Nee, sehe ich anders. Wenn man ein Buch liest, hat man anhand der Beschreibung der Protagonisten doch eine recht konkrete Vorstellung von ihrer Erscheinung und ihrem Wesen.

Und da gibt es (zumindest für mich) eben Figuren, für die gewisse Schauspieler einfach nicht in Frage kommen, egal wie gut diese als solche sind. Nochmal zurück zu "Der erste Ritter", weil es wirklich ein gutes Beispiel dafür abgibt, wie man in einem Film gleich alle 3 Hauptdarsteller komplett fehlbesetzen kann:

König Artus zum Zeitpunkt der geschilderten Handlung eigentlich ein junger König, "Gleicher unter Gleichen", Kamerad seiner Ritter. Und dann wird uns ein "Opa" wie Connery als Artus präsentiert. Kein Wunder, das dem Runzelgreis die Frau durchbrennt.

Lancelot ein manisch-depressiver Typ römischer Abstammung. schwarzgelockt, temperamentvoll, jähzornig und südländisch wirkend - was wohl gerade die Aufmerksamkeit der nordischen Damenwelt erregt hat. Präsentiert wird uns als Lancelot stattdessen ein schwuchteliges Blondchen namens Richard Gere, mit Schlafzimmer-Dackelaugen und dem Temperament einer Klinikpackung Valium.

Und Guinevere, eine durch und durch nordische Frau, hellblond, blass, sommersprossig, bigott und scheu wird mit einer schwarzhaarigen Julia Ormond besetzt, die in ihrer Rolle eher wie die Tochter eines sizilianischen Mafiosos herüberkommt.

Nun ist der Film an sich schon kein Meisterwerk, sondern eher eine Rosamunde-Pilcher-Version der Artus-Sage (Jerry Zucker eben), aber wenn man dann noch bei allen drei Hauptdarstellern voll ins Klo greift, hat man als Regisseur in dem Genre einfach nix zu suchen.