Originally Posted by elgi
Der gesamte Vorfall basiert auf der falschen Annahme, daß die Zivilisten bewaffnet waren. Alleine aufgrund dieser falschen Annahme wurde überhaupt geschossen und das Ganze - auch wenn es sich natürlich zynisch anhört - bis zum Ende durchgezogen.

Und genau das verstößt gegen jegliche Menschenrechtskonvention und fällt unter den Begriff "Kriegsverbrechen". Soldaten haben bei Zivilpersonen absolut gründlich zu prüfen, ob von diesen eine Gefährdung ausgehen kann oder nicht. Erst wenn eine Bedrohungslage zweifelsfrei festgestellt ist, darf gegen diese Personen vorgegangen werden. Und dann auch nur solange, wie die Bedrohung besteht. "Mord auf Verdacht" fällt nicht unter die erlaubten "Verteidigungsmaßnahmen".

Selbst nach militärischem Recht wäre das berüchtigte "Keine Gefangenen!", also das Erschiessen von feindlichen Soldaten, die unbewaffnet oder kampfunfähig sind, ein Kriegsverbrechen. Hierbei handelt es sich aber nicht mal um feindliche Soldaten und damit ist die GESAMTE Situation von ANFANG bis Ende ein Kriegsverbrechen und jeglicher Erklärungsversuch eurerseits ist völlig unerheblich und überflüssig.

Eure ganzen Einwände und Erklärungsversuche kann ich zwar nachvollziehen, jedoch trifft keiner davon auf die im Video gezeigte Situation zu.

Wäre es z.B. so gewesen, dass Zivilisten mit Gegenständen in den Händen (die man für eine Waffe halten könnte) auf eine Gruppe von GIs zugerannt wären, dann würde ich die Erklärungsversuche noch nachvollziehen können. Hätten die Soldaten dann geschossen, würde die Erklärung der "angenommenen Bedrohung" greifen. Im Video sehen wir aber u.a., dass Menschen ohne jegliche vermeintliche Bewaffnung in den Händen vor den Angreifern WEGLAUFEN. Keinerlei Waffen erkennbar, keinerlei Bedrohung erkennbar = Vorsätzlicher Mord und Kriegsverbrechen von Anfang an. SO einfach ist das.

Dieser Fall hier ist ja leider nur einer von vielen. Die Liste der Kriegsverbrechen im Irak ist lang.