DIE PAKTIERERIN von Dietmar Preu�:
Als Beolf und Sidra, die mittlerweile etwa 40-j�hirgen Wehrsassen von Hohenhag an der Grenze von Andergast zum Orkgebiet, zu ihrem Lehnsherrn Nymmir gerufen werden, ahnen sie noch nicht, da� ihnen ein wahrhaft niederh�llisches Abenteuer bevorsteht. Denn die Gegend wird von mysteri�sen "Mannw�lfen" heimgesucht, die etliche Menschen t�ten und andere verletzen, wobei ihre Wunden einfach nicht verheilen wollen. W�hrend Heilerin Sidra sich um die Verwundeten k�mmert, soll Beolf gemeinsam mit einer kleinen S�ldnertruppe eine umstrittene Baronie f�r Andergast im Handstreich erobern. Doch es zeigt sich, da� die Geschehnisse in der besagten Baronie und die in Nymmirs Herrschaftsbereich in Zusammenhang stehen ...
Ich bin nicht wirklich ein gro�er Fan der ersten beiden DSA-Romane von Dietmar Preu�. "Hohenhag" fand ich mittelm��ig, die Fortsetzung "Die rote Bache" sogar richtig schwach. Der erneute Fortsetzung "Die Paktiererin" f�hrt nun viele meiner Kritikpunkte an den beiden Vorg�ngern leider fort - dennoch ist dieses Buch deutlich unterhaltsamer geraten als "Die rote Bache".
Die meiner Meinung nach gr��te Schw�che in Preuߴ DSA-Romanen offenbart sich hier bereits im 1. Kapitel, in dem auf wenigen Seiten geschildert wird, wie sich eine "gute" Hexe innerhalb von Minuten zu einer erzb�sen D�monen-Paktiererin wandelt. Nun mag man gerne einwenden, da�
eine versuchte Vergewaltigung
durchaus extreme Reaktionen hervorrufen kann - allerdings ist die vorliegende derart �bertrieben, da� sie zumindest auf mich einfach nur unglaubw�rdig wirkt. Und es bleibt nicht die einzige Figur des Buches, die eine derma�en unrealistische 180�-Wendung vollzieht (in den Vorg�ngern, vor allem in der "Roten Bache", geschah �hnliches). Nein, Subtilit�t ist sicherlich nicht die allergr��te St�rke des Autors ...
�berhaupt sind viele Figuren einerseits so klischeehaft gezeichnet (v.a. - wieder mal - ein Praios-Geweihter der �belsten Sorte) und handeln andererseits immer wieder so unlogisch oder dumm, da� sie mitunter eher wie Karikaturen ihrer selbst wirken. Immerhin sind die beiden Hauptfiguren Beolf und Sidra - die in "Die rote Bache" zeitweise ebenfalls ziemlich auf die Nerven gingen - diesmal deutlich glaubw�rdiger gezeichnet, zudem gibt es auch einige Nebenfiguren, die durchaus �berzeugen. Im Vergleich zur "Roten Bache" ein deutlicher Fortschritt.
Obwohl ich mich also immer wieder �ber das Gelesene �rgern mu�te (und auch �ber das wieder mal beklagenswerte Lektorat, vor allem im ersten Buchdrittel), kann ich nicht verhehlen, da� mich die Story - so unoriginell und vorhersehbar sie im Grundsatz auch ist - irgendwann richtig gepackt hat. Vor allem die mittleren etwa 200 Seiten des 370 Seiten starken Romans wissen zu fesseln, wenngleich es auch hier sehr wohl noch �rgernisse gibt (wie so manche repetitive Szene und die erw�hnten unglaubw�rdigen/extremen Handlungsweisen). Das Finale verflacht im Vergleich dazu wieder, ist aber insgesamt in Ordnung.
Insgesamt bleibt festzuhalten, da� "Die Paktiererin" ein erstaunlich unterhaltsamer DSA-Roman ist, der jedoch durch die zu zahlreichen handwerklichen Schw�chen (dazu z�hle ich auch, da� es nicht wirklich r�berkommt, da� die Geschichte �ber 1000 Jahre in der aventurischen Vergangenheit spielt ...) und die zumindest in meinen Augen unglaubw�rdigen und/oder unlogischen Handlungsweisen im Mittelma� versinkt. Was immerhin ein deutlicher Fortschritt gegen�ber dem direkten Vorg�nger ist.
Note 3-.