Eine Bürgerversicherung wäre natürlich auch eine sinnvolle Möglichkeit, möglicherweise sogar die sinnvollste. Aber die Kopfpauschale in ihrer ursprünglichen Form wäre auf jeden Fall immer noch deutlich besser als das aktuelle System - unter anderem, weil die einzelnen Krankenkassen dann im gegenseitigen Wettbewerb stünden (denn sie dürften den konkreten Betrag ja souverän festsetzen) und deshalb natürlich auch viel stärkeren Druck auf die Pharma-Industrie ausüben würden als momentan. Im aktuellen System - daran bestehen ja eigentlich bei niemandem Zweifel, nicht mal bei der FDP - kann die Pharma-Industrie ja mehr oder weniger machen, was sie will (ja, ein paar kleine Einschränkungen gibt es, aber unterm Strich wirken die sich definitiv nicht stark genug aus) ...

Originally Posted by elgi

Dem anderen, was du sagst, mag ich nichts hinzufügen, denn du hast ja Recht. Auf der anderen Seite verdient die FDP jede Häme - meiner Meinung nach. Insb. Herr Westerwelle aber auch einige andere Figuren sorgen bewußt und unbewußt für ein öffentliches Bild ihrer Partei, das einfach nicht ernst genommen werden kann. Dann müssen sie sich aber auch nicht darüber beschweren, wenn jeder auf sie eindrischt. Und da sie mir bis auf wenige Ausnahmen gänzlich unsympathisch ist, macht es mir nicht das Geringste aus, wenn sie in der Öffentlichkeit entsprechend häufig einen auf den Deckel bekommt.


Wenn du oder jeder andere normale Wähler zur Häme greift (tue ich ja auch manchmal, speziell bei der Linkspartei), ist das ja auch okay, wenngleich natürlich nicht unbedingt vorbildlich. Aber Medien und Politik sollten eigentlich eine Vorbildfunktion haben (jetzt lacht nicht so irre! wink ) und sich dementsprechend halbwegs vernünftig und objektiv verhalten. Wenn ich mir nur das momentane Gezanke zwischen FDP und CSU anschaue (an dem wie gesagt meiner Meinung nach eindeutig die CSU die Schuld trägt), dann erreicht das ja kaum noch Kindergartenniveau (das von seiten der CDU unterstellt wird). Und das sind Koalitionspartner! Natürlich dürfen Politiker verschiedener Parteien gerne emotionaler und subjektiver mit politischen Gegnern umgehen als das die Berichterstatter tun sollten, aber auch hier gibt es natürliche Grenzen - und die sind in meinen Augen schon seit längerer Zeit weit überschritten worden. Mit der Folge immer größerer Politikverdrossenheit in der Bevölkerung. Die Politik sägt sich mit Genuß den Ast ab, auf dem sie sitzt ...

Passend dazu ein Interview mit dem Vorsitzenden der Linkspartei, Ernst, darüber, warum seine Partei Gauck nicht wählen könne:
"Gauck ist inhaltlich die falsche Wahl"

Der entscheidende Satz: "Zum jetzigen Zeitpunkt aber käme es auf einen profilierten Menschen an, der in anderen Politikfeldern eine bestimmte Erfahrung hat. Zum Beispiel in der Sozialpolitik oder auch in der Wirtschaftspolitik."
Na klar. Wer genau war noch mal der Kandidat der Linkspartei als Bundespräsident bei der letzten Wahl im Jahr 2010? Genau, der Schauspieler Peter Sodann. Als TV-Kommissar bekanntlich ein absoluter Experte in Sachen Sozial- und Wirtschaftspolitik ... rolleyes