Originally Posted by elgi
Ja, wie z.B. recht viele Leute, die sich JETZT darüber beschweren, daß nicht eingegriffen wird. Denn wenn der Westen militärisch eingreift, wird darüber auch gemeckert. Egal, wie sie es machen, es wäre so oder falsch in den Augen der Meckerfritzen.


So isses. Ich habe in dieser Hinsicht ja entgegen dem Trend nie eine rein pazifistische Haltung vertreten und fand deshalb beispielsweise den Sturz der Taliban richtig, wichtig und sogar überfällig (denn schon Jahre vorher hätte es sogar bessere Gründe für einen Einmarsch gegeben, der dann vielleicht auch besser geplant und ausgeführt werden hätte können als es nach 9/11 der Fall war ...).

Ob so etwas auch in Libyen angebracht wäre, ist momentan schwer zu sagen, da ja kaum objektive Berichterstattung möglich ist und man letztlich auf Gerüchte und Augenzeugenberichte angewiesen ist. Sollten die Schreckensmeldungen über die Gaddafi-Söldner aber tatsächlich einigermaßen zutreffen, dann wäre eine militärisches Eingreifen auf jeden Fall eine Möglichkeit, die man nicht von vornherein ausschließen darf.
Kurzfristig wichtiger wären aber IMHO ganz klare, eindeutige Aussagen der Politik von EU, USA und natürlich auch Ländern wie Rußland oder China (von denen ich noch gar nichts gehört habe, ohne allerdings konkret zu recherchieren - gut, speziell bei China nicht verwunderlich, aber trotzdem) anstelle des mehr oder weniger peinlichen Wischiwaschi-Geredes, das es bislang großteils gab (wie ja zuvor bereits bezüglich Ägypten).
Wenn die Politik vor allem des Westens weiterhin vor allem darin besteht zu hoffen, daß sich das "Problem" schon irgendwann selbst lösen wird, dann braucht man sich jedenfalls nicht zu wundern, wenn der sowieso schon vorhandene Spalt zwischen islamischer und christlich geprägter Welt noch viel tiefer und breiter wird ...