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Joined: Mar 2003
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Joined: Mar 2003
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Alice Schwarzer scheint die schlimmsten Befürchtungen noch zu übertreffen: In Sachen Schwarzer/Kachelmann Und ähnliches war schon seit Prozessbeginn immer wieder zu lesen. Besonders klasse, wenn sich Schwarzer in ihrer Funktion als BLÖD-Kolumnistin auf eine frühere BLÖD-Falschmeldung beruft. Sowas nennt sich heutzutage also Journalismus - wenn´s nicht so traurig wäre, wär´s fast schon wieder lustig ...
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Joined: Mar 2003
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When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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Joined: Mar 2003
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Klasse. Nicht Marktwirtschaft, sondern Monopolwirtschaft sind ie Dinge, nach denen gestrebt wird ... Denn sie versprechen die höchsten Gewinne ... Gier ...
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
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Joined: Mar 2003
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Manchmal kann man sich wirklich nur noch an den Kopf greifen ob der "Qualität" großer Teile unserer Medien: Vorhin habe ich mal kurz in die beliebte Fußball-Talkshow "Doppelpaß" bei SPORT1 reingeschaut. Es ging um den 1. FC Köln, der momentan Tabellenletzter ist und gestern zuhause gegen den Vorletzten 0:4 verloren hat. Fraglos kein Ruhmesblatt, auch wenn das Spiel durchaus lange offen war (zur Halbzeit stand es 0:0) und das Ergebnis nach dem, was ich im "Sportschau"-Bericht gesehen habe, zu hoch ausfiel. Nunja, wir wissen ja, daß die Medien zu Extremen neigen und so ist es angesichts des gestrigen Spiels kein Wunder, daß alle genüßlich draufhauen (habe ich als Nürnberg-Fan ja auch schon oft genug miterleben "dürfen"). Das, was dazu im "Doppelpaß" (unfreiwillig) über die Vorgehensweise derMedien enthüllt wurde, ist aber garantiert NOCH SCHLIMMER als die Kölner Leistung: Moderator Jörg Wontorra läßt einen Ausschnitt aus der BLÖD AM SONNTAG einblenden, in dem zu sehen ist, wie alle 12 gestern eingesetzten Kölner Spieler mit der Note 6 bewertet wurden. Zu dieser lächerlichen Symbol-Benotung (wenn tatsächlich alle Spieler so schlecht gewesen wäre, hätte das Spiel zwei- bis dreistellig enden müssen ...) meint Wontorra dann allen Ernstes, das zeige ja wohl, was in Köln alles im Argen liege. Und ein als nächstes von Wontorra befragtes "Journalist" (ich bin mir nicht sicher, glaube aber, der war selbst von der BAMS) setzt dann auch noch eines drauf und argumentiert im Brustton der Überzeugung, diese Benotung sage alles über die Situation in Köln aus! Jetzt mal ernsthaft: Was soll der Scheiß? Ist es wirklich das, was man heutzutage vom Journalismus - selbst dem Sportjournalismus - erwarten darf? Eine Mischung aus Polemik und Populismus, die man in einem Akt der Selbstbeweihräucherung als "Fakten" verkauft und durch gegenseitige Beteuerung, wie toll man doch ist, verifiziert? Ernsthaft? Und dabei handelt es sich noch um ein extrem unwichtiges Thema, das mich normalerweise weniger interessiert als der berühmte Sack Reis in China. Wenn man aber bedenkt, daß die wichtigen gesellschaftlichen Themen mit einer ähnlichen "Qualität" behandelt werden, dann wird mir wirklich schlecht ... Klar, es gibt auch noch mehr oder weniger seriöse Medien, von denen manche sogar noch wissen, was "Recherche" bedeutet, aber die scheinen mir zunehmend unterzugehen gegenüber den (oft genug völlig ahnungslosen) Selbstdarstellern und Lautsprechern.
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Joined: Mar 2003
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Ja ja, die wichtigen Dinge des Lebens:
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Joined: Mar 2003
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Moderator Jörg Wontorra läßt einen Ausschnitt aus der BLÖD AM SONNTAG einblenden, in dem zu sehen ist, wie alle 12 gestern eingesetzten Kölner Spieler mit der Note 6 bewertet wurden. Da fällt mir doch glatt dieser Link ein: http://www.bildblog.de/15232/sensibler-gehts-nicht/
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Mar 2003
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Passend.
Übrigens habe ich mal im Videotext nachgeschaut: Der angesprochene "Journalist" war in der Tat von der BLÖD. Damit hat er also letztlich sich selbst (bzw. einen direkten Arbeitskollegen) als Beleg für seine Meinung genommen. Klasse.
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Joined: Mar 2003
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Könnte auch in den Witze-Thread, aber da wir ja schon bei der Presse sind: Nicht Stefan Raabs Mettbrötchen Die Konsequenz, mit der Raab mit Gegendarstellungen immer wieder gegen falsche Berichte in der Boulevardpresse vorgeht (offenbar zählt dazu auch der "Focus" ...), ist wirklich bewundernswert. Ich glaube aber, eine so lange Gegendarstellung wie der "Focus" hat bisher noch nicht mal die BLÖD veranlaßt ...
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Joined: Mar 2003
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Eine "Zeit"-Autorin schildert beklemmend, wie sie in Berlin von drei Jugendlichen brutal überfallen wurde und was bis zur Verurteilung der Täter geschah: "Der Überfall"
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Joined: Mar 2003
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Ja, das ist groß auf der Titelseite der Zeit. War es zumindest gestern noch.
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
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Joined: Nov 2003
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Wieder ein Beweis, dass unsere Gesetze für die Täter gemacht sind und nicht für die Opfer. 
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Joined: Mar 2003
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Horrende Strafen alleine bringen leider herzlich wenig, solange viele Täter erst gar nicht erwischt und verurteil werden. Sonst wäre die Kriminalitätsrate in den USA deutlich tiefer... 
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Joined: Mar 2003
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Sowas wie gestern Abend im Zweitliga-Fußballspiel habe ich auch noch nicht erlebt: Der Berliner Younga-Mouhani bricht seinem Bochumer Gegenspieler Concha mit einem brutalen Tritt das Schienbein - und bekommt vom Schiedsrichter allen Ernstes einen Freistoß zugesprochen! 
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Joined: Mar 2003
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Irgendwie kann ich mich momentan mal wieder mächtig über die deutsche Medienlandschaft aufregen: Da geht in Nordafrika wahrhaft Umwälzendes vor sich, das für Zukunft der gesamten Welt richtungsweisend sein dürfte; Tunesien, Ägypten, Jordanien, Jemen, aus anderen Gründen auch Syrien: Hier entscheidet sich momentan, ob ein wichtiger Teil der muslimischen Welt sich in Richtung echter, langfristig stabiler Demokratie öffnet - oder aber die Aufstände zwar kurzfristig erfolgreich sind, dann aber verpuffen beziehungsweise in noch viel schlimmere, islamistische Diktaturen münden wie im Iran nach der Islamischen Revolution Ende der 1970er Jahre. Sollte ersteres geschehen, wäre das ein ganz großer Fortschritt für einen relativen Weltfrieden - sollte letzteres eintreten, drohen eine sehr schnelle Eskalation des Nahoftkonfliktes mit Israel (die stabilisierende Rolle Ägyptens unter Mubarak bei dieser Thematik darf keinesfalls unterschätzt werden!) und mittelfristig eine noch stärkere (künstliche) Trennung zwischen mehr oder weniger christlicher und muslimischer Welt. Mit möglichen Konsequezen, an die ich lieber gar nicht denken will ... Und was ist seit Wochen das einzige Thema, das die deutschen (TV-)Medien wirklich zu interessieren scheint? Guttenberg, Guttenberg, Guttenberg! Okay, in den Nachrichten wird auch über Ägypten berichtet und ab und zu gibt es sogar mal eine zehnminütige Sondersendung - aber unterm Strich könnte man meinen, uns gehe das Ganze gar nichts an! Nicht einmal die deutschen Nachrichtensender sind da viel besser - während CNN laufend berichtet (und völlig zurecht von einem "game changer" spricht), ist man gerade am Wochenende bei N-TV oder N24 größtenteils auf die roten Laufbänder angewiesen ... Die Printmedien bringen vielleicht etwas mehr, aber so ganz scheinen die meisten die Bedeutung der aktuellen Geschehnisse auch nicht zu begreifen. Die Erkenntnis mag ja nicht neu sein, aber momentan denke ich stärker als je zuvor: Mit der deutschen Medienlandschaft geht es endgültig den Bach runter.
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Joined: Mar 2003
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Nachtrag: Offenbar bin ich nicht der einzige, der so empfindet: Das klägliche Versagen von ARD & ZDF im Fall Ägypten Auf der zweiten Seite des Artikels bekommen trotz des Titels auch die Nachrichtensender und - da kann ich natürlich ebenfalls nur zustimmen - das Fernsehpublikum ihr Fett weg.
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Joined: Mar 2003
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Was dieser Hype um Pomadenbirne darstellen soll, müsste mir auch mal jemand erklären. Liegt es daran, dass von ihm, zumindest bisher, die wenigstens Negativschlagzeilen aus der Regierung kamen oder sind es tatsächlich die gelangweilte Eltern und dieses "zu"? Tolle Meldungen aus einem Verteidigungsministerium mit Soldaten im Kriegseinsatz kann es wohl nicht so richtig geben. Falls es das zweite ist und irgendwelche Kleinmädchenträume vom Prinzen auf einem edlen Schimmel eine Rolle spielen oder andere ihren alten Kaiser Wilhelm wieder haben wollen, dann hätte man in Deutschland 1919 wirklich gründlicher sein müssen. Österreich hat es doch vor gemacht.
Bei den Medien erscheint es mir aber eher ein altes Problem zu sein. Insbesondere bei der Tagesschau habe ich schon ewig den Eindruck, dass der neue Pickel eines Unterstaatssekretärs höher gewichtet wird als tatsächlich bedeutende Ereignisse irgendwo anders auf der Welt - Deutschland, EU, ferner liefen. Jetzt liegt es vielleicht auch daran, dass da keiner richtig mit umgehen kann. Da muss der gute Freund plötzlich als Diktator präsentiert werden, so schnell umdenken kann eventuell nicht jeder. Das alte Schablonendenken nach momentaner Nützlichkeit hat sich wohl zu sehr eingeprägt.
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Joined: Mar 2003
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Was dieser Hype um Pomadenbirne darstellen soll, müsste mir auch mal jemand erklären. Liegt es daran, dass von ihm, zumindest bisher, die wenigstens Negativschlagzeilen aus der Regierung kamen oder sind es tatsächlich die gelangweilte Eltern und dieses "zu"? Tolle Meldungen aus einem Verteidigungsministerium mit Soldaten im Kriegseinsatz kann es wohl nicht so richtig geben. Falls es das zweite ist und irgendwelche Kleinmädchenträume vom Prinzen auf einem edlen Schimmel eine Rolle spielen oder andere ihren alten Kaiser Wilhelm wieder haben wollen, dann hätte man in Deutschland 1919 wirklich gründlicher sein müssen. Österreich hat es doch vor gemacht. Ich denke, das "Problem" mit zu Guttenberg ist, daß erstens Merkel Angst hat, er könnte sie an der Unionsspitze ablösen - und daß zweitens die Opposition ebenfalls vor diesem Szenario Angst hat, weil sie seine (potentielle) Beliebtheit fürchtet. Deshalb wird quasi von allen im Politik-Betrieb jede noch so unwichtige Aktion zu Guttenbergs oder seiner Frau (wie der Afghanistan-Besuch, um den die Opposition ja bald mehr Wind gemacht hat als seinerzeit zur Kohl´schen Spendenaffäre ...) mächtig aufgeblasen. Dadurch bleibt er ständig in den Medien und somit im Gedächtnis der Menschen und dank der gewaltigen Unterstützung durch BLÖD ist er plötzlich der beliebteste Politiker im Lande. Im Grunde ohne irgendetwas von Bedeutung gemacht zu haben. Irgendwie scheinen auf diese Weise wirklich ALLE (Medien, Regierung, Opposition) darauf hinzuarbeiten, zu Guttenberg zum neuen Kanzler zu machen ... Jetzt liegt es vielleicht auch daran, dass da keiner richtig mit umgehen kann. Da muss der gute Freund plötzlich als Diktator präsentiert werden, so schnell umdenken kann eventuell nicht jeder. Das alte Schablonendenken nach momentaner Nützlichkeit hat sich wohl zu sehr eingeprägt. Man hätte doch wenigstens bei "Anne Will" statt einer zu Guttenberg-Diskussion eine Runde mit ein paar Alibi-Köpfen und Peter Scholl-Latour machen können (plus eine Schalte zum diensthabenden Auslandskorrespondenten). Scholl-Latour alleine hätte den Abend gerettet! 
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