Bubblegum Crisis Tokyo 2040

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Leider hat die Serie bis auf die Namen sogut wie nichts mehr mit dem Original gemeinsam.
Fängt ja schon bei den Charakteren an. Priss und Niggel (neu, hat leider Dr. Raven ersetzt) schweigen nur und vielleicht noch Nene erinnert entfernt die "Ur-Nene". Vor allem Mackie haben sie wahrlich ganz neu erfunden, leider.
Die außer Kontrolle geratenen Boomer (Roboter) sehen nach ihrer "Verwandlung" nicht mehr wie Boomer aus sondern wie Monster. Und um sie zu besiegen, muß ihr Herz zerstört werden. Selbst die Kämpfe gegen die Boomer sind einfach nur lachhaft, da die Kampfanzüge neuerdings Energie benötigen, die nach 3 Schlägen aufgebraucht ist. Wer denkt sich denn so nen Schwachsinn aus?

Am Anfang sind 2 halbwegs akzeptable Folgen dabei. Ab Episode 14 oder 15 gibts dann 4 zusammenhängende Folgen, die mir richtig gut gefallen haben. Zum erstenmal kam so etwas wie Spannung, leider war der Schluß davon eher hm 08/15. Danach gehts aber wieder richtig bergab. Es wird zwar die ganze Zeit von einer großen Bedrohung geredet, aber viel mitbekommen tut man teilweise nicht. Es geht sogar soweit, daß in der einen Folge noch gekämpft wird gegen unzählige Boomer und und in der nächsten Folge ist da nichts mehr, einfach nichts.

Das Ende bildet dabei den negativen Höhepunkt. So ein schlechtes Ende habe ich glaub ich noch nie gesehen. Die Serie will einfach viel zuviel reinpacken (Action, Hintergrund, Philosphie, Romantik) und versagt dabei auf ganzer Linie.
Und es ist richtig langatmig. Sei es bei den Charaktereinführungen, sei es bei den Rückblenden von Sylias Kindheit, sei es bei den Kämpfen usw. Dazu kommt noch ein Soundtrack, der einfach zum einschlafen ist. Selbst das Konzert von Priss habe ich vorgespult, weil es einfach nur Mittelmaß ist. Dabei war der Soundtrack mit ein Highlight des Originals.

Dazu kommen handwerkliche Fehler (nicht nachvollziehbare Schritte, im einen Augenblick noch im Gebäude im nächsten draußen und 3 Schnitte später schon wieder drinnen) und man hat sich anscheinend an andere aktuelle Animeserien orienitert. Bei Kämpfen wird sich zum Beispiel erstmal seelenruhig unterhalten, bei Gesprächen wird sich dauernd angeschwiegen, es werden viel zu oft irgendwelche belanglosen Standbilder ohne Aussagekraft gezeigt, teilweise gibts 1:1 Rückblicke und leider leider auch große Köpfe oder ähnlichen Schmarrn. Das ist in meinen Augen ein Stilbruch und sollte wirklich nur in Serien eingesetzt werden, in denen sowas passt. Sowohl hier als auch in Planetes passt dies einfach nicht.

Erstaunlicherweise erinnern auch so einige Geschichten, auch die Hauptgeschichte, teilweise ebenfalls (ganz weit) entfernt ans Original, obwohl sonst nichts mehr dabei ist.

Auf dem ersten Blick siehts von der Zeichenqualität zwar besser aus als das Original, aber es fehlen die vielen vielen Details. Die Hubschrauber bestehen zum Beispiel gerade mal aus 2 Formen mit verschiedner Farbe, kleinere Dateils wie Linien oder ähnliches ist nicht vorhanden. Auch kommt bei Motorrad- oder Autofahrten nie ein Gefühl der Geschwindigkeit auf. Dies macht das Original alles einfach sehr viel besser.

0/3 - inkl. bis zum zweiten Drittel wärs ne 1/§ (akzeptabel), aber die letzten Folgen und vor allem wegen dem echt schlechten Ende gibts hier ein nicht empfehlenswert



Bubblegum Crisis - Das Original

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Nach dem enttäuschenden Remake habe ich mir direkt im Anschluß nochmal mein Alltime Favourit komplett angesehen. Ich hatte zwar einiges ein wenig anders in Erinnerung und teilweise auch besser, nichtsdestotrotz ist diese Serie einfach toll.
Sicherlich auch hier gibts hier und dort kleinere Logikfehler, aber in großem und ganzen passt es. Und sie ist wie vorher schon gesagt nicht langatmig sondern kurzweilig. Jede Szene hat ihren Sinn und während bei 2040 sich angeschwiegen wird, gibts hier richtige Dialoge, bei denen sich wirklich Erwachsene unterhalten und nicht Kinder. Und in Kämpfen wird sich zwar auch abgesprochen, aber es werden keine langen Gespräche geführt und alles bleibt in Bewegung.

Die Serie fängt vielleicht von der Geschichte mittelmäßig an, aber sie steigert sich von Episode zu Episode und spätestens ab Episode 5 würde ich die Geschichten unter sehr gut einordnen. Dabei wird das Kunststück geschaffen, die Episoden (bis auf die Zusammenhängende 5&6) in sich abgeschlossen zu halten. Wenn man die Serie aber kennt, dann findet man in sogut wie allen Episoden kleine Details, die in späteren Episoden eine Rolle spielen. Und die beste Episode kommt wirklich zum Schluß, und obwohl sie mit 50 Minuten die längste ist kommen dort vielleicht die wenigsten Kämpfe vor.
Dazu kommt natürlich noch der erstklassige Soundtrack. Allein in Episode 1 (45 Minuten) gibts mehr verschiedene Tracks als im gesamten Remake.

2/3 - eigentlich wollte ich 3/3 vergeben, aber perfekt ist die Serie mitnichten, "nur" einfach sehr sehr gut