Na, bevor hier allzu viel Frieden herrscht, möchte ich mal eingreifen. Buad hat selbstverständlich recht mit seiner Analyse von Elijah Woods Leistung - das Problem ist eben NICHT, daß Frodo ein nicht allzu tiefschichtiger Charakter im Film ist, sondern daß Elijah Wood diesen Charakter nicht gut ausfüllt. In diesem Zusammenhang ist er in guter Gesellschaft von Liv Tyler. Beide haben durch die Bank nur EINEN einzigen Grundgesichtsausdruck - bei Wood dieser Rehaugen-ich-brech-gleich-zusammen-aber-dennoch-ein-fast-schon-schelmisches-Lächeln-Ausdruck, bei Tyler ist es die Fresse mit den aufgedunsenen Lippen und daß sie dabei bedetungsschwanger immer in die Ferne zu blicken scheint - und das macht sie so schlecht. Selbst Gimli (John Rhys-Davis) bringt es zu Stande, hinter seiner Maskerade seine Schauspielkunst durchschimmern zu lassen... mal ist er agressiv, mal traurig, mal gespannt-interessiert... aber Frodo, vor allem wenn er mit den außergewöhnlich guten Sean Astin und Andy Serkis/Gollum unterwegs ist und es da halt auffällt, schafft es in der Tat nicht, seine ziemlich einfache Rolle, so auszufüllen, wie man das erwarten würde. Und es ist noch viel schlimmer, Elijah Wood hat den gleichen Gesichtsausdruck auch in den Interviews!
Naja, wieso hat Buad selbstverständlich recht? Die Meinungen über einen Film und dessen Schauspieler sind doch immer Subjektiv und nur deshalb kann man ja darüber Diskutieren. Auch der gute Aragorn kann nämlich nur entweder grimmig kämpfen oder ob seiner eigenen Bürden (Nicht gewollte Königswürde, ünglückliche Liebe) traurig in die Ferne sehen. Und nur ganz selten kann er mal versuchen einen König aus der Trauer zu reißen. Ich persönlich denke halt das Eliah Wood nicht nur diese Bürde des Rings zum ausdruck bringt (zugegeben mit Dackelblick) sondern auch den verlust von Frieden und Selbstbestimmtheit den Frodo erlitten hat. Und die Trauer über den (angeblichen) verlust von Gandalf. Das ist eigenlich schon genug um jemanden nicht mehr sehr fröhlich wirken zu lassen, aber bei Frodo kommt ja auch hinzu das er von anfang an als sehr feinsinnig gezeichnet wurde. Und deshalb sollte ihn das ganze, vor allem wenn man die bedrohung seiner Heimat dazunimmmt (deren er sich ja bewust ist), mehr depriemieren als einen robusteren Charakter wie Sam der mit beiden Beinen im hier und jetzt verwurzelt ist. Vor allem da er ja durch den Ring auch Körperlich geschwächt wird. Gerade Gimli ist ein gutes beispiel dafür. Gimli steht so fest auf dem Boden der Tatsachen das er immer auf das gegenwärtige Konzentriert ist. Und deshalb kann Er seine momentanen Stimmungen auch ausleben. Deshalb denke ich für mich das Eliah Wood diese Rolle zimlich real gespielt hat. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)