PREDATORS:

Eine Gruppe schwerbewaffneter Menschen aus allen Winkeln der Erde findet sich in einem Dschungel wieder, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, wie sie dorthin gekommen sind - geschweige denn, warum. Sie entschließen sich, zusammen herauszufinden, in was sie da eigentlich hineingeraten sind. Doch bald müssen sie herausfinden, daß sie keineswegs die einzigen gefährlichen Lebewesen in diesem Dschungel sind ...

Meiner Meinung nach machen es Regisseur Nimród Antal ("Kontroll", "Motel") und Produzent Robert Rodriguez bei ihrer späten Fortsetzung von John McTiernans Genreklassiker "Predator" mit Arnold Schwarzenegger genau richtig: Sie halten sich nicht mit großartigen Einleitungen auf, sondern gehen direkt in medias res. So simpel dieses altbekannte "10 kleine Negerlein"-Prinzip auch sein mag, es funktioniert in Filmen dieser Art immer noch. Und wer kann es nicht toll finden, wenn ein zynischer Söldner (Adrien Brody), ein russischer Soldat (der ehemalige "Ultimate Fighter" Oleg Taktarov), ein schweigsamer Yakuza (Louis Ozawa Changchien), eine israelische Soldatin (Alice Braga aus "I Am Legend"), ein afrikanischer Warlord (der Mann mit dem besten Schauspielernamen aller Zeiten: Mahershalalhashbaz Ali, Genrefans bekannt aus "4400 - Die Rückkehrer"), ein zum Tode verurteilter Killer (Walton Goggins aus "The Shield"), ein mexikanischer Gangster (Rodriguez-Spezi Danny Trejo) und ein leicht fehl am Platz wirkender junger Arzt (Topher Grace aus "Die wilden 70er" und "Spider-Man 3") mit einer ganzen Reihe dicker Wummen in eine lebensfeindliche Umgebung geworfen werden, in der selbst sie nur einen Schritt von einem grausamen Tod entfernt sind? Das MUSS man doch lieben! grin

Das Gute an diesen schillernden Charakteren ist, daß alle einprägsam und interessant genug sein, daß man sich sofort wünscht, keiner von ihnen möge der erste sein, der dranglauben muß (leider ist der erste dann aber gleich einer meiner Favoriten gewesen ... *seufz*). Es gibt schließlich nichts schlimmeres als einen Film dieser Art, bei dem einem die handelnden Figuren schnurzpiepegal sind. Da das hier eben nicht der Fall ist, bleibt es stets spannend. Nunja, abgesehen davon, daß leider - wie bei den meisten Filmen dieser Art - quasi von Beginn an klar ist, welche zwei oder drei Figuren bis zum Schluß überleben werden. Leider gelingt es Antal und Rodriguez in diesem Fall nicht, die Genrekonventionen zu brechen. Aber immerhin enthält das Drehbuch dennoch ein paar unerwartete Wendungen und interessante Storykniffe, es handelt sich also erfreulicherweise nicht um einen reinen "Gehirn an der Kinokasse abgeben"-Film. wink

Die Splatterszenen sind gelungen und rechtfertigen die FSK18-Freigabe, ohne irgendwelche Gewaltgrenzen zu überschreiten. Wichtig für "Predator"-Fans (zu denen ich mich selbst nur ansatzweise zähle): Die Darstellung der Predatoren ist im Vergleich zu den beiden mittelmäßigen bis grottenschlechten "Alien vs. Predator"-Filmen deutlich glaubwürdiger und sichtlich im Sinne des Originals gehalten. Auch die Logikfehler, von denen vor allem "AvP2" nur so strotzte, halten sich in "Predators" in Grenzen.

Somit ist "Predators" insgesamt ein spaßiger Actionfilm in bester Rodriguez-Tradition, gewissermaßen ein "Battle Royale" meets "Lost" meets "Cube". 7,5 Punkte.
Würde der Film an einer ganz bestimmten Stelle gut fünf Minuten vor dem tatsächlichen Schluß enden, wären es sogar 8,5 Punkte. Denn dann wäre es ein grandioses Ende gewesen. So ist es meiner Meinung nach leider nur ein ordentliches.