Momentan wird ja mehr über die FDP diskutiert als über die Grünen... und was da abgeht, finde ich.. zumindest mal erstaunlich. Da wird unverhohlen über Personalrochaden nicht nur in der Partei, sondern auch im Kabinett gesprochen, als ob das alles ein Privatvergnügen der mittlerweile - hauptsächlich aus eigener Schuld - marginalisierten FDP wäre. Weil man meint, die schlechte Lage der Partei an Westerwelle festzumachen (was natürlich rechtens wäre), soll er jetzt als Außenminister zurücktreten... Vizekanzler will er ja freiwillig nicht mehr sein. Und Brüderle - den ich nicht mag, der aber mindestens einmal in seinem Leben die Wahrheit gesagt hat wink - soll als Wirtschaftsminister abtreten, damit der designierte FDP-Chef Rösler das Amt annehmen kann. Gut, er ist momentan Gesundheitsminister, aber - so lautet das Argument - der FDP-Chef und Vizekanzler darf nich ein Amt bekleiden, das ihm so wenig Entfaltungspotenzial bietet.

Hallo? Geht's eigentlich noch? Selbst die Grünen haben sich nach 1998 nicht derart schnell selbst zerstört, wie die FDP es nach der Regierungsübernahme getan hat, aber die neuesten Spielereien sind nachgerade absurd.

Wer nach DIESER Farce noch ernsthaft der Meinung ist, daß die FDP auch nur im entferntesten in der Lage wäre, irgendwie positiv an welcher Regierung auch immer mitzuwirken, muß entweder blind oder blöd sein.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"