Larian Studios Forums General Chat (German) immer wieder gern genommen - die aufreger

Nun, so wie du damals gefragt hast, m��test du dir ja jetzt Gedanken machen wie:

Die Japaner wissen doch, da� sie mitten in einem Erdbebenzentrum wohnen... warum bleiben sie? Warum bauen sie ihre St�dte an den K�sten, wo die Tsunamis leichtes Spiel haben? Warum bauen sie in solch einem Gebiet AKWs? Warum konzentrieren sie sich �berhaupt auf Atomenergie, wenn es doch in den vergangenen Jahrzehnten so viele St�rf�lle (vertuscht und nicht vertuscht) gab? Etc. pp.

Dreistigkeit ? Dummheit ? Oder der immer noch vorhandene Gr��enwahn, zu glauben man h�tte sich die Erde Untertan gemacht ?

Elgi, wenn Du das tats�chlich mit den Rednecks im Mittelwesten oder den Unbelehrbaren an der Oder vergleichen willst, dann kann ich Dich beim besten Willen nicht mehr erst nehmen. Wir reden hier von einer Inselnation mit 120 Millionen Menschen, und nicht von ein paar Knallerbsen in einer kleinen Region eines Landes.

Aber Deine Fragen kann ich Dir trotzdem gern beantworten:


Warum bauen sie ihre St�dte an den K�sten?

Weil ganz Japan zum gr��ten Teil aus Gebirge besteht. Die einzigen gr��eren Fl�chen mit flachem Land befinden sich an den K�sten. Und die gr��te Fl�che davon befindet sich dort, wo sich Tokyo befindet. Deshalb ist das n�mlich so eine Mega-Metropole, da ist jedes Fleckchen flaches Land zugebaut.


Warum bauen sie in solchem Gebiet AKWs?

Weil sie die schlecht an einen Berghang bauen k�nnen und sie dort immer noch "sicherer" sind, als weiter im Inland neben den Wohngebieten. Bei uns h�tte ein Vorfall wie dort schon jetzt wesentlich schlimmere Konsequenzen, weil die Schei�dinger bei uns mitten in besiedelten Gebiet stehen. Vermutlich sind sie schlauer als wir.


Warum nutzen sie �berhaupt Kernernergie?

Das habe ich oben schon erkl�rt. Wegen ihrem bl�dsinnigen Technologievertrauen und weil sich ihre zwangsl�ufigen Ballungsr�ume derzeit kaum anderweitig mit Energie versorgen lassen. Und weil sie es wie jede andere Nation dieser Welt vers�umt haben, sich �ber alternative Energiequellen Gedanken zu machen.


Warum bleiben sie �berhaupt dort?

Kannst Du nicht ernst meinen, dazu ist die Frage einfach zu d�mlich. Aber gut: Wie gesagt, wir reden hier von einer Inselnation mit 120 Millionen Menschen. Wo sollen sie denn hin? Im Gegensatz zu den paar Flachbirnen an der Oder k�nnen sie nicht mal eben ein paar Kilometer weiter wegziehen.

Was schl�gst Du vor? Ganz Japan evakuieren und die Bev�lkerung auf den Rest der Welt verteilen, oder wie? Ja klar, warum nicht. Das gibt wenigstens gutes Wahlkampfmaterial f�r die NPD: "Schmeissen wir die ganzen T�rken raus und holen daf�r die Japaner. Die sind flei�ig, keine Islamisten und waren im zweiten Weltkrieg unsere treuen Verb�ndeten."


Dreistigkeit kann ich ihnen also keine vorwerfen, vieles dort entstand aus Notwendigkeit - mangels anderer Optionen.

Dummheit? Ja, die Dummheit, blind in die Technologie zu vertrauen, mit der sie so erfolgreich geworden sind.

Gr��enwahn, man h�tte sich die Erde Untertan gemacht? Es gibt wohl kein Volk der Welt, auf das das weniger zutreffen w�rde, als auf die Japaner. Sie leben t�glich mit den Naturgewalten, haben eine Naturreligion und respektieren und f�rchten die Kr�fte der Natur mehr als alles andere.

Damit beweist du eben das, was ich sagen wollte: W�hrend du den Japanern gg�. mit einer sinnvoll differenzierten Art begegnest (auch wenn sie teilweise apologetisch klingt), sind die Deutschen oder Amis z.B. nix wert in deinen Augen. Klar meinte ich die Fragen nicht ernst... aber du halt im fr�heren Zusammenhang mit den anderen Opfern schon.

Na, das musste doch aber nicht noch mal explizit festgestellt werden.

Und was sollte es da auch zu differenzieren geben? Wer sein H�uschen immer wieder in eine �berschwemmungsaue baut, kann das ja gerne tun. Aber wenn er so doof ist, dann braucht er bei mir nicht die Hand aufzuhalten, damit ich ihm das bezahle. Und rumjammern braucht er schon gar nicht.

Genau dasselbe w�rde ich �brigens jedem Japaner sagen, der sein H�uschen immer wieder z.B. an einen Hang in einem Gebiet baut, wo durch seismische Aktivit�t regelm��ig Erdrutsche runterkommen. Dann w�rde ich ihm auch empfehlen, dass Ding halt woanders hinzubauen und nicht ausgerechnet dort. Daf�r darf er auch kein Mitleid oder finanzielle Hilfe erwarten.


Btw: Kommt mir das nur so vor, oder steht dieses Forum schon wieder mal kurz vor seinem Exitus? Die letzten Male, wo ich hier war, hat's teilweise ewige Ladezeiten gegeben, oder das Teil hat sich ganz weggeh�ngt.

Also in Fukushima 1 sieht es laut NHK gerade ganz bitter aus. Das k�nnte wirklich b�se enden, zudem soll der Wind demn�chst noch auf Nordost drehen, womit ein Fallout direkt �bers Festland und nach Tokyo gelangen w�rde. Und als schlimmste Option kann noch Regen dazukommen.

Wenn der Vorfall dort irgendetwas "positives" haben sollte, dann vielleicht das, dass das Technologievertrauen der Japaner tats�chlich mal einen Knacks bekommt und nicht mehr jede technische Errungenschaft als Segen angesehen wird.

Nun ist es also passiert. Der Fallout erreicht die Region Tokyo.

Und mein Gott, was gibt es f�r widerliche Menschen:

http://www.unitedatheistfront.com/GodBlessAmerica.jpg

Heiliger Strohsack! Ich glaub's nicht!

Ich fasse es nicht!!!

Mann kann das auch nicht mehr in Worte fassen. Hidoi desu yo.

"Journalismus" Marke �R

Dieser Hetk�mper ist ein gutes Beispiel f�r die "objektive" und "seri�se" Berichterstattung der �R. Der bl�ht ja nun seit Tagen ohne einen Funken Sachverstand sein dummdreistes Gestammel in die Tagesschau und spielt sich mit seinen zusammenphantasierten "Einsch�tzungen" gelegentlich sogar zum Atomexperten auf.

Man m�ge mir den Ausbruch verzeihen, aber ich k�nnte dieser Hackfresse von fr�h bis sp�t nur eine reinschlagen. Sitzt mit seinem fetten Arsch inzwischen in Osaka und hat keinerlei Ahnung mit welchen Schwierigkeiten die Einsatzkr�fte vor Ort zu k�mpfen haben, die da ihr Leben nicht nur riskieren, sondern aufgrund der Strahlenbelastung schon aufgegeben haben - aber er kann nat�rlich bestens beurteilen, dass da nur geschlampt und gepfuscht wird und keiner wei� was er da tut.

�ffentlich-rechtliche Ferndiagnosen von arroganten Verbalproleten als Berichterstattung, na danke. Deshalb zahle ich schon seit 15 Jahren keine GEZ mehr.

Die Beschreibung des Videos auf YouTube ist �beraus zutreffend. F�r diesen Mann kann man sich nur fremdsch�men.

Ja, verdammt peinlich ... der F�hrerbunker-Vergleich ist v�llig daneben, und davor salbadert er ewig herum. Kommt mir fast vor, als h�tte er bereits ein paar zu viel getrunken.

Davon abgesehen wundert es mich schon, dass die japanische Regierung lange Zeit einen arg passiven Eindruck machte. Der Regierungschef musste eingestehen, dass er viele seiner Informationen aus dem Fernsehen bekam - ja, hallo? Als klar wurde, dass die K�hlung der Brennst�be gef�hrdet war, h�tte er doch darauf bestehen m�ssen, sofort �ber die Entwicklung unterrichtet zu werden, und er h�tte gleich alle Hebel in Bewegung setzen m�ssen, um die Versch�rfung der Lage zu verhindern. Zum Beispiel neue Batterien einfliegen zu lassen, bis die Stromversorgung wiederhergestellt werden kann.

Gut, ich wei� nicht, was da zwischen Regierung und Betreiberfirma passiert ist, und vielleicht ist auch nicht jeder Versuch, die Gefahr einzud�mmen, hier in den Medien angekommen, aber mir scheint es, als w�ren von Beginn an nicht alle M�glichkeiten energisch genug ausgesch�pft worden. War da jemandem in hoher Position nicht klar, wie gef�hrlich die Lage wird, wenn die K�hlung l�nger ausf�llt? Oder hat man die Betreiberfirma einfach mal machen lassen, und die hat anfangs bewusst auf kostspielige Ma�nahmen verzichtet?

Ich kann jedenfalls gut verstehen, dass einige Japaner ziemlich sauer sind und anfangen zu demonstrieren.

Der Kan und der CEO von Tepco k�nnen sich beide schon mal alles f�r den Seppuku zurechtlegen, die sind erledigt, wenn die Sache erst mal vorbei ist. Ob die Ingenieure vor Ort alles getan haben, was sie tun konnten, bleibt zun�chst mal offen. Stellt sich schon die Frage, warum man nicht sofort versucht hat, Notstromgeneratoren oder Batterien einzufliegen. Nur keine Ahnung wie gro� oder wie schwer die Dinger sind und ob sie daher �berhaupt eingeflogen werden konnten. Die Stra�enverbindungen waren Anfangs ja wohl vielerorts unpassierbar.

Eisb�r Knut

Sind wir Deutschen noch normal? Es sind in Japan tausende Menschen gestorben und das Atom-Kraftwerk-Problem dort ist noch lange nicht gel�st. Und nun gibt eine Kondolenzliste f�r einen Eisb�ren???

Wie bescheuert sind wir eigentlich?

Naja, das w�rde nicht so eng sehen. Erstens schlie�en sich Trauer um Knut und Sorge um die Menschen Japan ja nicht aus und zweitens brauchen viele Menschen gerade in schwierigen Zeiten was f�rs Herz. Knut hat die Herzen dieser Menschen bewegt, jetzt bewegt sie auch ihr Tod �ber das normale Ma� hinaus. Global gesehen nat�rlich v�llig irrational, aber so sind wir nunmal. Und wen diese Irrationalit�t nicht bei Knut erwischt hat, den erwischt es halt bei irgendeiner anderen eigentlich v�llig nichtigen Sache ...

Moment mal, ist Knut nicht erst vor wenigen Jahren geboren? Wie alt werden denn so Eisb�ren eigentlich?

Knut wurde nur 4 Jahre alt, er war wohl schwer krank. Ein Eisb�r k�nnte sicher einiges �lter werden...

Dennoch muss ich Tante Biggy mal recht geben. Es ist schon bedenklich, wenn das Ableben eines Eisb�ren hierzulande beinahe gr�ssere Schlagzeilen generiert als die Katastrophe in Japan.

In freier Wildbahn werden die so um die 30 Jahre alt, in Zoos auch mal �ber 40. Aber laut der Obduktion war wohl bei Knut irgendwas mit dem Gehirn nicht in Ordnung. Das hatte er zumindest mit seinen Fans gemeinsam.

Auf der anderen Seite kann man es aber auch total �bertreiben:

Schweizer TV zensiert Simpsons

Da haben die Programmdirektoren wohl die Satire nicht kapiert. Gerade jetzt muss man so was zeigen. Vielleicht sieht das aber die schweizer Atomlobby mit ihren maroden AKWs nicht so gern und hat dabei etwas nachgeschmier- �h, nachgeholfen.

Was erwartest du von Fernsehsendern, die das gef�hl haben, "Simpsons" w�re eine Sendung f�r Kinder, nur weil die Figuren gezeichnet sind.

Beim Schweizer Parlament braucht die Atomindustrie nicht nachzuschmieren. Ihre Lobby ist schon so gross genug. Ausserdem erfreuen sich die Standortgemeinden �ber grossz�gige Zahlungen der AKW-Betreiber.

Ich mache mir allerdings mehr Sorgen um das AKW Fessenheim als die Schweizerischen...