Deutsche AKWs sind sicher - aaaaaaber man kann ja trotzdem noch mal kontrollieren.

Das Krisenmanagement bei EHEC ist tadellos - aaaaaaber man kann ja trotzdem noch mal drüber reden.

Hach, wer braucht denn noch platte amerikanische Comedysendungen mit Lachern vom Band, wenn er nur die deutschen Nachrichten einzuschalten braucht und selber herzhaft lachen kann?

EHEC also. Der bösartige Todeskeim, der gerade pandemieartig die Deutschen auszurotten droht (zumindest nach Meinung der meisten Nachrichtensender). Der Schuldige ist schnell gefunden: Spanische Salatgurken wurden als Biowaffe auf den deutschen Markt geschmuggelt. Nein, doch nicht - die heiße Spur führt zu einer Schlipsträgerkantine in Frankfurt. Wieder nix. Da! Ein Bauer aus Uelzen züchtet tödliche Sprossen (die aber vermutlich schon als verseuchtes Saatgut aus dem Ausland kamen, deutsche Bauern sind schließlich sauber). Nein, warte - jetzt haben wir's: Die heiße Spur führt zu einem Restaurant in Lübeck. Oder auch nicht.

Heute aber nun die bisherige Krönung des Ganzen: Eine dreiminütige Berichterstattung in der Tagesschau darüber, dass der Todeskeim auf einer verschimmelten Salatgurke (bestimmt eine spanische) in einer Magdeburger Biotonne entdeckt wurde. Es sind also doch die Gurken schuld, wir haben es ja gleich gewusst!

Ich weiß, ich weiß - mit EHEC ist nicht zu spaßen. Ich weiß das sogar besonders gut, weil ich mich selber mit der abgeschwächten Form davon herumschlagen durfte.

Aber als ich heute in der Tagesschau diesen Beitrag sah, hat es mich vor Lachen wirklich vom Stuhl gerissen. Das Beste daran war noch der dramatische Kamerazoom in eine Biotonne ( Hier als Video zu bewundern ). Hoffentlich bezahlt der Kameramann diesen Leichtsinn nicht mit seinem Leben.

Ich danke der deutschen Politik und den deutschen Medien für diese ausgezeichnete Unterhaltung zur besten Sendezeit. Da könnte man glatt mal darüber nachdenken, wieder GEZ-Gebühren zu zahlen.