SUCKER PUNCH:

Tja, leider habe ich Ralfs Rezension vor dem Kinobesuch nicht noch einmal genauer gelesen, denn wenn ich das getan h�tte, w�ren wir wahrscheinlich gar nicht in diesen Film gegangen. Bei den Schw�chen von Sucker Punch gebe ich Ralf v�llig Recht, bei den von ihm erw�hnten positiven Aspekten kann ich das leider nicht tun.

Zur Handlung gibt es nichts weiter zu sagen als das, was Ralf im obigen Post schreibt. Au�er vielleicht, dass das bisschen Handlung f�r einen Film von 110 Minuten schon extrem d�rftig ist.

Dass Filme, die zwischen einer realen und einer traumhaften Ebene wechseln, prima funktionieren k�nnen, daf�r gibt es mittlerweile viele Beispiele, etwa die Matrix-Trilogie oder Pans Labyrinth oder zuletzt Inception. Ich habe an sich etwas f�r Filme "dieser Art" �brig.

Und jetzt fange ich einen neuen Absatz an, damit Sucker Punch nicht im selben Absatz mit diesen Filmen genannt wird, denn Sucker Punch zeigt, dass ein solcher Wechsel zwischen den Ebenen auch v�llig danebengehen kann. Das liegt gro�enteils an den stinklangweiligen Sequenzen der dritten Ebene. Obwohl ich mich nicht an Details aus Ralfs Rezension erinnern konnte, f�hlte auch ich mich sofort an Videospielsequenzen erinnert, genauer gesagt, ich hatte den Eindruck, ein Walkthrough-Video eines schlechten Spiels zu sehen. Nun kann man ja selbst mit einem schlechten Ballerspiel vielleicht noch einigen Spa� haben, wenn man den Hauptcharakter steuert - aber dabei zuzusehen, wie jemand anders massenhaft die st�ndig gleichen Gegner umschie�t und wegschnetzelt, ist meist ziemlich �de. Ich habe mir immer wieder eine Vorspultaste gew�nscht, um zu erfahren, ob denn noch wenigstens was halbwegs Interessantes kommt. Selbst an die USK wurde �brigens gedacht, denn die Gegner sind (mit so fadenscheinigen Begr�ndungen wie in der Videospielbranche �blich) gar keine richtigen Menschen, und es spritzt kein Blut ...

Im Gegensatz zu Ralf halte ich allerdings auch die erste und die zweite Handlungsebene nicht f�r gelungen. Gut, Regisseur Zack Snyder hat das Konzept als "Alice im Wunderland mit Maschinengewehren" beschrieben, daher braucht man keine sonderlich realistische Darstellung zu erwarten, aber meiner Meinung nach wird �berall nur Klischee auf Klischee get�rmt. Die Charaktere sind so �berzeichnet, dass man viele nur als Karikaturen bezeichnen kann - leider sind sie jedoch nicht komisch. Es gibt �berhaupt keinen einzigen Gag in Sucker Punch (mit einigem Recht l�sst sich allerdings sagen, dass der gesamte Film ein Witz ist). Und durch die �berzeichnung erinnert die zweite Ebene, das Bordell, an ein Kasperletheater mit albernen Marionetten - leider kein besonders geeigneter Rahmen, um das Thema der sexuellen Ausbeutung anzurei�en.

Das Einzige, was positiv auff�llt, ist die Musik, aber auch das nicht durchgehend. Grunds�tzlich finde ich es toll, dass Bj�rks genialem Lied "Army Of Me" ein prominenter Platz in einem Film einger�umt wurde, doch die dazu gezeigten Bilder entt�uschen. Auch der nicht so bekannte Beatles-Titel "Tomorrow Never Knows" passt eigentlich prima in einen traumartig angelegten Film. Bei diesen Liedern sind die Remixe zum Gl�ck relativ dicht am Original. Die Verbindung von Queens "We Will Rock You" mit Hip-Hop ist allerdings grottig geraten.

Au�er Teilen der Musik hat mir an Sucker Punch nichts wirklich gefallen. Zum schlechtesten Film aller Zeiten sollte aber zugegebenerma�en noch ein wenig Spielraum nach unten bleiben, daher vergebe ich gro�z�gig zwei Punkte auf der Ralf-Skala.

Meine Freundin hat Sucker Punch nach dem Kinobesuch �brigens als "Mischung aus Sailor Moon und Rambo" bezeichnet. Ich habe nie eine Folge von Sailor Moon gesehen, aber rein optisch k�nnte das schon hinhauen.