Man spezialisierte sich auf das Tunen der Climax-Motoren, ehe Duckworth den ersten richtigen Cosworth-Motor auf Kiel legte. Dieser basierte auf einem Ford-Aggregat und kam in der Formel Junior, der Formel 3 und Formel 2 zu Ehren. Ab 1966 sollten 3-Liter-Motoren die Formel 1 befeuern und Lotus-Gründer Colin Chapman drängte Duckworth, der an und für sich wenig Lust dazu verspürte, einen Formel-1-Motor zu entwickeln.
Die veranschlagten Kosten lagen bei 100.000 Pfund - eine Menge Geld in der Mitte der 60er Jahre. Chapman trieb die Summe auf - bei Ford. Es dürfte wohl der preiswerteste Einstieg eines Herstellers in die Formel 1 gewesen sein. Am Ende dieser Geschichte steht das Cosworth-DFV-Triebwerk, das in der Formel 1 von Erfolg zu Erfolg fuhr.
Zwischen 1967 und 1983 fuhr der DFV (Double Four Valves) 156 Grand-Prix-Siege und zwölf Weltmeistertitel ein, doch mit dem Beginn der Turboära fiel Cosworth in ein Loch. Das eigene Turbo-Aggregat war ein Flop, und auch die neuen Sauger-Motoren konnten nicht mehr an die Erfolge von einst anknüpfen.
Ein ständiges Auf und Ab waren jedoch in allen Jahren die Besitzverhältnisse bei Cosworth. 1980 wurde das Unternehmen an 'UEI' verkauft, 1990 ging es an 'Vickers', denen auch Rolls Royce gehörte. 1998 verkaufte 'Vickers' viele Firmen, darunter auch Cosworth. 'Audi' schlug zu, behielt aber nur 'Cosworth Technology', 'Cosworth Racing' ging an Ford.
Das Motorenprogramm von Cosworth ist heute so vielfältig, dass die Formel 1 nur ein kleiner Teil der Aktivitäten ist. So liefert man Motoren für die Rallye-Weltmeisterschaft, unterstützt Aprilia auf dem Motorrad-Sektor und verkauft IRL-Motoren an 'General Motors'. Daran, dass Cosworth auch künftig vielfältig aktiv ist, haben also viele Leute ein Interesse. Dementsprechend gefasst nahm man in den USA die Verkaufswünsche von Ford auf.
"In den 25 Jahren, in denen ich hier arbeite, hatten wir fünf verschiedene Besitzer", erklärte Ian Bisco gegenüber 'Speed TV'. "Man mag mich naiv nennen, aber ich denke, dass es nicht schwer sein wird, einen Käufer zu finden. Unser Unternehmen hat als Ganzes ein sehr einträgliches Geschäft. Um weiter Geschäfte zu machen, muss der Besitzer ja nicht Ford heißen."
'General Motors' könnte ein Interessent sein, auch wenn sie sich nur für die US-Abteilung interessieren würden. Unter dem Label 'Chevrolet' setzt man ohnehin schon IRL-Motoren von Cosworth ein. Dies war in den USA ein Politikum, immerhin gehört Cosworth noch Ford, sodass 'General Motors' vom größten Gegenspieler auf dem Automobilmarkt Rennmotoren einkaufen musste.
Schwer vorstellbar, und wenn es soweit kommen sollte ein schwerer schlag gegen die Formel 1. Aber die frage ist nicht ob Cosworth, verkauft wird, sondern wenn nicht, ob es Cosworth dann überhaupt noch geben wird.
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile(Aristoteles) Aber wenn man das einzelne nicht mehr beachtet, hat das ganze keinen Sinn mehr (Stone)