Originally Posted by Trasza
Also... Anmerkungen wie "Es hat dich nicht zu interessieren wie eine Moschee aussieht" finde ich höchst bedenklich. Was kommt dann? Es hat dich nicht zu interessieren wenn der Staat irgendwas macht?
Hey... DEMOKRATIE! Es hat uneingeschränkt jeden zu interessieren wenn irgendetwas besprochen wird/ ausgehandelt wird, von dem der Wohnort / Staat betroffen ist.


Nehmen wir mal an, dein Nachbar baut ein Haus und hält sich dabei an die Bauvorschriften. Dir gefällt das Haus trotzdem nicht, und ein paar anderen auch nicht. Meinst du im Ernst, der ganze Ort sollte jetzt darüber abstimmen, ob der Nachbar das Haus so bauen darf oder nicht? Ich finde nicht. Es gibt Vorschriften, die für alle gelten, und im Rahmen dieser Vorschriften hat man einen Gestaltungsspielraum, in dem einen keiner reinreden sollte. Und das gilt auch für Moscheen oder Kirchen, die man selbst vielleicht hässlich und unpassend findet, die andere aber wohl für schön halten.

Ein Mitspracherecht von Anwohnern finde ich dann angebracht, wenn sie persönlich betroffen sind, etwa beim Lärm durch den Muezzin/die Glocken, oder auch, wenn ein Gebäude deutlich höher gebaut werden soll als die angrenzenden. Aber ob es nun drei oder fünf Fenster bekommt, eine weiße oder gelbe Fassade, orientalische Mosaike oder Putten ... da haben sich die Anwohner nicht einzumischen, solange es mit den Bauvorschriften in Einklang ist. Und insoweit stimmt "Es hat dich nicht zu interessieren, wie eine Moschee aussieht" schon.

Originally Posted by Trasza
Nach wie vor allerdings handelte es sich bei dieser Abstimmung um eine demokratisch gefällte Entscheidung.


Auch in einer Demokratie sollten gewisse Dinge nicht zur Abstimmung stehen, etwa die Gleichheit aller. Wenn man diese Abstimmung zulässt, wo hört man dann auf? Darf dann auch darüber abgestimmt werden, ob man überhaupt Moscheen in der Schweiz bauen darf? Oder ob Muslime überhaupt in der Schweiz leben dürfen?

Die Schweizer dürften das, weil in der Schweiz Bundesgesetze und Referenden auch dann gültig sind, wenn sie gegen die Bundesverfassung verstoßen (siehe hier). In den meisten anderen europäischen Staaten, in denen es Volksabstimmungen gibt, wäre etwas Vergleichbares nicht möglich.

Originally Posted by Trasza
Nunja... ich bin auch gegen diese Sonntagsgeschäfte. Allerdings nicht weil er Heilig ist. Es geht meiner Meinung nach mehr darum, einen Tag zu haben, der wirklich für die Familie ist. Und zwar für die ganze. Ebenso bin ich dagegen dass an Feiertagen die Geschäfte offen haben. Selber Grund wie beim Sonntag. Die Familien entfernen sich auch ohne die Sonn und Feiertagsarbeit genug voneinander. Da kann man ihnen wenigsten das lassen.


Es gibt viele Berufe und Geschäftszweige, in denen ohnehin schon sonntags gearbeitet wird: Polizei, Feuerwehr, Tankstellen, Flughäfen, Taxis, Bahnverkehr, Kinos, Theater, Schausteller und viele mehr. Wenn Leute ihre Geschäfte sonntags öffnen möchten, sehe ich keinen Grund, es ihnen zu verbieten. Das heißt ja nicht automatisch, dass alle im Einzelhandel Arbeitenden verpflichtet sind, sonntags zu arbeiten. Ich denke, man würde auch so genug Personal finden, etwa junge Leute, die noch keine eigene Familie gegründet haben.