MACHETE:

Machete Cortez (Danny Trejo) ist ein ehemaliger mexikanischer Bundespolizist, der sich nach dem Mord an seiner Frau nun als illegaler Einwanderer in den USA mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält. Eines Tages bietet ihm ein mysteriöser Mann namens Booth (Jeff Fahey, Frank Lapidus aus den letzten beiden "Lost"-Staffeln) $150.000 für den Mord an Senator McLaughlin (Robert de Niro, der sichtlich Spaß an der ungewohnten Rolle hat) an, der vor allem für seine harte Hand gegenüber Einwanderern bekannt ist. Machete nimmt den Job an, läuft jedoch direkt in eine Falle - aber so leicht läßt sich ein Machete nicht töten, zumal er einige Verbündete unter der Gemeinschaft der illegal eingewanderten Mexikaner findet ...

Die Entstehungsgeschichte von "Machete" ist absolut außergewöhnlich. Der Film ist nämlich die Umsetzung eines Fake-Trailers, den Regisseur Robert Rodriguez ("From Dusk till Dawn", "Sin City") 2007 für sein und Quentin Tarantinos (geflopptes) "Grindhouse"-Projekt drehte. Nur kam der Trailer bei den Fans dermaßen gut an, daß Rodriguez sich schließlich (und auch auf Drängen Danny Trejos hin) entschied, den Film tatsächlich zu drehen. Das Endresultat hat zwar nicht mehr allzu viel mit dem damaligen Trailer gemeinsam (auch wenn etliche Schauspieler "übernommen" wurden), macht aber mindestens genauso viel Spaß. Es ist einfach so: Robert Rodriguez dreht die unterhaltsamsten B-Movies unserer Zeit!
Ich meine, mal ehrlich: Eine hanebüchene Story, viele schöne und leicht bis überhaupt nicht bekleidete Damen (von denen Michelle Rodriguez, Jessica Alba und Lindsay Lohan die bekanntesten sind), harte Männer mit riesigen Wummen (u.a. Steven Seagal, Don Johnson (!) und die beiden Rodriguez-Spezis Cheech Marin und Tom Savini), hemmungslos übertriebene Musik (beispielsweise ertönt jedes Mal, wenn auch nur die Andeutung einer Liebesszene kommt, ein schwülstiges "Love Theme" á la Barry White oder Marvin Gaye grin ), herrlich beknackte Dialoge und coole Oneliner, ein erstklassiger Badass-Cast, der sich selbst nicht zu ernst nimmt (darunter auch eine witzige kleine Nebenrolle von "Predators"-Regisseur Nimród Antal) und eine geradezu lachhafte Menge an Blutfontänen und abgetrennten Gliedmaßen - was will man mehr? grin up
Meine einzigen kleinen Kritikpunkte: "Machete" ist mit 105 Minuten etwas zu lang (ich finde, kein echtes B-Movie sollte länger als 90 Minuten dauern) und die Choreographie der Kampfszenen läßt noch etwas Luft nach oben (der einzige Bereich, in dem ich "The Expendables" im direkten Vergleich leicht vor "Machete" sehe - ansonsten haben Sly und Co. aber keine Chance gegen Danny Trejo!).
Ich hoffe sehr, daß die beiden am Ende des Films angekündigten Fortsetzungen tatsächlich realisiert werden - die Ankündigung ist zwar eindeutig primär als Gag gedacht (der wunderbar funktioniert, die Einblendung der beiden Titel sorgt beim Publikum für einen der größten Lacherfolge des gesamten Films), aber das war der "Machete"-"Grindhouse"-Trailer ja schließlich ebenfalls ... wink

Fazit: Wer einen auch nur ansatzweise ernsthaften Film sehen will, der ist hier definitiv falsch. Wer aber Lust auf gute, altmodische und gewollt trashige Action-Unterhaltung hat, der ist bei "Machete" genau richtig! Von mir gibt es deswegen vollauf verdiente 9 Punkte.

Was noch zu sagen wäre: "Machete schickt keine SMS." grin

P.S.: Ich bin schon gespannt auf Elgis Urteil. smile