CONTAGION:

Mit "Contagion" erzählt Regisseur Steven Soderbergh ("Ocean´s Eleven", "Traffic") in quasi-dokumentarischer Form vom Ausbruch einer verheerenden weltweiten Epidemie. Dies tut er mit großem Staraufgebot (Matt Damon, Kate Winslet, Laurence Fishburne, Gwyneth Paltrow, Jude Law, Marion Cotillard, Bryan Cranston, Elliot Gould, Jennifer Ehle, Armin Rohde und noch etliche bekannte Namen mehr), wobei selbst die größten Stars nicht vor einem frühen Leinwandtod gefeit sein müssen.

Theoretisch ist das ein tolles Konzept und man merkt Soderbergh die Recherchesorgfalt jederzeit an (neben anderen wurde er von der amerikanischen Seuchenbehörde CDC beraten), wodurch das von ihm präsentierte Szenario beklemmend realistisch wirkt. Wer weiß schon, wann sich eine Vogelgrippe oder ein SARS oder wie die ganzen vergleichbaren potentiellen Epidemien der letzten Jahre hießen, sich doch so schnell verbreiten kann, daß sie nicht mehr rechtzeitig eingegrenzt werden können ...

Dennoch mußte ich zu meiner eigenen Überraschung feststellen, daß mich der Film relativ kalt gelassen hat. Dramaturgisch ist Soderberghs Ansatz nicht ideal. Im Gegensatz zu "Traffic" gelingt es ihm mit "Contagion" nicht, verschiedene Handlungsstränge zu einem grandiosen, mitreißenden Ganzen zu verbinden. Dazu gibt es hier vielleicht auch einfach zu viele, über die ganze Welt verstreute Episoden, die einfach nicht genügend in die Tiefe gehen, um das Publikum richtig involvieren zu können. Am ehesten gelingt das wohl noch mit dem Strang um Jude Law als Internet-Blogger, aber insgesamt bleiben die Charaktere zu distanziert.

Fazit: Als dramatische, fiktive Quasi-Dokumentation funktioniert "Contagion" fraglos und es gelingt Regisseur Soderbergh durchaus, sein Publikum mit einem flauen Gefühl im Magen zurückzulassen. Als Spielfilm kommt "Contagion" IMHO jedoch nur relativ knapp über den Durchschnitt hinaus. 7 Punkte.