Originally Posted by elgi
Dabei mag ich die Spiele nicht mal so sehr. smile


Und von SOWAS muß ich mich als "Banause" beschimpfen lassen ... *seufz* wink

PRINCE OF PERSIA - THE SANDS OF TIME:

Der junge Dastan (Jake Gyllenhaal) ist als Waisenkind aufgewachsen, wurde dann aber vom weisen König Sharaman adoptiert, als er diesen bei einem zufälligen Aufeinandertreffen in den Straßen beeindruckte. Gemeinsam mit den beiden "richtigen" Söhnen Sharamans wächst Dastan zu einem hitzköpfigen, aber sehr gewandten und kampfstarken Krieger auf. Doch als der König ermordet wird, fällt der Verdacht auf Dastan und in der Folge wird er von seinen Stiefbrüdern und dem Bruder des Königs (Sir Ben Kingsley) verfolgt, um ihn für sein vermeintliches Verbrechen zu bestrafen. Doch wie ihm die so schöne wie rabiate Prinzessin Tamina (Gemma Arterton aus "James Bond - Ein Quantum Trost" und "Radio Rock Revolution"), die ihm bei der Flucht (mehr oder weniger) hilft, klarmacht, geht es bei dieser Verschwörung um weit mehr als er glaubt ...

Leider kann ich Pats Begeisterung für den Film nicht so ganz teilen. Zwar hat er durchaus einige Vorzüge: Die Optik kann natürlich - wie eigentlich immer bei Bruckheimer-Produktionen - voll überzeugen, die Charaktere sind zumindest zu Beginn recht interessant und nicht eindeutig schwarz und weiß zuzuordnen (wenngleich leider für Filmkenner schon die Besetzung eine Art Spoiler ist ...) und es gibt in der Tat ein paar nette Anspielungen auf die Spiele (leider ebenfalls vor allem zu Beginn). Auch die Besetzung ohne absolute Topstars, aber mit guten Charakterdarstellern (Gyllenhaal, Kingsley, Alfred Molina und einem nicht wiederzuerkennenden Richard Coyle alias der durchgeknallte Jeff aus "Coupling"!) und vor allem mit der Britin Gemma Arterton einer für Hollywood-Blockbuster-Verhältnisse sehr ungewöhnlichen Hauptdarstellerin (schon, weil sie kein Hungerhaken ist ...) weiß zu gefallen.
Negativ ist dafür vor allem, daß sich die Handlung leider zunehmend formelhaft entwickelt. Zudem war der Humor für meinen Geschmack oft ein wenig arg kindisch (eher "Transformers"- als "Fluch der Karibik"-Niveau) und zwischendurch habe ich mich sogar ziemlich gelangweilt.

Insgesamt: Ein netter Film, vor allem für die Kenner der Spielevorlagen, aber kein Highlight und IMHO der bislang schwächste Sommer-Blockbuster dieses Jahres. 6,5 Punkte.

THE CRAZIES:
In einem 1260-Einwohner-Kaff in Iowa häufen sich die seltsamen Vorkommnisse: Immer mehr brave Bürger werden zuerst völlig apathisch und laufen dann irgendwann Amok. Als schließlich die Armee einmarschiert, die gesamte Gegend abriegelt, einige Einwohner des Ortes von der großen Menge trennt und letzte abtransportieren will, sieht Sheriff David Dutton (Timothy Oliphant aus "Hitman" und der TV-Serie "Deadwood") seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Da seine schwangere Frau Judy (Radha Mitchell aus "Silent Hill") zu jenen gehört, die nach einem kurzen medizinischen Test von den anderen getrennt wurden, setzt David sich heimlich von der Menge ab, um seine Frau zurückzuholen. Dies gelingt ihm, doch nun müssen sich die beiden gemeinsam mit Davids Deputy Russell (Joe Anderson) und der 17-jährigen Becca (Danielle Panabaker aus der TV-Serie "Shark") sowohl vor den amoklaufenden ehemaligen Freunden und Bekannten als auch vor dem zunehmend rabiat agierenden Militär verstecken ...

"The Crazies" ist ein weiteres Remake eines Films von Zombie-Altmeister George A. Romero ("Die Nacht der lebenden Toten", "Dawn of the Dead"). Allerdings habe ich das Original nicht gesehen und verzichte deshalb notgedrungen auf einen direkten Vergleich.
Auch wenn es sich hier ähnlich wie in "28 Days Later" nicht direkt um Zombies, sondern um "Infizierte" handelt, fügt sich der Film dennoch nahtlos in das Zombiefilm-Genre ein - und plaziert sich dort immerhin im gehobenen Mittelfeld.
Zwar gibt es jede Menge Kritikpunkte, die man anführen kann: So wirkt die Darstellung des Verhaltens der Infizierten beispielsweise nicht wirklich konsequent und das Verhalten des Militärs ist auch nicht immer glaubwürdig. Zudem gibt es für meinen Geschmack eindeutig zu viele "Rettung in letzter Sekunde"-Momente und Regisseur Breck Eisner ("Sahara") kann der Versuchung, gelegentlich zu einem der von mir verhassten billigen akustischen Schockeffekte zu greifen, auch nicht ganz widerstehen.

Dennoch funktioniert "The Crazies" insgesamt erstaunlich gut. Das liegt teilweise an den guten Schauspielern (in Cameos sind auch einige weitere beliebte Seriendarsteller wie John Aylward aus "emergency room" und Glenn Morshower aus "24" zu sehen), aber auch an der erfreulich vielschichtigen Inszenierung. Vor allem gefällt die überzeugende Darstellung der zunehmenden Paranoia der vier Flüchtenden, die darin gipfelt, daß sie sich irgendwann gegenseitig verdächtigen, bereits infiziert zu sein und kurz davor zu stehen, zu einem der "Crazies" zu werden (und der Zuschauer tut es ihnen natürlich gleich). Das mag auch nicht vollkommen neu sein (siehe "The Thing"), ist aber sehr geschickt - wenn auch nicht immer hundertprozentig logisch - in Szene gesetzt. Dazu kommen einige wenige, aber gut getimte Splatterszenen (deshalb: Keine Jugendfreigabe), neben den erwähnten billigen auch ein paar sehr schöne Schockmomente und allgemein eine passende Gruselatmosphäre.

Fazit: "The Crazies" mag eine mitunter recht dreiste Mischung aus ähnlichen Filmen wie der "Resident Evil"-Reihe, "I Am Legend" und vor allem "28 Weeks Later" sein und etliche Mankos aufweisen - trotzdem ist das Ergebnis ein nie langweilig werdender, athmosphärischer und (für Genreverhältnisse) gut gespielter Horrorfilm. 7,5 Punkte.