Morgen zeigt arte etwas ganz Besonderes! Viele werden schon von dem beinahe "sagenumwobenenen" Film vom deutschen Meister(-Stummfilm-)regisseur
Fritz Lang und
"Metropolis" gehört haben. Das gilt natürlich insbesondere für die "Cineasten" unter uns, wie sie das
"Hollywood"-,
"Kino"- und dieses Topic frequentieren.
- Aber wieviele haben ihn tatsächlich gesehen?
Angesichts dessen daß der Film
bereits 1927 erschien, ziemlich lang ist und als Stummfilm nur selten in den modernen Medien zur Aufführung kommt, wahrscheinlich gar nicht so viele.
Dabei handelt sich bei
"Metropolis" wahrscheinlich um
den Science Fiction, wenn nicht eventuell sogar einflußreichsten Film überhaupt. Häufig referenziert und auch zitiert.
- Eine der bekanntesten Gelegenheiten dürfte die nahezu komplette Übernahme von Teilen "Metropolis´" für das 80er Jahre Musikvideo zu
Queens "Radio Ga-Ga" sein (die - auf MTV sicher nie gezeigte
- vollständige Fassung soll sage und schreibe
80 Minuten dauern!
).
- Aber auch der
"Bicentennial Man" von
Steven Spielbergs gleichnamigem Film zeigt mMn. verdächtige Ähnlichkeiten zu den "Maschinenmenschen" aus
Fritz Langs epochalem Werk.
- Ähnliches muß wohl auch für die Inspiration des großen
George Lucas und seines Art Directors
Ralph McQuarrie gelten, als sie sich 50 Jahre nach
Lang ihren eigenen "Blechmann" für ein ebenfalls epochales und visuell bahnbrechendes Werk der (hier: jüngeren) Filmgeschichte ausdachten:
... Den guten alten
C-3PO "Star Wars", 1977.
In der Art könnte noch vieles angeführt werden, wobei neben dem rein visuellen natürlich auch immer wieder viele inhaltliche Themen aufgegriffen wurden, die ja auch nicht unbedingt
SciFi-genuin sind. Daher die über das Genre hinaus reichende Bedeutung des Films, handelt es sich doch konkreter um die filmische Umsetzung eine
Utopie/Dystopie - mit all den einhergehenden, zeitgenössischen gesellschaftskritischen Anklängen.
Was ist nun das so Besondere an der morgigen Ausstrahlung bei arte? - (um 20.40 Uhr übrigens!)Nun, abgesehen davon das es sich um die 2001 bislang aufwendigste restaurierte Fassung dieses sehr alten Films handelt, fügt sich morgen daran noch der
gut 30 Minuten lange Teil
der ungekürzten Ur-Fassung von der Premiere am 10. Januar 1927, welche über 80 Jahre lang als unwiederbringlich verloren gegolten hatte und erst vor 2 Jahren per Zufall in
Rio de Janeiro wiederentdeckt worden war!
Darin werden vor allem einige bekannte Nebenfiguren vertieft und der Handlung etwas mehr Dramatik verliehen.
Zeitgleich wird die Version im
Berliner Friedrichsplatz vor Publikum gezeigt.
Es handelt sich also insgesamt - nach so langer Zeit - somit fast wieder um eine "Welturaufführung", könnte man sagen.
Auf
arte schließt sich daran (fast naturgemäß
) noch eine Dokumentation
"Die Reise nach Metropolis" an.
Jüngere Forumsmitglieder seien gewarnt:
Auch wenn vor allem die visuelle Form durch u.a. o.g. Beispiele ihren Eingang in gewissem Maße auch in die populäre zeitgenössische Kultur gefunden hat, könnte sowohl sie als auch der Stummfilmcharakter zusammen mit dem vielleicht schon etwas antiquierten Erzählstil in dieser geballten Dosis ein für Euch ein eher schwerer verdauliches Filmvergnügen ergeben.
Die erweiterte Länge von 150 Minuten tut ihr übriges dazu.
Ich werd´s auf jeden Fall mal aufnehemen, und dann sehen wir mal...
Ragon, der filmhistorische Magier