INSIDIOUS:

Zur Handlung hat Ralf in seiner Rezension schon fast alles geschrieben, was man ohne Spoiler schreiben kann. Ich gebe ihm völlig Recht damit, dass der Film eine sehr dichte Atmosphäre hat, aber auch die Schwächen hat er richtig benannt: Die Musik wird an mehreren Stellen viel zu aufdringlich eingesetzt, und beim Drehbuch hätte man ein paar weniger überzeugende Passagen mit einfachen Mitteln deutlich besser machen können. Sehr unglaubwürdig fand ich zum Beispiel,
wie Josh zur Zusammenarbeit mit Elise bewegt wird, nachdem er diese zunächst abgelehnt hat: Er geht in Daltons Zimmer und sieht sich Kinderzeichnungen an, die dort hängen; diese zeigen eine rote Tür, den rotgesichtigen Dämon und eine Astralreise ... da das nach dem Umzug ist und Dalton die ganze Zeit im "Koma" lag, dürfte die Zeichnungen ja wohl einer der Elternteile aufgehängt haben. Und dem ist dabei nichts Merkwürdiges aufgefallen? Da hätten sie Josh lieber in einer Mappe mit Zeichnungen blättern lassen sollen, die seit Daltons Unfall vielleicht keiner mehr angefasst hat.


Auch die von Ralf angesprochene Wendung im letzten Drittel des Films hätte man fantastischer ausgestalten können, aber dazu reichte vielleicht das Budget nicht. Ich fand die Grundidee gut, aber die visuelle Umsetzung enttäuschend, und das Ende war auch eher "na ja" als toll. Ein klarer Pluspunkt sind meiner Meinung nach hingegen die beiden nerdigen Nebencharaktere Specs und Tucker - mit den beiden als Hauptfiguren könnte man sicher auch einen interessanten Film machen.

Insgesamt ist Insidious ein Gruselfilm, den man sich schon gut ansehen kann, jedenfalls gibt es im Genre genug deutlich Schlechteres, und deswegen erhält er von mir 7 Punkte.