Verdammt, das nennt man wohl eine freud´sche Fehlleistung. *seufz*
In einem Akt der Selbstkasteiung als Bestrafung werde ich auch nicht zur Edit-Funktion greifen ... wink

Aber nun zu einer Kritik aus der Kategorie "wurde aber auch langsam Zeit!":

HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES, TEIL 1:

Nach den Geschehnissen des sechsten Films sind Harry Potter und seine Freunde nun gewissermaßen im Exil. Sie können nicht in die Zauberschule Hogwarts zurück, die nun vom (vermeintlich?) bösen Professor Snape (Alan Rickman) geleitet wird und auch sonst sind überall Lord Voldemort und seine Schergen auf der Jagd nach Harry. Nach gleich mehreren Überfällen samt einigen (vermeintlich?) Toten unter Harrys Unterstützern flüchten sich Harry, Hermine und Ron alleine in die Wildnis, um nicht noch mehr ihrer Freunde in Gefahr zu bringen. Außerdem gilt es immer noch, Professor Dumbledores Auftrag aus dem sechsten Film auszuführen, die sogenannten Horcruxe aufzuspüren und zu zerstören, um Voldemorts Macht zu schmälern ...

Die ersten 40 Minuten des siebten "Harry Potter"-Films sind schlicht überragend. Das Tempo ist unglaublich hoch, die Geschehnisse sind hochdramatisch und gruselig und die Spezialeffekte OSCAR-würdig.
Leider können die restlichen 100 Minuten dieses anfängliche 10er-Niveau nicht halten. Unter meinen Kritikpunkten sind am wichtigsten: die meiner Meinung nach oft mangelnde Nachvollziehbarkeit der Handlungen vor allem der drei Hauptfiguren; die storybedingt viel zu seltene Interaktion mit den vielen liebgewonnenen Charakteren der vorherigen sechs Filme, die in meinen Augen den größten Reiz der Reihe ausmachen; und ein wohl typisches Problem einer Literaturverfilmung, daß es für einen Nichtleser der HP-Bücher wie mich nicht ganz überzeugend wirkt, wenn scheinbar wichtige Figuren in kürzester Zeit ein- und dann auch gleich wieder "ausgeführt" werden. Auch der angesprochene vermeintliche Tod einiger Figuren wird erstaunlich lieblos abgehandelt (weshalb ich bis auf weiteres davon ausgehe, daß zumindest einige davon doch nicht tot sind und im abschließenden achten Film wieder auftauchen werden).

Trotz dieser doch recht zahlreichen Kritikpunkte macht "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 1" aber dennoch erneut fast durchgängig Spaß, auch wenn er IMHO nur durch den grandiosen Anfang auf ein sicheres "gut"-Niveau gerettet wird. Die Handlung ist über weite Strecken spannend (das war ja gerade bei den mittleren, teilweise etwas ziellos wirkenden Filmen nicht immer der Fall), die Spezialeffekte sind diesmal besonders spektakulär (und werden morgen mit Sicherheit eine OSCAR-Nominierung einheimsen) und der sowieso schon höchst eindrucksvolle Cast erhält einmal mehr ein paar namhafte Bereicherungen (u.a. Bill Nighy, Rhys Ifans, Rade Serbedzija, Peter Mullan, David O´Hara; dazu Rückkehrer John Hurt, der seit dem ersten Film nicht mehr dabei war), wenn auch allesamt in Nebenrollen. Das Ende ist ziemlich abrupt, aber da es sich um eine zweiteilige Verfilmung eines Buches handelt, war das ja zu erwarten.

Fazit: 8 Punkte.
(die ersten 40 Minuten allein hätten 10 Punkte bekommen, die letzten 100 wären alleine immerhin für 7 Punkte gut)

P.S.: Einen gedachten Bonuspunkt für guten Geschmack gibt es für die prominente Verwendung eines schönen Nick Cave-Songs. smile