Beim Damentennis insgesamt hast du natürlich recht und mir macht das momentan auch unheimlich viel Spaß, weil wirklich alles möglich zu sein scheint. Jetzt kommen ja zu Wimbledon auch noch die Williams-Schwestern zurück, mal sehen, was die nach ihren Verletzungen noch reißen können.

Allerdings muß man natürlich auch sagen, daß Kritiker diese Offenheit im Damentennis gerne als Anzeichen mangelnder Qualität interpretieren. Was insofern natürlich schon nachvollziehbar ist, als es bei den Damen derzeit einfach keine so nahezu perfekten Spielerinnen gibt wie bei den Männern mit Nadal, Djokovic und Federer. Aber auf der anderen Seite finde ich dafür, daß sich das durchschnittliche Niveau im Damentennis in den letzten Jahren doch enorm verbessert hat. Es ist ja noch gar nicht so lange her, da war es fast unmöglich, daß die Nummer 100 eine Top10-Spielerin schlagen konnte, weil der Qualitätsunterschied einfach zu enorm war, es eine im Vergleich zu den Herren viel zu schmale "Mittelschicht" gab. Inzwischen hat sich das glücklicherweise geändert, weshalb man auch in Erstrundenpartien von Grand Slam-Turnieren bereits mit echten Schmankerln überrascht werden kann. smile

Wenn sich das fortsetzt - und davon gehe ich aus -, dann wird das Damentennis auf jeden Fall über längere Zeit deutlich abwechslungsreicher sein als das Herrentennis. Und ich wäre froh darüber. Ganz ehrlich, so gut Nadal, Djokovic und Federer auch sind - es wäre schon ganz nett, auch mal wieder öfters andere Namen in den Grand Slam-Finals zu sehen.

Ich hoffe bloß, daß der French Open-Sieg von Na Li nicht für einen solchen staatlich geförderten (und geforderten) Tennisboom in China sorgt, daß in fünf bis zehn Jahren das Tennis so von den Chinesinnen dominiert wird wie das Tischtennis ...