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Da muss ich Elgi recht geben: "Das mag vor allem dem Unverst�ndnis geschuldet sein, das ich all jenen entgegenbringe, die auch jetzt wieder die Medien in die Kritik nehmen, statt einzig und allein Wulff als "Schuldigen" zu behandeln."

Wir haben Pressefreiheit (von Herrn Wulff unl�ngst noch best�tigt) und es hat sich so Mancher schon einiges gefallen lassen m�ssen und es �berlebt. Nur geht es hier um das h�chste Amt in Deutschland und da sieht die Sache etwas anders aus. Meiner Meinung nach kann es nicht angehen, dass dieser Mann l�nger Deutschland repr�sentiert. Wie lange muss er eigentlich im Amt bleiben um "Pensions-Anspr�che" zu erhalten?


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Originally Posted by elgi
Um ehrlich zu sein, finde ich das Interview gr��tenteils untinteressantes Gelabere. smile


Huch ... da bin ich einer Meinung mit Elgi. Sehr bedenklich wink

Und was die R�cktrittsforderungen an Wulff angeht: In Mainz ist zum Jahresbeginn der Oberb�rgermeister zur�ckgetreten. Ausl�ser daf�r war eine Dienstreise nach Ruanda, bei der er an der Hotelbar drei Gl�ser Wein getrunken und nicht bezahlt hat, weil er angeblich dachte, er sei eingeladen. Eigentlich eine Lappalie, aber er hatte sich vorher schon Patzer geleistet, unter anderem eine kostenlos in Anspruch genommene Reise, und so wollte ihn ein gro�er Teil der Mainzer eben nicht mehr als obersten Repr�sentanten ihrer Stadt haben.

Wulff zeigt genau dieselbe Mentalit�t, und beim obersten Repr�sentanten eines Landes sollte man die Messlatte sicher nicht niedriger anlegen als beim obersten Repr�sentanten einer Stadt.

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Originally Posted by bigclaw6
Wie lange muss er eigentlich im Amt bleiben um "Pensions-Anspr�che" zu erhalten?


Da gibt's keine Frist. Nach dem Gesetz �ber die Ruhebez�ge des Bundespr�sidenten gilt: "Scheidet der Bundespr�sident mit Ablauf seiner Amtszeit oder vorher aus politischen oder gesundheitlichen Gr�nden aus seinem Amt aus, so erh�lt er einen Ehrensold in H�he der Amtsbez�ge mit Ausnahme der Aufwandsgelder."

Die Amtsbez�ge betragen derzeit 199.000 � pro Jahr. Selbst wenn Wulff nach noch nicht mal einem Jahr im Amt zur�cktritt, bekommt er diese Bez�ge weiterhin.

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Wie sagte ein Freund letztens beim Bierchen: "200.000 Euro f�r das Beleidigen des BILD-Chefreds am Telefon? Ich machs auch f�r die H�lfte!" wink


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Hachje, bin ich wirklich der einzige hier, der die ganze Sache f�r riesengro�en Quark h�lt?

Der sich tierisch dar�ber aufregt, da� (fast) alle Medien sich auf ein Bagatell-Vergehen und eine D�mlichkeit von Wulff aufregt, w�hrend in Syrien seit Monaten Menschen massakriert werden, w�hrend die Eurokrise munter vor sich hin schwelt, w�hrend USA und Iran sich gegenseitig in sch�ne Kriegsstimmung aufschaukeln, w�hrend die Welt weiterhin dabei versagt, auch nur ann�hernd gen�gend gegen den Klimawandel zu tun?

Wir haben so viele Krisen und doch st�rzen sich alle auf einen moralisch fragw�rdigen, aber offensichtlich nicht illegalen Kredit des Mannes, der das unwichtigste und machtloseste Amt in Deutschland bekleidet? Und auf einen Wutanruf von ebenjenem beim verlogensten und skrupellosesten Chefredakteur Deutschlands?

Und sie werfen Wulff einen Angriff auf die Pressefreiheit vor, weil ... ja, warum eigentlich? Weil die BL�D das behauptet! So eine verlogene *zensiert*!

(passend dazu: "Liebesentzug von Medien und Politikern" )

Mein Gott, wenn Wulff gesagt h�tte "wenn ihr den Artikel druckt, schicke ich euch morgen die GSG9 vorbei und lasse euch nach Guantanamo bringen", okay, dann h�tte ich Verst�ndnis f�r die Emp�rung. Aber der Mann hat schlicht und ergreifend damit gedroht, sie zu verklagen. Hallo? Wir leben in einem Rechtsstaat, da ist es doch nichts verwerfliches, mit einer Klage zu drohen? Zumal gegen eine "Zeitung", die sowieso st�ndig (und dabei immer noch viel zu selten, da sich gerade viele Promis bekanntlich nicht trauen) verklagt und meist auch verurteilt wird!

Wulff hat sich d�mlich angestellt und sich selbst massiv geschadet, so einfach ist das (dem Amt kann er nicht wirklich schaden, da es sowieso niemand ernst nimmt). Aber wenn ein Johannes Rau nach seiner (schlimmeren) Charter-Aff�re nicht als Bundespr�sident zur�cktreten mu�te, dann mu� es ein Christian Wulff auch nicht ...

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Das Problem ist nicht Wullf.

Es ist auch nicht sein "Amigo-Getue".

Nein, Wulffs Poblem ist, da� er die Wahrhit immer nur scheibchenweise herausr�cke und auch nie die volle Wahrheit sagt.

Er tut so, als m�sse er etwas verstecken.

Und ein Bundes-Pr�sident, der so tut, als ob er etwas zu verheimlichen hat ? Das klingt mehr nach Berlusconi als nach Weizs�cker, zum Beispiel.

Die �ffentlichkit wird sich denken : "Verheimlichen, die Wahrheit nur scheibchenweise herausr�cken, und auch nur dann, wenn man es ihnen aus der Nase zieht, und das auch nur �u�erst unwillig, das tun Verbrecher. Mafia. Aber kein Bundespr�sident."

Verarschung ist im Mainstream angekommen.
In der Mitte der Gesellschaft.



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Originally Posted by Ralf
Wir haben so viele Krisen und doch st�rzen sich alle auf einen moralisch fragw�rdigen, aber offensichtlich nicht illegalen Kredit des Mannes, der das unwichtigste und machtloseste Amt in Deutschland bekleidet? Und auf einen Wutanruf von ebenjenem beim verlogensten und skrupellosesten Chefredakteur Deutschlands?

Und du denkst, die Leute w�rden sich mehr um die Probleme auf der Welt k�mmern, wenn es die Wulff-Geschichte nicht g�be? Wohl kaum, denn so naiv d�rftest du nicht sein.

Abgesehen davon: Solange etwas Gutes dabei herauskommt, ist auch ein weniger guter Vorfall in meinen Augen zu loben. D.h. wenn die BILD sich als Organ der Pressefreiheit hinstellt, ist das im Allgemeinen zu bel�cheln. Aber wenn am Ende Wulff den Hut nimmt, soll mir das Recht sein. Denn Wulff ist ein unw�rdiger Pr�sident... das war er von Anfang an und durch die ganzen Details, die nun hochkommen, ist er das erst recht.


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Dass es genug wichtigere Probleme in der Welt gibt, bestreitet ja niemand. Aber das bedeutet doch nicht, dass man vor jedem weniger wichtigen Problem die Augen verschlie�en sollte. Genau die gleiche "Argumentation" gab es bei Guttenberg auch schon. H�tte man �ber seine Plagiate hinwegsehen sollen, nur weil es den Klimawandel gibt?

Zu dem Kredit zitiere ich mal diesen Satz aus dem Wikipedia-Artikel �ber Wulff: "Nach Auffassung von Staatsrechtlern wie Herbert von Arnim verstie� Wulff gegen das nieders�chsische Ministergesetz, welches die Annahme von Belohnungen und Geschenken, wozu auch verbilligte Kredite z�hlen, mit Bezug auf das Amt verbietet." - wie kommst du zu der Einsch�tzung, der Kredit sei "offensichtlich nicht illegal" gewesen?

Anscheinend ist ja nicht mal sicher, "dass es ein Darlehen gab, da Wulff au�er dem Kredit-Vertrag keinerlei Beweise f�r die Existenz eines Darlehens vorgelegt habe; so hat Wulff bisher keine Nachweise f�r eine Tilgung des Kredits vorgelegt."

Findest du es nicht merkw�rdig, dass der Kreditgeber den Kredit in Form eines anonymen und durch das Girokonto seiner Frau gedeckten Bundesbankschecks gew�hrt hat? Oder dass bei einem Kredit in H�he von einer halben Million Euro im Grundbuch keinerlei Sicherung eingetragen wurde?

Wenn ich Journalist w�re, w�rde ich auch nachbohren, um herauszufinden, ob die halbe Million nicht vielleicht doch ein Geschenk war, das durch einen nachtr�glichen Vertrag zum Kredit umdeklariert wurde. Wieso hat Wulff den Privatkredit kurz nach der m�ndlichen Anfrage im nieders�chsischen Landtag durch ein Geldmarktdarlehen abgel�st, wenn mit dem Privatkredit alles in Ordnung war? Wieso k�ndigt Wulff an, "Transparenz" herstellen zu wollen, weigert sich aber erst mal, "die BW Bank f�r Ausk�nfte �ber Details der Kreditvergabe vom Bankgeheimnis freizustellen"? Wieso legt er keine Nachweise �ber die Tilgung seines Privatkredits vor, obwohl die Kreditaff�re seit Wochen vor sich hink�chelt?

Und auch bei der Kreditvergabe der BW Bank ist ja vielleicht nicht alles korrekt zugegangen: "Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft geht mittlerweile dem Verdacht wegen Untreue gegen die BW-Bank im Zusammenhang mit dieser Kreditvergabe nach. Experten vom Institut f�r Finanzdienstleistungen errechneten f�r das Darlehen der BW Bank �ber die gesamte Laufzeit von 14,5 Jahren einen Vorteil in H�he von 107.800 Euro gegen�ber �blichen Konditionen."

Falls Wulff sich die halbe Million hat schenken lassen oder falls er sich �ber seine Beziehungen g�nstigere Kreditbedingungen verschafft hat, obwohl das nach dem nieders�chsischen Ministergesetz verboten ist, stellt das meiner Meinung nach keineswegs eine Bagatelle dar. Den Wutanruf hingegen bewerte ich auch eher als eine D�mlichkeit, aber wer sich zu einer solchen D�mlichkeit hinrei�en l�sst, darf sich �ber reichlich H�me in den Medien nicht beschweren.

Die D�sseldorfer Flugaff�re scheint immer noch nicht richtig aufgekl�rt zu sein. Deswegen und weil auch bei Wulffs Aff�re noch nicht alle Fakten auf dem Tisch liegen, m�chte ich bislang nicht bewerten, was nun schlimmer ist. Weswegen h�ltst du diese Aff�re f�r schlimmer?

In diesem Zusammenhang finde ich �brigens einen Artikel der Financial Times vom Dezember interessant: Wulff, sein Anwalt und die Aff�re Rau ... "Bundespr�sident Christian Wulff wird in diesen Tagen an ein Zitat von ihm aus dem Jahr 2000 erinnert. "Ich leide physisch darunter, dass wir keinen unbefangenen Bundespr�sidenten haben", sagte er damals." - und jetzt nimmt er sich den Anwalt, der damals mithalf, Rau aus der Schusslinie zu bef�rdern.

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Originally Posted by elgi

Und du denkst, die Leute w�rden sich mehr um die Probleme auf der Welt k�mmern, wenn es die Wulff-Geschichte nicht g�be? Wohl kaum, denn so naiv d�rftest du nicht sein.


Selbstverst�ndlich w�rden sich die Leute mehr darum k�mmern, wenn sich die Medien auf diese Themen konzentrieren w�rden. Hat man doch oft genug erlebt: Tsunami in Asien, in einem beliebten Urlaubsgebiet der Deutschen, riesige Berichterstattung �ber Wochen hinweg - Rekordspenden der Deutschen!
Monate-, teilweise jahrelange Hungersnot in Ostafrika mit potentiell Millionen Opfern, aber kaum Berichterstattung, da sich niemand f�r Ostafrika interessiert und sich das Ganze �ber einen l�ngeren Zeitraum hinweg erstreckt - kaum Spenden der Deutschen!

Nur als winziges Beispiel ...

Originally Posted by elgi
Abgesehen davon: Solange etwas Gutes dabei herauskommt, ist auch ein weniger guter Vorfall in meinen Augen zu loben. D.h. wenn die BILD sich als Organ der Pressefreiheit hinstellt, ist das im Allgemeinen zu bel�cheln. Aber wenn am Ende Wulff den Hut nimmt, soll mir das Recht sein. Denn Wulff ist ein unw�rdiger Pr�sident... das war er von Anfang an und durch die ganzen Details, die nun hochkommen, ist er das erst recht.


Mal abgesehen davon, da� ich das in deinen ersten S�tzen durchscheinende Prinzip keineswegs teilen m�chte: Wo war Wulff denn bitte sch�n ein unw�rdiger Pr�sident? Er hat mit seiner "Der Islam geh�rt zu Deutschland"-Rede Mut auch gegen viele Stimmen aus der eigenen Partei bewiesen - und ansonsten hatte er ja, wie alle Bundespr�sidenten, sowieso nichts zu tun als bl�de in die Gegend zu grinsen und Oberfl�chlichkeiten daherzulabern. Mir w�re Gauck damals auch lieber gewesen (f�r dessen Qualit�ten IMHO �brigens auch spricht, da� von ihm meines Wissens noch kein einziges Wort zur Wulff-Aff�re zu h�ren oder lesen war!), aber Wulff war bisher nicht besser und nicht schlechter als alle Bundespr�sidenten nach von Weizs�cker ...

Lurker: Da ich die Aff�re f�r so vollkommen �berfl�ssig halte, habe ich auch gar nicht gro�artig recherchiert. Mein Eindruck aus den Nachrichten war, da� Wulff bislang kein illegales Verhalten nachzuweisen ist. Da� manche Staatsrechtler das anders sehen, wundert mich wenig - es gibt so viele von denen, da� es zu jedem m�glichen Standpunkt zahllose Meinungen gibt (es gibt auch etliche Staatsrechtler, die die Euro-Einf�hrung f�r verfassungswidrig halten und trotzdem hat der BGH das wiederholt anders gesehen ...). Sollte er verurteilt werden, dann teile ich eine R�cktrittsforderung - solange sind wir wieder bei der Sache mit dem Rechtsstaat: Unschuldig bis zum Beweis des Gegenteils.

Davon abgesehen fa�t auch Niggemeier meine Haltung wieder mal sehr gut zusammen:
"Vom Gl�ck, 'BILD' zu sein"

Treffendster Absatz daraus meiner Meinung nach:
"Ein chronischer L�gner und Trickser beschuldigt jemanden, zu l�gen und zu tricksen. Das ist selbst dann ekelhaft, wenn der Vorwurf � wie offenbar in diesem Fall � stimmt. Deshalb hat die langj�hrige Freundin von Wulff Recht, wenn sie bei Jauch r�hrend hilflos fomuliert, sie m�chte in keinem Land leben, in dem die �Bild�-Zeitung bestimmt, was Moral und was richtig ist."

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Nun, erstaunlicherweise stehe ich hier eher auf Ralfs Seite.

Was wir mit Wulff erleben, haben wir zuvor schon mit Guttenberg erlebt und davor etliche weitere Male - vorzugsweise mit Politikern der konservativen Parteien. Dass so etwas speziell bei der Union als Kavaliersdelikt betrachtet wird, wissen wir doch nicht erst seit Wulff, sondern sp�testens seit Strau� und Kohl.

Eigentlich sollte sich der deutsche B�rger doch inzwischen daran gew�hnt haben, sonst w�rde er den ganzen raffgierigen und verlogenen Haufen nicht immer wieder w�hlen. Wozu also die Aufregung?

In der Tat haben wir weit gr��ere Sorgen als die Politmafia aus Berlin, von der man inzwischen doch nun wirklich gar nichts anderes mehr erwartet. Und Angesichts der von Ralf erw�hnten Probleme ist es tats�chlich geradezu absurd, was f�r ein Theater darum gemacht wird, w�hrend die Wirtschaftsmarionetten dieser Welt unseren Planeten gerade klimatechnisch mit Anlauf in die Tonne getreten haben.

Das geht neben dem ganzen Bohei um diesen schmierigen kleinen Dreckfink Wulff n�mlich mal wieder v�llig unter.


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Originally Posted by Ralf
Selbstverst�ndlich w�rden sich die Leute mehr darum k�mmern, wenn sich die Medien auf diese Themen konzentrieren w�rden. Hat man doch oft genug erlebt: Tsunami in Asien, in einem beliebten Urlaubsgebiet der Deutschen, riesige Berichterstattung �ber Wochen hinweg - Rekordspenden der Deutschen!
Monate-, teilweise jahrelange Hungersnot in Ostafrika mit potentiell Millionen Opfern, aber kaum Berichterstattung, da sich niemand f�r Ostafrika interessiert und sich das Ganze �ber einen l�ngeren Zeitraum hinweg erstreckt - kaum Spenden der Deutschen!

Nur als winziges Beispiel ...

Abgesehen davon, da� die Menschen hierzulande sich auch dann nicht um das Leid der Menschen in Afrika scheren w�rden, wenn rund um die Uhr berichtet w�rde, m�chte ich meine Frage dennoch umformulieren:
Nimmst du etwa an, die Medien w�rden - wenn sie nicht �ber Wulff herfielen - dann den Fokus auf deutlich wichtigere Dinge lenken und damit auch die Menschen erreichen?
Ich habe da nicht nur so meine Zweifel... mittlerweile bin auch zu der Meinung gelangt, da� es mir relativ egal ist, was andere Menschen machen, lesen, meinen, tun... wenn sie sich nicht um eine paar schwarze Kinder k�mmern, die vor Hunger verrecken, dann liegt das nicht in erster Linie an zu wenig Informationen dar�ber, sondern am prinzipiellen Desinteresse. Und die Situation wird sich in Zukunft auch nicht bessern. Insofern bewundere ich deinen Optimismus, halte mich aber dennoch an meinen pessimistisch-resignativen Realismus.



Originally Posted by elgi
Lurker: Da ich die Aff�re f�r so vollkommen �berfl�ssig halte, habe ich auch gar nicht gro�artig recherchiert. Mein Eindruck aus den Nachrichten war, da� Wulff bislang kein illegales Verhalten nachzuweisen ist.

Dann empfehle ich dir mal nur als kleiner Einstieg einen Blick auf diese Seite:
http://de.wulffplag.wikia.com/wiki/Wulffplag_Wiki

Nur um mal einen kleinen �berblick zu bekommen. Und klar, dabei handelt es sich (bisher) um kleinere Dinge... aber zum einen summiert sich das alles und zum anderen ist Wulff nicht irgendein Provinzb�rgermeister, sondern der Bundespr�sident, an den leider Gotter Erwartungen gekn�pft sind. Dabei m�chte ich �berhaupt nicht in die Diskussion einsteigen, ob das Amt als solches �berhaupt notwendig ist, denn es ist halt vorhanden. Und wenn also der Inhaber des obersten Amtes im Land derart fragw�rdiges Verhalten an den Tag legt bzw. gelegt hat, dann sind die Folgen doch geradezu vernichtend f�r das politische Klima im Land. Ich hab zwar gesagt, da� mir das Verhalten der Mitmenschen mittlerweile egal ist, aber die Politikverdrossenheit und in gr��erem Umfang die Politikerverdrossenheit, die durch solche Aff�ren verst�rkt werden, haben indirekt auch Einflu� auf mich.

Zudem mag ich Wulff einfach nicht. smile


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Originally Posted by elgi
wenn sie sich nicht um eine paar schwarze Kinder k�mmern, die vor Hunger verrecken, dann liegt das nicht in erster Linie an zu wenig Informationen dar�ber, sondern am prinzipiellen Desinteresse.

Richtig. Und der Grund daf�r ist, dass Afrika einfach zu weit weg ist. Nicht geografisch, sondern kulturell. Bei einem Tsunami in Japan z.B. kann sich der Durchschnittsmichel noch mit den Menschen und ihrer Not identifizieren. Die sind "wie wir", zivilisatorisch auf Augenh�he, und leben ein �hnliches Leben.

Afrika bedeutet f�r den Normaleurop�er immer noch ein paar Wilde im Kral ihrer Strohh�tten, die halb nackt herumlaufen und mit Kuhscheisse Feuer machen, um ein paar Gr�ser zu kochen. Keine Chance, sich irgendwie damit zu identifizieren.

Die Katastrophen, die von uns als gr��te Katastrophen empfunden werden, sind die, bei denen eine Wohlstandsgesellschaft pl�tzlich aus den Fugen ger�t und im Chaos versinkt. Ganz einfach deshalb, weil wir uns damit identifizieren k�nnen. Weil wir nachvollziehen k�nnen, wie es w�re, wenn das UNS treffen w�rde. Mit dem Elend in Afrika kann sich niemand hier identifizieren. Das ist zu fremd, zu anders - eben eine ganz andere Welt, die scheinbar nicht "unsere" ist. Und dazu kommt noch der Gew�hnungseffekt. Die Menschen in Afrika hungern nicht erst seit gestern, mit dem Thema wird man seit Jahrzehnten regelm��g konfrontiert.


Originally Posted by elgi
und zum anderen ist Wulff nicht irgendein Provinzb�rgermeister, sondern der Bundespr�sident, an den leider Gotter Erwartungen gekn�pft sind.

Ich wei� ja nun nicht, welche Erwartungen Du an den Bundespr�si kn�pfst - aber ich z.B. �berhaupt keine. Jeder Provinzb�rgermeister macht einen wichtigen Job, der direkte Auswirkungen auf das Leben der Menschen seiner Gemeinde hat. Der Bundespr�si hingegen winkt alle Jahre mal bei irgendwelchen Staatsbesuchen in die Kamera und h�lt gelegentlich mal 'ne Rede zu Themen, von denen er keine Ahnung hat. Mehr erwartet man von ihm nicht und zu mehr braucht ihn auch keiner. Das ist kein irgendwie wichtiges funktionales, sondern ein rein repr�sentatives Amt.

Gut - ich wei�, worauf Du hinaus willst. Die Repr�sentanz eben. Oberh�upling eines Volkes und so. Der Bundespr�si symbolisiert stellvertretend diese Nation. Aber gerade deshalb finde ich ja, dass er das im Moment ganz ausgezeichnet tut...

badsmile


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Warum machen wir's dann nicht gleich wie im Fu�ball und holen uns Verst�rkung vom Transfermarkt, zum Beispiel vom italienischen? Wulff raus, Berlusconi rein - nach drachischen Ma�st�ben d�rfte das doch der beste Pr�sident �berhaupt sein ... und einen Privatkredit f�r ein neues Haus muss er auch nicht aufnehmen silly

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Der Vergleich hinkt, w�rde Elgi jetzt sagen. Benito Berlusconi hatte ja leider im Gegensatz zu Wulff nicht nur repr�sentative Aufgaben. W�re es so gewesen, h�tte man seine Auftritte noch als Comedyshows vermarkten k�nnen und einfach nur herzlich dar�ber lachen...


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Leider und wenig �berraschend zeigt sich ein weiteres Mal, da� der UN-Sicherheitsrat komplett �berfl�ssig ist, solange das Vetorecht einiger Staaten (v.a. USA, China, Ru�land) nicht abgeschafft wird:

"Russland pokert um Syrien-Resolution"

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Klar. Ru�land will ja seinen allerbesten Waffenkunden nicht verlieren !

Und was machen sie, wenn Assad wirklich da wegkommt ? Lassen sie dann die Panzer rollen wie in der DDR beim damaligen Aufstand ?


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Es m�ssen wohl sehr viel mehr als 300 Menschen hingemetzelt werden, bevor sich Russland bewegt. Solange Putin seine Machtspiele durchsetzen kann (siehe die kommende Pr�sidentschaftswahl) wird sich wohl nichts �ndern. In Russland ist eine wirkliche Demokratie noch weit entfernt.


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Aber immerhin zeigen die anhaltenden und sich verst�rkenden Anti-Putin-Demos in Ru�land selbst, da� sich das russische Volk nicht mehr so leicht ver�ppeln l��t wie fr�her (Internet sei dank). Und das bislang ohne allzu gro�e Repressionsma�nahmen, das l��t mich immerhin etwas hoffen. Auch wenn es nat�rlich ein Grund daf�r ist, warum Ru�land und China im UN-Sicherheitsrat politische Spielchen treiben - sie haben Angst, da� sie mit einer �nderung ihrer Haltung ungewollt die Losl�sungs-Bestrebungen von Regionen wie Tschetschenien oder Tibet f�rdern k�nnten ...

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Irgendwie regen mich die Talkshows der �ffentlich-Rechtlichen derzeit wieder mal m�chtig auf. Da eskaliert seit vergangenem Wochenende endg�ltig die Lage in Syrien, stellt sich sogar die Sinnfrage bez�glich UNO bzw. UN-Sicherheitsrat und worum geht es in den fast t�glichen Talkshows: Mehrmals um Wulff, mehrmals um Assauer/Alzheimer und einmal um den Evergreen Rente mit Erzcomedian Nobby "Die Rente ist sicher" Bl�m!

Selbst die sich auch wieder gef�hrlich zuspitzende (und zugegebenerma�en in der Vergangenheit schon mehrfach in den Talkshows thematisierte) Griechenlandkrise wird derzeit beharrlich ignoriert - ich find�s erstaunlich ...

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Ehrlich gesagt wei� ich nicht, wo sich die Positionen zur Lage in Syrien so gro� unterscheiden sollten, dass sich eine interessante Diskussion daraus ergibt. In der syrischen Botschaft mag man zwar vielleicht jemanden finden, der in einer deutschsprachigen Talkshow die Position des syrischen Regimes vertreten k�nnte, aber der wird dann eben von den anderen Teilnehmern (zu Recht) runtergeputzt. Oder willst du jemanden auftreten lassen, der daf�r ist, trotz des russischen Vetos milit�risch in Syrien einzugreifen?

Und wer will ernsthaft bestreiten, dass in der UNO grundlegende Reformen lange �berf�llig sind? Man kann allerdings viele tolle Verbesserungsvorschl�ge machen ... das eigentliche Problem dabei ist, dass man zumindest drei der f�nf st�ndigen Mitglieder des Sicherheitsrats nur sehr schwer dazu kriegen wird, in irgendeine Beschneidung ihrer Macht einzuwilligen.

Interessanter f�nde ich da aktuell eine Diskussion �ber ACTA und die Proteste dagegen.

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