Real Steel

Regie: Shawn Levy
Darsteller: Hugh Jackman, Dakota Goyo, Evangeline Lilly

Story:

In naher Zukunft hat sich der Boxsport extrem verändert, menschliche Boxer haben ausgedient, stattdessen kämpfen ferngesteuerte Roboter gegeneinander. Der Ex-Boxer Charlie versucht über die Runden zu kommen, indem er mit alten Kampfrobotern durch das Land zieht und Underground"kämpfe" bestreitet (am Anfang tritt sein Bot z.B. gegen einen Stier an....). Leider ist er darin nicht sonderlich erfolgreich. Zu seinem Misserfolg gesellt sich die Nachricht vom Tod seiner Ex-Freundin, die einen gemeinsamen Sohn - Max - zurücklässt. Dieser soll eigentlich bei seiner Tante unterkommen, doch für Geld erklärt sich Charlie bereit, ein paar Wochen auf den Jungen aufzupassen, während Tante und Ehemann in den Urlaub nach Italien fahren. Fortan ziehen Vater und Sohn gemeinsam umher, was dem Eigenbrödler Charlie anfangs überhaupt nicht recht ist. Bei einer nächtlichen Ersatzteilbeschaffungstour auf einem Schrottplatz findet Max schließlich einen alten Trainingsroboter, der früher als Sparingspartner eingesetzt wurde. Dieser ist mit einer sogenannten Shadow-Funktion ausgestattet, durch die er menschliche Bewegungen imitieren kann. Auf Max' Drängen lassen die beiden den Sparing-Roboter bei einem Kampf antreten. Die Dinge nehmen ihren Lauf.


Meinung:

Ich bin begeistert. So gut fand ich keinen der diesjährigen Blockbuster. Transformers 3? Fluch der Karibik 4? Harry Potter 500? Alles seelenlose Fließbandware im Vergleich zu Real Steel. Ich habe mit den Boxrobotern, die weder Intelligenz noch eigenen Willen besitzen, mehr mitgefiebert, als mit den leider stumpfsinnig gewordenen Blechbüchsen aus Transformers, auch mehr als mit dem langweilig werdenden Jack Sparrow oder Harry Potter (zu dem ich aber noch nie wirklich einen Bezug hatte) aus Fleisch und Blut. Und dann sind da noch die Darsteller, Hugh Jackmann, Dakota Goyo, Evangeline Lilly (demnächst in "Der Hobbit" zu sehen), die alle eine wunderbare Arbeit abliefern. Sie waren mir allesamt sympatisch, sie haben es geschafft, dass ich mich für ihre Entwicklung, ihre Konflikte, ihre Motivation interessiere. Auch das haben die drei anderen genannten Filme bzw. deren Charaktere nicht wirklich geschafft.
Die einzelnen Komponenten von Real Steel sind an sich nicht neu oder innovativ. Der Underdog, der aus dem Nichts kommt und auf Championkurs gebracht wird, eine alles andere als ideale Vater-Sohn-Beziehung mit Interessen- und Gewissenskonflikten, Sci-Fi mit jeder Menge Metallschrott. Aber die Mischung, die die Macher daraus hergestellt haben, hat mich voll überzeugt. Wie heißt es so schön: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Zumal die Roboter nicht (nur) digital erzeugt, sondern tatsächlich für die Szenen mit menschlichen Darstellern gebaut und animatronisch bewegt wurden.
Der Verzicht auf die heutzutage eher übliche hektische Wackelkamera bei Actionsequenzen tat dem Film auch sehr gut. Man kann die Roboterkämpfe genau verfolgen, sieht, wer welche Treffer setzt. Wohl auch deshalb wird er als bisher am besten gestarteter Boxfilm aller Zeiten gesehen - zumindest nach Einnahmen. grin
Einen Kritikpunkt habe ich: Mir kam zu viel Hiphop im Film vor. :lalala: Aber das ist wohl dem Box-Setting zuzuschreiben. Zumal ich über die von Danny Elfman beigesteuerten (klassischen) Stücke nicht meckern kann, sie fügen sich toll ins Gesamtgefüge ein.

Wer sich auf die Familiengeschichte einlässt (wobei es Jackman und Goyo zumindest mir sehr leicht gemacht haben) und auf sich zerstörendes Schwermetall steht, dürfte mit dem Film auf jeden Fall seinen Spaß haben. Ich kann ihn nur empfehlen.

Last edited by AlphaZen; 07/11/11 05:15 PM.

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