Nunja. Es ist nunmal Fakt, daß die ländliche Bevölkerung im Allgemeinen sehr viel konservativer und traditionsbewußter ist als die städtische. Was denkst du, warum in Bayern seit Jahrzehnten die CSU regiert, obwohl fast alle größeren Städte wie München, Nürnberg oder Fürth meist SPD-Bürgermeister haben (Ausnahmen bestätigen die Regel, wie die Tatsache belegt, daß in irgendeinem Dorf im Allgäu letztes oder dieses Jahr ein etwa 20-jähriger, bekennend schwuler Parteiloser gewählt wurde!)?
In der Schweiz ist es offensichtlich ähnlich, auch in China und von den US-Südstaaten brauche ich wohl gar nicht erst anzufangen. Vermutlich ist es sogar weltweit so, kulturunabhängig.

Damit will ich nicht sagen, daß die Landbevölkerung dumm wäre. Das wäre Blödsinn. Und das hat auch Fenwulf nicht wirklich getan (zumal seine Empörung ja sehr deutlich aus dem Geschriebenen herausgelesen werden kann und im Zustand emotionaler Erregung bleibt man halt nicht immer ganz sachlich ...). Aber eine (in diesem Fall wirklich überwiegende, buad) Mehrheit scheint in ihren Wertvorstellungen deutlich stärker rückwärts- als vorwärtsgewandt zu sein (auch aufgrund des deutlich größeren Einflusses der Kirche). Was natürlich keine neue Erkenntnis ist. Und übrigens auch ganz aktuell im deutschen OSCAR-Beitrag "Das weiße Band" des Österreichers Michael Haneke thematisiert wird, den ich zufällig gestern gesehen habe (Kritik folgt in den nächsten Tagen im "Kino"-Topic wink ). Haneke sieht darin einen gewichtigen Grund dafür, daß es überhaupt zu jenem Nazi-Deutschland kommen konnte, das wohl auch Fenwulf im Hinterkopf hat.