avatar" bei den OSCARs nicht sämtliche technischen Kategorien gewinnt, dann läuft etwas falsch ... wink

Ein wenig getrübt wird die Begeisterung über das Erlebnis "Avatar" jedoch auf intellektueller Ebene durch die Handlung. Denn die ist arg generisch geraten, mit übertriebener Schwarz-Weiß-Malerei und mitunter allzu plakativer Gesellschaftskritik. Denn natürlich ist die Kritik an Raubtierkapitalismus, Umweltzerstörung und allgemeinem menschlichen Zerstörungs- und Eroberungsdrang sehr offensichtlich. Auch Parallelen zu Vietnam und vor allem zum Umgang der Amerikaner mit den Indianern sind nicht zu übersehen. Im Grunde genommen ist die Handlung von "Avatar" eine wenig innovative Mischung aus Filmen wie "Last Samurai", "Der mit dem Wolf tanzt" oder "Prinzessin Mononoke", weshalb der geübte Zuschauer eigentlich auch jederzeit ziemlich genau weiß, was als nächstes passieren wird - zumindest, wenn er angesichts des beständigen Staunens über die visuelle Pracht des Films tatsächlich mal kurz zum Nachdenken kommt. smile

Auf der emotionalen Ebene muß ich jedoch sagen, daß die Story einwandfrei funktioniert. Auch wenn man genau weiß, daß man manipuliert wird und wenn man die Handlung bis ins Detail vorauszusagen in der Lage ist: Camerons kraftvolle Inszenierung reißt einen einfach mit und man bangt mit den Guten und verflucht die Bösen leidenschaftlich. Was mehr will ein Film erreichen?

Fazit: "Avatar - Aufbruch nach Pandora" ist ein Film, den man unbedingt auf einer möglichst großen Leinwand und in 3D sehen sollte. James Cameron ist wieder einmal ein Meilenstein des Kinos gelungen. Daran ändert auch die mittelmäßige Story wenig, wenngleich man schon ein wenig den Möglichkeiten nachtrauern möchte, die Cameron an dieser Stelle noch vergibt. Aber hey, falls "Avatar" erfolgreich wird (und erste Zahlen deuten darauf hin), soll es voraussichtlich noch mindestens zwei Fortsetzungen geben. Und angesichts des Endes von "Avatar" bin ich sehr gespannt, was sich Cameron sein Team dafür ausdenken. Ist es zu viel gewagt zu hoffen, daß "Avatar" tatsächlich erst die (großartige) Vorspeise ist?

Aufgrund der Storyschwächen ist eine Höchstwertung leider nicht möglich, deshalb vergebe ich sehr gute 9 Punkte.

Rein emotional ist "Avatar" jedoch ein glatter 10er ... up

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