R.E.D.:

Frank Moses (Bruce Willis) ist ein ehemaliger, nun sich im (unfreiwilligen) Ruhestand langweilender Top-Spion der CIA. Als eines Tages ein Killerkommando bei ihm zu Hause auftaucht und ihm umlegen will, flüchtet er und rettet erst mal seine nichts von seiner Vergangenheit ahnende "Telefon-Freundin" Sarah (Mary-Louise Parker), da sie als sein aktuell engster Kontakt ebenfalls in Lebensgefahr schwebt. Nach der geglückten Flucht sucht Frank einige Ex-Kollegen auf, die ihm helfen sollen herauszufinden, warum er umgebracht werden soll. Bei ihren Nachforschungen kommen sie einer hochkarätigen Verschwörung auf die Schliche - und sorgen gemeinsam mit ihren Verfolgern für jede Menge Chaos ...

Robert Schwentke ist einer der aktuell vielen deutschsprachigen Regisseure, die nach gerade mal ein oder zwei mehr oder weniger gelungenen Filmen (in seinem Fall: Der Serienmörder-Thriller "Tattoo" und die schwarze Komödie "Eierdiebe") nach Hollywood gerufen werden (zuletzt u.a. Florian Henckel von Donnersmarck und Stefan Ruzowitzky). Bei vielen gerät das Hollywood-Debüt dann jedoch qualitativ eher wenig erbaulich, so war es auch bei Schwentkes "Flightplan", der trotz Jodie Foster und Sean Bean leider nur ein sehr mittelmäßiger Reißbrett-Thriller war. Allerdings war er trotzdem erfolgreich und so konnte er für seinen nächsten Film "R.E.D.", eine Comic-Adaption, eine geradezu sensationelle Darstellerriege anheuern.
Glücklicherweise ist diesmal auch das Drehbuch besser als bei "Flightplan", denn "R.E.D." entpuppt sich als wenig anspruchsvolle, aber sehr launige Action-Komödie mit glänzend aufgelegten Schauspielern.
Bruce Willis ist und bleibt die Coolness in Person und in einer grandiosen (und natürlich vollkommen unrealistischen) Szene, die ich weder spoilern will noch kann (das muß man einfach gesehen haben! Gemeint ist die Szene, in der das Polizeiauto, das er fährt, angefahren wird), zelebriert Schwentke Willis´ Status als Action-Legende regelrecht. Seine Mitstreiter stehen ihm jedoch in nichts nach, denn als seine Ex-Kollegen agieren: Morgan Freeman, John Malkovich (in einer dieser typischen durchgeknallten Rollen, die kaum jemand so gut kann wie er), Helen Mirren und Brian Cox. Dazu kommen u.a. Karl Urban (Éomer in "Herr der Ringe") als Franks Jäger, Leinwand-Legende Ernest Borgnine (OSCAR für "Marty"), Richard Dreyfuss ("Der weiße Hai"), James Remar ("Dexter"s Vater) und Julian McMahon ("Die Fantastischen Vier", "Nip/Tuck"). Und die Identifikationsfigur für das Publikum wird perfekt verkörpert von der von mir sehr verehrten Mary-Louise Parker ("Grüne Tomaten", "Weeds"), die unverhofft aus ihrem langweiligen Leben in eine lebensgefährliche Situation nach der anderen gerät und dabei zwischen Panik und einer großäugigen, kindlichen Abenteuerlust hin- und hergerissen wird.

Leider dominiert in der zweiten Filmhälfte die Action etwas zu sehr über Handlung und Dialoge, aber insgesamt macht "R.E.D." einfach Laune und ist damit fast der Prototyp der gelungenen leichten Unterhaltung. 7,5 Punkte.