Nach derzeitigem Stand wurden auf 176 von 408 Seiten (ohne Anhang) plagiierte Stellen gefunden, das entspricht 44,8% der Seiten. Was über "ein paar vergessene Fußnoten" nun wirklich weit hinausgeht und in Verbindung mit den leichten Änderungen, die an echten Zitaten nicht vorgenommen werden dürften, den Verdacht erhärtet, dass eben nicht nur Fahrlässigkeit im Spiel war.

Die Uni Bayreuth wird in nächster Zeit viel Spott über sich ergehen lassen müssen. Wenn sie ihren Rufverlust begrenzen will, bleibt ihr wohl keine andere Möglichkeit als die Aberkennung des Titels - eine Herabstufung der Note oder eine Nachbesserung der Arbeit genügen da nicht mehr. Alles andere wäre eine Abwertung sämtlicher je von dieser Uni vergebenen akademischen Grade und eine Beleidigung derjenigen, die sie erworben haben. Und es wäre ein Freifahrschein zum Schummeln: Wenn einer das darf, müssen es schließlich alle dürfen.

Erstaunlich, dass das Portal der Rechtswissenschaften der Uni Bayreuth mitten auf der Willkommensseite immer noch einen Imagefilm online hat, in dem ab 00:46 Guttenberg empfehlen darf, Jura in Bayreuth zu studieren. Im Licht der aktuellen Faktenlage ist es schon ein wenig erheiternd, wenn Guttenberg da sagt: "Was soll ich studieren? Jura. Lohnt sich." und "Wo? Fraglos, nur ein Ort: Bayreuth." ... fehlt bloß noch "Und warum? Weil man nirgendwo für Plagiatsammlungen so leicht ein summa abstauben kann wie hier."