AUSHILFSGANGSTER:

Als der stinkreiche Finanzinvestor Arthur Shaw (Alan Alda) vom FBI abgeführt wird, schauen nicht nur alle, die ihm ihr Geld anvertraut haben, dumm aus der Wäsche, sondern auch fast das gesamte Personal des Luxus-Hochhauses (Drehort war u.a. der echte Trump Tower in Manhattan), in dem Shaw seine teure Wohnung samt Swimming Pool besitzt. Denn Josh Kovacs (Ben Stiller), Manager des Wolkenkratzers, hat Shaw gutgläubig den Pensionsfonds der Angestellten anvertraut - und natürlich wurde auch dieses Geld von Shaw veruntreut und ist nicht mehr zu finden. Doch als die FBI-Agentin Claire (Téa Leoni) in angetrunkenem Zustand Josh verrät, daß Shaw irgendwo mindestens 20 Millionen Dollar versteckt haben muß, glaubt Josh zu wissen, wo sich das Geld befindet. Kurzerhand tut er sich mit einigen Mitbetroffenen sowie dem Kleinganoven Slide (Eddie Murphy), den er aus seiner Kindheit kennt, zusammen, um Shaw auszurauben ...

"Aushilfsgangster" (eleganterer Originaltitel: "Tower Heist") ist eine Mischung aus klassischem Einbrecherfilm á la "Ocean´s Eleven", "The Heist" oder "Rififi" mit überwiegend harmloser Comedy, wie man sie von Stiller und Murphy gewohnt ist. Alles in allem funktioniert dieses Konzept recht gut. Das Drehbuch weist zwar die fast schon obligatorischen Logikschwächen auf und die Charaktere sind ziemlich flach, aber Regisseur Brett Ratner ("Rush Hour") und die hochkarätige Darstellerriege (neben den bereits Genannten sind u.a. Casey Affleck, Matthew Broderick, Michael Pena, Judd Hirsch, Zeljko Ivanek und die letztjährige OSCAR-Nominee Gabourey Sidibe dabei) sorgen dafür, daß man sich fast die gesamten 100 Minuten über leidlich gut unterhalten fühlt.

Alan Alda als aalglatter und zunehmend hassenswerter Wirtschaftsverbrecher á la Bernie Madoff trägt zum Unterhaltungswert maßgeblich bei, weshalb es schade ist, daß er eigentlich nur in der Anfangsviertelstunde so richtig zur Geltung kommt. Wobei es ja sowieso kurios ist, daß Alda - einer der engagiertesten Vorzeige-Linken in Hollywood - nach seiner legendären "M*A*S*H"-Zeit fast nur noch als Bösewicht oder zumindest Konservativer (wie in "The West Wing", wo er in zwei Staffeln einen immerhin gemäßigten republikanischen Senator spielte) eingesetzt wird. Aber das nur am Rande.

Fazit: "Aushilfsgangster" ist bei weitem kein Brüller, liefert aber solides Amusement nicht nur für Wirtschaftskrisengeschädigte ab. 7 Punkte.