SCREAM 4:

Zehn Jahre nach ihrem letzten Zusammenstoß mit den "Ghostface"-Killern kehrt die ewige Überlebende Sidney Prescott (Neve Campbell) in ihren Heimatort Woodsboro zurück, um ihr erstes Buch vorzustellen - in dem sie beschreibt, wie sie mit den damaligen Ereignissen abschließen und ein neues Leben beginnen konnte. Und wie sollte es anders kommen: Als Begrüßung bringt just ein neuer Ghostface-Killer zwei Teenies aus Woodsboro um, beides Schulkameradinnen von Sidneys Cousine Jill (Emma Roberts). Somit geht der Horror für Sidney, Sheriff Dewey (David Arquette) und seine Frau Gail (Courteney Cox) von Neuem los ...

Mit Regisseur Wes Craven, Drehbuch-Autor Kevin Williamson und den drei Hauptdarstellern Campbell, Arquette und Cox sind alle Schlüsselfiguren der kultigen "Scream"-Trilogie aus den 1990er Jahren wieder dabei, ideale Voraussetzungen also für einen würdigen Nachfolger. Theoretisch. In der Praxis ist "Scream 4" leider zu einem bestenfalls mittelmäßigen Aufguß des ersten "Scream" geworden, der bei den Kritikern durchfiel, an den Kinokassen mäßig abschnitt und damit wahrscheinlich das unwürdige Ende der Reihe bedeutet (zumindest bis zum unvermeidlichen Reboot-Versuch irgendwann in den nächsten zehn Jahren ...).

Dabei fängt es eigentlich gar nicht schlecht an. Die erste Filmhälfte weiß mit vielen selbstironischen Horrorfilmzitaten und -anspielungen (darunter gleich eine ganze Reihe auf Hitchcock-Filme), Gastauftritten sowie einigen netten Morden durchaus zu unterhalten, wenngleich bereits hier negativ auffällt, daß die meisten der neuen Opfer-Teenies erschreckend unsympathisch rüberkommen und es die Handlung deutlich an Originalität vermissen läßt. Die Film-im-Film-Spielereien ebenso wie das für die "Scream"-Reihe essentielle Spiel mit den Regeln und Klischees des Horrorgenres sorgen zwar für den einen oder anderen Lacher, wirken insgesamt aber doch arg bemüht. Die spielerische Leichtigkeit vor allem der ersten beiden Teile ist den Machern über die Jahre offenbar abhanden kommen.

Dennoch: Bis zum Finale ist "Scream 4" zwar recht einfallslose, aber noch vollkommen akzeptable Horror/Comedy-Unterhaltung. Das Finale hingegen ist komplett mißraten. Beginnend mit der selten dämlichen Auflösung der Ghostface-Identität über den ebenso unnötig wie unerträglich in die Länge gezogenen Showdown bis hin zur Holzhammer-Medienkritik gelingt es dem von mir vor allem für seine spritzigen Dialoge eigentlich geschätzten Autor Williamson (der u.a. auch die TV-Serien "Dawson´s Creek" und "Vampire Diaries" geschaffen hat), mir den kompletten Film ziemlich kaputtzumachen.

Aus den 7 Punkten, auf die "Scream 4" lange Zeit zielsicher hinsteuert, bleiben daher am Ende gerade mal 4,5 Punkte übrig. Und ein ziemlich sicherer Platz in meinen Flop5 des Kinojahres.