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#39348 20/12/03 09:13 AM
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... Ganz einfach, ich bin der Meinung, daß man ein Fantasy-Werk genauso wie jedes andere Werk auch in einem Nicht-Fantasy-Kontext zu analysieren und zu interpretieren.
...


Äähhhm... pardone moi!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />


Dessen völlig ungeachtet kann ich Deine Ansicht hinsichtlich absolut nicht teilen, unterscheidet sie sich doch fundamental von meiner Rezeption der Trilogie.
Dasselbe gilt für die besprochene Kritik auf TP.
Letztere disqualifiziert sich mMn nach schon durch die verengte Sicht darauf, was die Funktion von Literatur (welches Genres auch immer) sein soll. Und demnach scheint für den Autor nur (Nicht-Sach-)Literatur statthaft, welche zur politisch-demokratischen Erbauung und Erziehung dient. Alles andere ist für ihn wohl "Teufelswerk". Dementsprechend scheuklappenartig fällt seine Interpretation des "Herrn der Ringe" aus, die schon leicht neurotisch jedes potenziell für die gefoderte Wirkung bedrohlich erscheinende Element herauspickt (dabei mMn, nicht nur auf keinen erweiterten Kontext Rücksicht nimmt, sondern eben auch nicht auf den engeren, rein innerhalb des Werkes selbst) und krampfhaft auf ein Negativum unserer realen Welt zu "mappen" versucht.

Dabei ist mMn dieser Ansatz von Suchsland schon dadurch im Anfang zum Scheitern verurteilt, als ihm offensichtlich nicht klar ist, daß es sich bei HdR um eine Parabel handelt (zugegebenermaßen für die Verhältnisse dieser Form eine ziemlich ausufernde und ein wenig umständliche <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> ). Zwar will auch diese, entsprechend der hier thematisierten Kritik, Zusammenhänge von ihrer Erzählung zu gewissen realen Gegebenheiten herstellen, der entscheidende Punkt ist jedoch, daß der Irrtum des TP-Autors dazu führt, daß er nicht hinreichend zwischen Bildebene und Vergleichsebene des Werkes unterscheidet, und so auch Elemente zur Untermauerung seiner Thesen hearnzieht, die rein auf die erstere beschränkt bleiben sollten und nicht zum Übertrag gedacht und folglich nicht geeignet sind!
Um mal ein plattes Beispiel zu benutzen: Eine Aussage von Tolkiens Arbeit ist es sicher nicht, daß eine Art von Früh-Monarchie die ideale und wieder einzuführende Staatsform ist.

Ebenso ist zu sehen, wenn Tolkien die verschiedenen Völker seiner fiktiven Welt mit diversen Eigenschaften und Anschauungen versieht. Das ist Bildebene zur Verdeutlichung!
Und: Sind denn diese Völker wirklich alle so `übermenschlich´? Ich denke vielmehr sie haben alle, z.T. gravierende, Schwächen und Fehler, und diese werden auch so dargestellt. Vor allem im Angesicht des Einen Ring besteht keines von ihnen (vollständig) und damit fällt die Konstruktion eines Vorwurfs "Der Herr der Ringe" sei quasi ein zweites, wenn auch codifizierteres Ideologie-Pamphlet á la "Mein Kampf" in sich zusammen.

Meiner Rezeption nach handelt es vielmehr sich vorrangig und zuerst bei "Herr der Ringe" um eine Parabel auf die Macht, ist doch der genannte Ring und seine Auswirkung auf die Erzählung und die Personen in ihr das zentrale Motiv.
Und ich glaube die zu kondensierende Aussage aus ihr kann kaum anders interpretiert werden als mit:
"Macht korrumpiert! Absolute Macht korrumpiert absolut!
Auch wenn man sie für das Gute einzusetzen (eher zu `mißbrauchen´) versucht, wird man ersteres bald zugunsten egoistischer Motive aus den Augen verlieren, welche sich zunächst gegen alles außerhalb, zuletzt aber auch gegen den `User´ selbst richten wird."

Und wenn man das nun mal, wie es auch die TP-Kritik tut, nur aufgrund der Mißinterpretation der Trilogie mit gänzlich unterschiedlichem Ergebnis, auf aktuelle oder auch historische Ereignisse bezieht... der Rest ergibt sich, glaube ich, von selbst! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Das unterscheidet eins der meistgelesenen Bücher ja wohl signifikant von allem was der Paranoiker Suchsland mit seinem `Kanon gefährlicher Bücher´ assoziieren mag und macht es mMn im krassen Kontrast dazu zu einem ziemlich humanistischen Werk.


Als Fazit bleibt:
Sicher ist Kunst immer zu einem gewissen Grad interpretierbar. Und wer das im Sinne der Föderung irgendeiner verquasten Ideologie tun will, der wird es und es mag ihm auch gelingen.
Nur, deswegen nur noch (vermeintlich) "politisch korrekte" Literatur zu schreiben, wie es die Geisteshaltung der ("Neuen"!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> ) Kritik auf TP zu postulieren scheint...!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />
Wenn man das mal weiterdenkt, dann führt das genau in dieselbe Richtung gegen die es eigentlich vorgibt gewandt zu sein (Stichwort: "Bücherverbrennung" - wenn auch nur eine virtuelle <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" /> ).
Alles was der Mensch jemals geschaffen hat oder noch schaffen wird ist nunmal "Dual Use". Das entscheidende wird immer der Kontext der Nutzung sein - und der ist der Mensch selbst.
Diesen jedoch per moralischer Zwangsverordnung nach gewissen (subjektiven) entsprechenden Vorgaben ausrichten zu wollen, ist eine irreführende Illusion, die eher dazu dient das Gegenteil des vielleicht Beabsichtigten herbeizuführen.


Ragon

#39349 20/12/03 11:19 AM
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... Ganz einfach, ich bin der Meinung, daß man ein Fantasy-Werk genauso wie jedes andere Werk auch in einem Nicht-Fantasy-Kontext zu analysieren und zu interpretieren.
...


Äähhhm... pardone moi!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />


"Ganz einfach, ich bin der Meinung, daß man ein Fantasy-Werk genauso wie jedes andere Werk auch in einem Nicht-Fantasy-Kontext analysieren und interpretieren kann."

Besser so? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Abgesehen davon und bevor Mißverständnisse entstehen: Ich gebe besagter Kritik nur in einigen Punkten recht und heiße sie nicht in ihrer Gänze gut.

Aber um auf die Thematik von Bildebene und Vergleichsebene einzugehen: Was wäre denn die Entsprechung in der realen Welt für den kleinen Abschnitt z.B., der zitiert wird:

"Denn so teilen wir nach unserer Überlieferung die Menschen ein: die hohen Völker oder Menschen des Westens, und dies waren die Númenorer; die mittleren oder Menschen des Zwielichts, wie die Rohirrim und ihre Stammverwandten. Und die wilden oder Dunkelmenschen"

Ich kann selbstverständlich eine Parabel auf die Machtverhältnisse unserer Zeit aufstellen. Aber meiner persönlichen Meinung nach hört es sich doch mindestens fragwürdig an, wenn diese Parabel davon spricht, daß die tollen nordischen Menschen die Herrscher werden (vor allem, da eben der Ring, der besonders korrumpiert, zerstört ist), während der Rest einfach normale Leute darstellt, und die wilden und Dunkelmenschen aus dem Süden sowieso nix taugen. Vor allem hört sich dies blöd an, wenn ich dies ohne eine nennenswerte Kritik schreibe - und wo ist bei HDR die Kritik an dieser Vorstellung?


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#39350 20/12/03 01:17 PM
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"Ganz einfach, ich bin der Meinung, daß man ein Fantasy-Werk genauso wie jedes andere Werk auch in einem Nicht-Fantasy-Kontext analysieren und interpretieren kann."


Ich war immer ein heftiger Gegner der Überinterpretatiion, eines Dingens, welches scheinbar in der Literatur totgeschwiegen wird. Jedenfalls kenne ich keinen, der sich Gedanken darüber gemacht hätte. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />

Was diese "Menscheneinteilung" anbetrifft : Sie gilt nicht für Hautfarben, denn selbst im Süden Gondors wohnten dunkelhäutige Menschen, die zu den Truppen von Minas Tirith dazugehörten (die Heerschau von Gondor kommt leider im Film nicht vor).

Und selbst die Waldmenschen werden insofern hervorgehoben, als daß sie Théoden auf dem "Ritt der Rohirrim" eine günstige Waldpassage anbieten, ohne die die "Pferdemänner" erst lange nach der Schlacht vor Minas Tirith eingetroffen werden. Von den Drúada(i)n ganz zu schweigen.


When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
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#39351 20/12/03 05:46 PM
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Also, so abwegig finde ich es auch nicht, in Herr der Ringe gewisse rassistische Tendenzen zu erkennen. Es ist ja nicht nur das eine Zitat, es zieht sich schon so einigermaßen durch die Bücher, dass die dunkelhäutigen Völker aus dem Süden alle freiwillig mit Sauron zusammenarbeiten (gut, man könnte hier fragen wieso; vielleicht weil sie von den nordischen "Herrenrassen" so lange unterdrückt wurden?), es ist ja auch so, dass diese nordischen Völker ihre lange Lebensdauer eingebüßt haben, weil sie sich mit "niedereren" Völkern gekreuzt haben, usw.
Ich bin nun wirklich nicht der Typ, der wild heruminterpretiert, denn das liegt mir gar nicht, aber dies ist mir während des lesens doch desöfteren aufgefallen, und so ging es auch den allermeisten, die ich kenne.
Man überlege sich mal, Der Herr der Ringe wäre nicht von einem freundlichen, altmodischen Oxforder Professor geschrieben worden, sondern von einem Deutschen im Jahre 1940. Ich bin mir relativ sicher, dass der Zyklus dann nicht als Werk der Weltliteratur gelten würde, sondern im Giftschrank der Geschichte vermodern würde. Allein dieser, zugegebenermassen unpassende, Vergleich zeigt doch, dass ein Werk immer im Spiegel seines Verfassers betrachtet wird, und ich denke, damit kommt Tolkien nicht schlecht weg.
Und das ändert nichts daran, dass ich den Film liebe, und die Bücher zumindest sehr schätze, ich bin einfach froh drum, dass ich mir sie zu Gemüte führen kann, ohne mir solche Gedanken machen zu *müssen*, aber können kann man dies durchaus.


"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
#39352 20/12/03 06:03 PM
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...

"Denn so teilen wir nach unserer Überlieferung die Menschen ein: die hohen Völker oder Menschen des Westens, und dies waren die Númenorer; die mittleren oder Menschen des Zwielichts, wie die Rohirrim und ihre Stammverwandten. Und die wilden oder Dunkelmenschen"

Ich kann selbstverständlich eine Parabel auf die Machtverhältnisse unserer Zeit aufstellen. Aber meiner persönlichen Meinung nach hört es sich doch mindestens fragwürdig an, wenn diese Parabel davon spricht, daß die tollen nordischen Menschen die Herrscher werden (vor allem, da eben der Ring, der besonders korrumpiert, zerstört ist), während der Rest einfach normale Leute darstellt, und die wilden und Dunkelmenschen aus dem Süden sowieso nix taugen. Vor allem hört sich dies blöd an, wenn ich dies ohne eine nennenswerte Kritik schreibe - und wo ist bei HDR die Kritik an dieser Vorstellung?


Nun, wie gesagt, die Verankerung irgendwelcher Völker mit irgendeiner bestimmten kulturellen Eigenart und Merkmalen in irgendeinem geographischen Raum einer fiktiven Welt.
Da dürfte man sich bei HdR doch einigermaße schwertun, durch Analogien auf Orte in unserer realen Welt zu schliessen.
Deswegen: reine Bildebene.

Im übrigen: Wir wissen ja was aus den "ach-so-hohen" Númenorern geworden ist - oder? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

"Menschen im Zwielicht" - beruht das nicht eher auf der Entstehungsgeschichte wie sie z.T. im Silmarillion geschildert wird, und auf die Reihenfolge in der die veschiedenen Menschenstämme in Mittelerde erwacht sind? MMn wertneutral.

Die obengenannte Genealogie findet ihren Ausdruck zuallererst in einer Art Stufenleiter hochkultureller und weniger hochkultureller Errungenschaften der jeweiligen.
Hochkulturen sind auch bei uns gekommen und gegangen (chinesische Dynastien, Atzteken, Maya etc.) - ohne das wir in der Nachbetrachtung eine Wertung vornehmen können, daß wäre eine "überlegener Menschenschlag" gewesen.
Die Menschen von Westernis jedenfalls hat auch ihre kultureller Entwicklungsstand nicht davor bewahrt, Sauron Gift zu verfallen.
Also auch eher wenig zur `Munition´ geeignet.
Und die sog. "Dunkelmenschen" hatten eben nur als Späterwachende zufällig das Pech recht früh unter Saurons (oder war´s doch noch Melkor!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" /> ) Einfluß zu kommen, weil der zu dem Zeitpunkt seine Macht in den Bereich schon recht weit ausgedehnt hatte.
(übrigens habe ich mit der Benennung eigentlich nie Hautfarben in Verbindung gebracht - "dunkel" galt mir vielmehr in dem Sinne, daß die anderen nicht viel von ihnen wissen, und das deckt sich dann ja auch mit dem Text, denn da erfährt man als Leser auch nicht besonders viel über sie, zumindest im Vergleich zu den anderen beschriebenen Völkern).

Wenn Du daneben nochmal kurz mein Gedächtnis auffrischen könntest bezügl. "tolle Menschen aus dem Norden bekommen die Herrschaft"!? (am Ende des Ringkrieges?) <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />

Du meinst ja wohl nicht dieses armselige, versprengte Häuflein Dúnedain um Aragorn, das da in jahrhundertelanger Diaspora durch die wilden Wälder gewandert sind. Na, die machen aber als überlegenes Volk einiges her. Schon gar nicht ob der Vorgeschichte, daß ihr eigentliches Volk mit seinem König schon lange untergegangen ist, auch hier unter Umständen die ihm nicht notwendigerweise zu großer Ehre gereichten.


Alles in allem finde ich die negativen Interpretationen, die einige dem Werk anhängen wollen doch immer recht bemüht und an den Haaren herbeigezogen.


Ragon

#39353 20/12/03 06:06 PM
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Ralf Offline OP
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Das mögen ja alles supertolle Argumente für beide Seiten sein, aber ich sehe trotzdem einfach nicht ein, warum man den "Herr der Ringe" nicht als das betrachten kann, was er ist: Als FANTASY!

Wenn ich was interpretieren will, nehme ich mir einen netten, kleinen Kafka zur Hand ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Last edited by Ralf; 20/12/03 06:08 PM.
#39354 20/12/03 06:23 PM
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Übrigens ist mir noch etwas besonders tolles in "Die Rückkehr des Königs" eingefallen, das ich hier erwähnen wollte: Die Entzündung der Leuchtfeuer von Gondor! Alleine für diese grandiose Sequenz hätte Andrew Lesnie einen zweiten OSCAR (nach "Die Gefährten") für die beste Kamera verdient. Absolut phantastisch gemacht! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

#39355 20/12/03 06:51 PM
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Finde ich auch ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />


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#39356 23/12/03 11:17 AM
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So, nun habe auch ich mir den dritten Teil zu Gemüte geführt. Selbstverständlich bin ich begeistert - und ich erwarte bereits sehnsüchtig die extended Version. Denn bei keinem der beiden anderen teile habe ich dermaßen das gefühl gehabt, dass Szenen fehlen - dass die Handlung stellenweise enorm gekürzt wurde und ganze, für das Verständnis durchaus wichtige Passagen entfernt wurden. Um es überspitzt zu sagen: die Kinoversion scheint fast ein trailer für die ExtVersion zu sein!

Beispiele: Wieso in aller Namen trägt Merry plötzlich die Rüstung der Rohirrim? Warum sollte er übberhaupt gerüstet werden wie einer der Pferdemenschen? Im trailer glaube ich mich an eine Szene zu erinnern, wo Merry vor Theoden kniet und ihm die treue schwört - fehlt im Film, aber nur damit macht es Sinn.

wenn ein König wie Theoden fällt - dann ist wirklich nur seine Nicht da, die um ihn weint? Später wird sein Tod gar nicht erwähnt, keiner trauert um ihn? Auch hier gibt es im trailer eine Stelle, wo Eomer seinen Schmerz und seinen Zorn auf dem Schlachtfeld in einem gewaltigen Schrei hinausbrüllt. Fehlt im Film ebenfalls. Theodens Abgang ist sang- und klanglos, und gewiss nicht eines Königs würdig!

Faramir - todwund, jedoch scheint seine Heilung keine rolle zu spielen? Zum Ende steht er lachend neben Eowyn. Was zur Hölle hat die beiden wohl zusammengebracht?

Wenn in Gondor nach Jahrhunderten ein siegreicher Erbe Isildurs einzieht - keinen in Gondor scheint das zu kümmern. Eben steht Aragorn och auf dem Schlachtfeld, im nächsten Augenblick in der Halle des Königs. Was ist mit seinem Einzug in die Weiße STadt geschehen? Sollte es nicht etwas besonderes sein, wenn Aragorn die weiße Stadt betritt? Und sollte das Volk Gondors nicht erfahren, das der könig zurückgekehrt ist? Ja wo zur Hölle ist denn im Film die Rückkehr des Königs?
In diesem Sinne wird der Film seinem Titel alles andere als gerecht...

Das Szenen mit Saruman entfernt wurden war ja schon im Vorraus bekannt.

Und so gibt es einiges, was die Handlung zerhackt und teilweise die geschehnisse unverständlich erscheinen lässt.

Und dann gibt es da am Ende noch einen groben schnitzer, den ich persönlich Jackson vorwerfen möchte: im 2. Teil, in der Ext. Vers., trinken Merry und Pippin vom Entwasser - und strecken sich. Resultat: für einen Hobbit sind sie viel zu groß. Am Ende der "Rückkehr" stehen alle vier Hobbits nebeneinander. Und, was sagt die Größe? Verdammt, sie sind alle fast gleichgroß! Merry udn Pippin sind *keinesfalls* größer als Sam und Frodo! Schade um dieses verschenkte Detail...

Wie auch immer: Der Film ist überwältigend, und seine durch exzessiven Schnitt hervorgebrachte Unzulänglichkeit lässt auf eine Special Extended Version hoffen, die alle beiden vorherigen Filme weit in den Schatten stellt. Und das ist etwas, worauf sich das Warten lohnt...


#39357 23/12/03 01:20 PM
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Auch hier muß ich zustimmen : Es fehlt so viel.

So hätte ich zum Beispiel das Ende des orkischen (?) Befehlshabers ("Schneller, ihr Maden !") in einem Duell erwartet, das hätte gepaßt !


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#39358 23/12/03 04:24 PM
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Hähä, ja, der Orkanführer war cool. Die Szene mit dem Speer ... oder als er ganz lässig einem Felsbrocken ausweicht. Nicht schlecht. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Beim Hexenkönig von Angmar habe ich es dafür genau anders empfunden. Der finale Zweikampf war klasse (wenngleich ziemlich kurz), aber man hätte ihn vorher stärker als Hauptbösewicht des Films (zumindest als Person) einführen sollen. Vielleicht schonmal ein zünftiges Duell mit Gandalf, das unentschieden endet oder etwas in der Art. Vielleicht schafft ja auch hier die EE Abhilfe ... *hoff*

Die Sache mit Faramir und Éowyn in den Hallen der Heiler wird übrigens definitiv in der EE vorkommen, zumindest hieß es das schon vor einigen Wochen mal.
Auch ist mir aufgefallen, als ich den Film gestern auf Englisch angesehen habe, daß es bei der ersten Begegnung zwischen Gandalf und Denethor IMHO ziemlich deutliche Anspielungen auf Denethors Palanthir gibt - von dem danach aber nie die Rede ist. Auch hier hoffe ich auf die EE - das würde Denethors Verhalten zumindest etwas nachvollziehbarer machen (ich habe sowieso von einigen Nicht-Buchkennern gehört, daß sie mit Denethor im Film überhaupt nichts anfangen konnten).

Was mir auch auffiel:
- Die deutschen Synchronsprecher wurden sehr sorgfältig ausgewählt (und angeblich ja sogar von Peter Jackson himself abgesegnet). Einige Stimmen passen IMHO sogar besser zu den Figuren als die Originalstimmen (z.B. Gimli, Gandalf oder sogar Gollum)!
- Der Soundtrack ist wirklich hervorragend. Auf CD halte ich den dritten Soundtrack eigentlich für den schwächsten, aber im Zusammenhang mit dem Film ist es wahrscheinlich sogar der beste. Da merkt man mal wieder die Symbiose zwischen Film und Filmmusik ...
- Die Special Effects sind wirklich unglaublich! Irgendwann fiel mir auf, daß ich Gollum, die Olifanten oder die Nazgul-Bestien überhaupt nicht mehr als CGI-Kreaturen wahrnahm, sondern tatsächlich als ob sie "echt" wären. Sicherlich ein Verdienst der unglaublichen Detailverliebtheit (z.B. die pfeilgespickten Olifanten). Außerdem extrem beeindruckend, wie Peter Jackson und sein Team auf fast schon arrogante Art und Weise zeigen, wozu sie in der Lage sind - wenn z.B. im Hintergrund (!) die Armee der Toten wie beiläufig einen Olifanten zu Fall bringt, ist das einfach nicht weniger als ganz großes Kino ...
- Ich glaube, die von mir schon hervorgehobene Wachtfeuer-Sequenz kann man ohne Übertreibung als visuell vielleicht beeindruckendste Filmsequenz aller Zeiten bezeichnen. Hätte Kameramann Andrew Lesnie es sogar gewagt, diese atemberaubende Sequenz in einer einzigen Einstellung zu drehen, wäre sie schlichtweg perfekt!
- Die Haradrim gefallen mir richtig gut! Schade, daß von denen nicht mehr zu sehen ist.
- Auch ein großes Kompliment: "Die Rückkehr des Königs" ist sicherlich der erste Film, den ich im Kino gesehen habe, bei dem bestimmt 70 oder 80% des Publikums sich den kompletten (nicht eben kurzen) Abspann angesehen haben!

Fazit: Ich bin noch immer absolut begeistert ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Übrigens hat der Film u.a. in Deutschland den Zuschauerrekord fürs Startwochenende pulverisiert (knapp 2,7 Millionen).

Last edited by Ralf; 23/12/03 04:27 PM.
#39359 23/12/03 04:35 PM
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Wow, ich schaue mir gerade die deutschen Kinocharts an:
1. Die Rückkehr des Königs, 2.666.776 Zuschauer.
2. Findet Nemo, 399.360.
3. Die Gefährten, 305.949.
4. Die zwei Türme, 293.257.

Ich glaube, so etwas gab es auch noch nie ...

#39360 23/12/03 04:51 PM
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Ähh Ralf,
die Zahlen versteh ich nicht <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />
was sagt jetzt 2,5Mio im Gegensatz zu 400000 aus?

#39361 23/12/03 05:11 PM
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"Findet Nemo" ist dabei doch vollkommen nebensächlich, den habe ich nur aufgelistet, weil er nunmal auf Platz 2 steht. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Das Beeindruckende ist doch, daß ALLE DREI "Herr der Ringe"-Filme in den Top4 sind, und das auch noch ein bzw. zwei Jahre nach dem eigentlichen Kinostart! Das hat "Star Wars" nicht geschafft, "Matrix" auch nicht und sonst sicher auch keine andere Filmreihe ...

Aber noch was Neues, nämlich Gerüchte zur "Die Rückkehr des Königs"-Extended-Edition:
http://www.herr-der-ringe-film.de/v2/de/news/news-detail_898.php
Hoffentlich ist das Gerücht, daß New Line diesmal eine billige US-Spezialeffektefirma beauftragen will, eine Ente, sonst bin ich nämlich EXTREM sauer auf New Line ...
Aber die genannten Szenen würden ja schonmal fast alle unsere Wünsche erfüllen (sogar die von mir gewünschte Begegnung zwischen Gandalf und dem Hexenkönig *freu*).

Außerdem noch etwas zur "Super-Duper-Director´s-Cut-DVD-Box", wie sie im Link scherzhaft genannt wird:
http://www.herr-der-ringe-film.de/v2/de/news/news-detail_899.php

#39362 23/12/03 06:02 PM
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Also bisher war ich ja eher tolerant, was die Abzocke mit den Extended Editions angeht. Aber wenn nach den drei Extended Editions dann noch mal eine Version mit neuen Szenen rauskommen sollte, was wir nicht annehmen, dann würde ich doch mal gerne aufregen wollen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#39363 23/12/03 06:40 PM
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Ich nicht. Ich will ALLES sehen, was die gedreht haben! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Eigentlich bin ich mir auch ziemlich sicher, daß es irgendwann eine derartige Mega-Edition geben wird - aber vermutlich erst in 10 oder 20 Jahren ...

#39364 23/12/03 10:43 PM
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Ok, nochmal für die ganz doofen wie mich.
Laufen die ersten beiden Teile jetzt noch in so vielen Kinos, dass das die aktuellen Charts der letzten Woche sind? Oder was bedeuten die Charts?
Falls Dir das zu lästig mit erklären wird, sach ich schonma Tschulligung. Ich glaub ich hab irgendwie ein Brett vor'm Knopf <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

#39365 23/12/03 11:46 PM
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Ich vermute mal, daß der Großteil der Besucher der ersten beiden Teile aus den Triple-Veranstaltungen resultiert, in denen alle drei Filme am Stück gezeigt werden. Außerdem haben vermutlich einige Kinos auch noch mal einzeln die ersten beiden Teile gezeigt. Folglich belegen alle drei HdR-Filme sogar die Ränge 1 bis 3 in den Charts, wenn man sie nach Zuschauern je Vorführung zusammenstellt.

Anders ausgedrückt: "Die Gefährten" und "Die zwei Türme" haben durch einen einzigen Tag (denn die allermeisten Triple-Vorstellungen liefen ja am Dienstag vor einer Woche) fast genauso viele Zuschauer erreicht wie "Findet Nemo" in einer ganzen Woche ...

#39366 24/12/03 04:49 AM
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Und um die Statistik zu komplettieren (wieder mehr mit Fokus auf den zuletzt erschienen Teil):

Bester Kinostart aller Zeiten in Deutschland

"... Den dritten Teil der Verfilmung von J.R.R. Tolkiens Fantasy-Saga "Der Herr der Ringe" haben sich am Startwochenende exakt 2.666.776 Besucher angesehen. Seit der Premiere hat der Streifen allein in der Bundesrepublik bereits 19 Millionen Euro eingespielt. ...
Seit der Weltpremiere am vergangenen Mittwoch erweist sich die „Rückkehr des Königs“ als Film der Superlative. Mit einem fünftägigen Einspielergebnis von mehr als 125 Millionen Dollar ist dies der erfolgreichste Mittwochsstart aller Zeiten.

Bisheriger Spitzenreiter war „Star Wars Episode 1“ mit 105 Millionen Dollar im Jahr 1999. Der sensationelle Auftakt führt in Hollywood bereits zu der Erwartung, dass die dritte „Ringe“-Folge weltweit mehr als eine Milliarde Dollar einspielen könnte. Diese magische Grenze hat bislang nur „Titanic“ überschritten."


"It´s a monster!" <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
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#39367 24/12/03 06:08 AM
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soviel zum thema "tauschbörsen" <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />

das sollte allen "kriegstreibern" den wind aus den segeln nehmen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

"macht vernünftige filme, dann gehen die leute auch ins kino"


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