CBS hat auch dieses Jahr das Luxusproblem zu vieler erfolgreicher Serien. Deshalb müssen erneut einige dran glauben, die bei jedem anderen Sender sicher verlängert worden wären.
Verlängert wurden:
- "Criminal Minds": Die düstere Profiler-Serie geht aufgrund unverändert hoher Quoten in die 6. Staffel.
- "C.S.I.", "C.S.I. Miami" und "C.S.I. New York": Auch wenn die Zuschauerzahlen des Erfolgsfranchises insgesamt deutlich zurückgehen (nach dem Ausstieg von William Petersen schwächelt vor allem "C.S.I.", am konstantesten hält sich "C.S.I. New York"), noch sind alle drei Quotengaranten für CBS und erhalten deshalb eine 11., 9. beziehungsweise 7. Staffel.
- "How I met your mother": Aufgrund unverändert guter Zuschauerzahlen erhält die Sitcom eine 6. Staffel.
- "Medium": Etwas überraschend die einzig "überlebende" Serie des CBS-Freitags. Auch hier waren wohl die konstant ordentlichen Quoten in Verbindung mit überschaubaren Produktionskosten entscheidend und sorgen damit für das nicht unbedingt erwartete Aus von "Ghost Whisperer" (das Ende der dritten Freitags-Serie "Numb3rs" war dagegen keine Überraschung). Damit geht es für die Mystery-Serie mit Patricia Arquette in die 7. Staffel.
- "Navy CIS" und "NCIS Los Angeles": Da sich die humorvolle Navy-Krimi-Serie in ihrer 7. Staffel sogar zur erfolgreichsten TV-Serie in den USA aufschwang (und damit die früheren Spitzenreiter "C.S.I.", "Grey´s Anatomy" und "Desperate Housewives" weit abhängte), stand die Verlängerung um eine 8. Staffel nie in Frage. Und da das Spin-Off mit Chris O´Donnel und LL Cool J (das SAT.1 übrigens bereits im Sommer am Samstagabend zeigen will - ein riskanter Zug, da der Samstagabend in den vergangenen Jahren wahrlich kein Erfolgspflaster für Serien war und zudem im Sommer die Zuschauerzahlen generell deutlich zurückgehen) locker erfolgreichster Neustart der TV-Saison wurde, geht es natürlich in die 2. Staffel.
- "Rules of Engagement": Die von Adam Sandler co-produzierte und hierzulande bei Kabel1 mit nur mäßigem Erfolg gelaufene Sitcom hat diese Saison auch in den USA deutlich Zuschauer verloren, wurde aber dennoch für eine 5. Staffel verlängert.
- "The Big Bang Theory": Da sich die Sitcom um einige Nerds und ihre attraktive Nachbarin in den Zuschauerzahlen von Saison zu Saison deutlich gesteigert hat, wurde sie bereits letztes Jahr für zwei Staffeln verlängert. Ein kluger Schachzug, denn mittlerweile ist "The Big Bang Theory" in etwa gleichauf mit "Two and a half men" die erfolgreichste Sitcom in den USA und erreichte in der 3. Staffel im Durchschnitt fast doppelt so viele Zuschauer wie in der 1. Staffel! Nun geht es also mit Volldampf in die 4. Staffel.
- "The Good Wife": Auch die Anwaltsserie mit Julianna Margulies zählt zu den erfolgreichsten neuen Serien der Saison, weshalb die Verlängerung um eine 2. Staffel nurmehr Formsache war.
- "The Mentalist": Da humorvolle Krimiserien derzeit in sind, gehört auch die Serie mit Simon Baker weiterhin zu den Favoriten des US-Publikums. Die Zuschauerzahlen gingen im Vergleich zum extrem erfolgreichen Startjahr zwar etwas zurück, dennoch wird es natürlich eine 3. Staffel geben.
- "Two and a half men": Die Erfolgsgeschichte der inzwischen auch in Deutschland äußerst populären Sitcom stand aufgrund der privaten Probleme (samt Gefängnisaufenthalt) des Hauptdarstellers Charlie Sheen und dessen selbstbewußten Gehaltspokers in den letzten Wochen tatsächlich auf der Kippe. Am Ende hat CBS jedoch eingelenkt, Sheens bereits fürstliches Salär wurde gerüchteweise beinahe verdoppelt und es geht munter in die 8. Staffel.
Abgesetzt wurden:
- "Accidentally on Purpose": Die neue Sitcom um eine knapp 40-jährige Frau (Jenna Elfman, "Dharma & Greg"), die von einem etwa 20-jährigen One Night Stand schwanger wird, erzielte zwar gar keine so schlechten Quoten, war aber von den vier CBS-Sitcoms am Montagabend mit Abstand am schwächsten. Deshalb: Aus nach der 1. Staffel.
- "Cold Case": Letztes Jahr noch zu Lasten von "Without a Trace" knapp verlängert, ist nun nach weiteren Zuschauerverlusten in der 7. Staffel das endgültige Aus der langlebigen Krimiserie gekommen
- "Gary Unmarried": Auch bei dieser Sitcom mit Jay Mohr reichte es letztes Jahr noch knapp zur Verlängerung, nach erheblichen Zuschauerverlusten ist nach der 2. Staffel aber Schluß.
- "Ghost Whisperer": Bei sehr ähnlichen Zuschauerzahlen war die Produktion der Mysteryserie mit Jennifer Love Hewitt im Vergleich zu "Medium" einfach zu teuer. Deshalb überraschend das Aus nach der 5. Staffel.
- "Miami Medical": Die neue Arztserie wurde mangels Zuschauern nach einer kurzen 1. Staffel abgesetzt.
- "The new adventures of Old Christine": Der drei Jahre lang erfolgreichen Sitcom mit Julia Louis-Dreyfus ("Seinfeld") wurde zum Verhängnis, daß die deutlichen Quotendelle der 4. Staffel nicht ausgebügelt werden konnte. Vielmehr sank die Zuschauerzahl sogar noch etwas weiter. Deshalb: Aus nach der 5. Staffel.
- "Numb3rs": Für das Aus der äußerst sympathischen Mathe-Krimi-Serie nach der 6. Staffel ist vor allem der geringe Zuspruch in der Zielgruppe verantwortlich. In Verbindung mit den hohen Gehaltskosten der Ensembleserie bedeutete das das Ende.
- "Three Rivers": Wie alle neuen Mediziner-Serien dieser TV-Saison ist auch diese Variante mit Alex O´Loughlin ("Moonlight") schnell gescheitert. In diesem Fall bereits nach acht Episoden.
Neue Serien:
- "$#*! my Dad says": Die Sitcom basiert auf dem erfolgreichen Blog "Shit my Dad says", dessen Autor regelmäßig über die deftigen Sprüche seines 74-jährigen Vaters schreibt. Die Besetzung ebenjenes Vater mit William Shatner ist natürlich ein absoluter Geniestreich - dennoch bleibt die Frage (die durch die Titeländerung nur unterstrichen wird), wie ein solches Format auf einem Network-Sender funktionieren soll, bei dem alle "obszönen" Wörter zensiert werden müssen ...
- "Blue Bloods": Eine Mischung aus Polizei- und Familienserie mit Tom Selleck und Donnie Wahlberg in den Hauptrollen.
- "The Defenders": Eine klassische, in Las Vegas spielende Anwaltsserie, deren Besetzung mit Jim Belushi und Jerry O´Connell einen gewissen Humorgrad vermuten läßt.
- "Hawaii Five-O": Das Remake der 1970er-Jahre-Kultserie ist mit Alex O´Loughlin, Daniel Dae Kim ("Lost", "24"), Grace Park ("Battlestar Galactica"), Scott Caan ("Ocean´s Eleven") und (endlich mal wieder als Bösewicht!) James Marsters ("Buffy", "Angel", "Torchwood") äußerst prominent besetzt. Ob das reicht, damit tatsächlich mal ein Remake einer Kultserie NICHT floppt?
- "Mike & Molly": Eine Sitcom um ein Pärchen, das sich in einer Selbsthilfegruppe für Übergewichtige kennen- und liebenlernt. Vom "Two and a half men"- und "The Big Bang Theory"-Schöpfer Chuck Lorre.
- ein noch namenloses Spin-Off von "Criminal Minds": OSCAR-Gewinner Forest Whitaker ("The Last King of Scotland") spielt hier den leitenden Profiler.
Meine Meinung: Von den abgesetzten Serien tut es mir um "Numb3rs" wirklich leid. Ganz einfach, weil diese Serie - auch wenn der Mathe-Ansatz schon seit längerem etwas gezwungen wirkt - eines der sympathischsten Ensembles der TV-Landschaft versammelt hat. Das Konzept von "Cold Case" hatte sich dagegen meiner Meinung nach schon vor zwei, drei Jahren verbraucht. Ich hätte mir schon letztes Jahr stattdessen lieber eine Verlängerung von "Without a Trace" gewünscht gehabt.
Von den neuen Serien ist das "Criminal Minds"-Spin-Off für mich Pflicht (schon wegen Whitaker), auch "Hawaii Five-O" (das Original habe ich nie gesehen) ist bei DER Besetzung ein echter Hingucker und "Blue Bloods" könnte auch interessant werden. "Shit my Dad says" ist EIGENTLICH dank William Shatner auch Pflicht, aber wie schon geschrieben: Ich kann mir nicht so ganz vorstellen, wie man eine solche Serie auf einem der Zensur unterworfenen Sender richtig hinkriegen soll. Also gilt wieder mal: Abwarten ...