Meine Lieblings-Science-Fiction-Serie der 1990er, "Space 2063" (Originaltitel: "Space - Above and Beyond") von den "Akte X"- und "Millennium"-Autoren Glen Morgan und James Wong, erscheint im Dezember endlich in Deutschland auf DVD.

Zwar ist der momentane amazon.de-Preis von 60 Euro eine Frechheit, Bonusmaterial wird es wohl keines geben und der Pilotfilm fehlt auch noch (wird einzeln verkauft), aber wer auf die deutsche Sprachfassung Wert legt (die US-Box kostet momentan unter $30, in UK ist die Serie noch nicht veröffentlicht worden), dürfte sich wohl trotzdem freuen. Zumal der Preis ja sicher noch deutlich runtergehen wird, früher oder später ...

Wer die Serie nicht kennt: Die Ausgangslage erinnert ein bißchen an "Starship Troopers", denn durch die Besiedlung eines fremden Planeten bringt die Menschheit dessen "Ureinwohner", genannt "Chigs", gegen sich auf, woraufhin ein Krieg ausbricht. Dieser bildet den Haupthandlungsstrang, den der Zuschauer beobachtet, indem er die Erlebnisse einer Gruppe junger Space Marines verfolgt. Was die Serie so toll macht, ist jedoch die unerwartete Ambivalenz der Story, die erstaunliche Vielschichtigkeit vieler Charaktere und die Miteinbeziehung etlicher gesellschaftskritischer Nebenhandlungsstränge (u.a. geht es um Rassismus in verschiedenen Formen). Mehr dazu kann bei Wikipedia nachgelesen werden.

Der heute bekannteste Hauptdarsteller ist James Morrison, der seitdem vor allem durch eine mehrere Staffeln andauernde Hauptrolle in "24" (als CTU-Chef Bill Buchanan) erfolgreich war. Joel de la Fuente ist seit Jahren in einer wiederkehrenden Gastrolle als Computerspezialist in "Law & Order: SVU" zu sehen und Rod Rowland ist ein beliebter Bösewicht-Darsteller in zahllosen Serien. Zudem gibt es einige populäre Gastdarsteller wie David Duchovny, Adam Goldberg oder Rapper Coolio.

Leider wurde "Space 2063" bereits nach einer Staffel und trotz zweier Emmy-Nominierungen eingestellt - was aber immerhin früh genug absehbar war, daß die Macher der Serie ihr ein wahrhaft denkwürdiges Finale spendieren konnten. Dieses wird zwar von vielen als extrem fieser Cliffhanger angesehen und in mancher Hinsicht stimmt das auch - es ist aber tatsächlich der Abschluß, den die Macher vorgesehen haben, auch wenn keineswegs alle Handlungsstränge zu Ende geführt werden.

Trotz dieses nicht hundertprozentig befriedigenden Finales kann ich die Serie nur jedem empfehlen, der Interesse an vergleichsweise ungewöhnlicher Science Fiction abseits der sonst im TV üblichen Genreware á la "Star Trek" oder "Stargate" hat. Die düstere, dystopische und definitiv nicht Alrik-kompatbile Grundstimmung ist wohl am ehesten mit "Blade Runner" oder der leider ebenfalls kurzlebigen kanadischen Serie "Total Recall 2070" zu vergleichen.