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Joined: Nov 2003
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Da muss ich Elgi recht geben: "Das mag vor allem dem Unverständnis geschuldet sein, das ich all jenen entgegenbringe, die auch jetzt wieder die Medien in die Kritik nehmen, statt einzig und allein Wulff als "Schuldigen" zu behandeln."
Wir haben Pressefreiheit (von Herrn Wulff unlängst noch bestätigt) und es hat sich so Mancher schon einiges gefallen lassen müssen und es überlebt. Nur geht es hier um das höchste Amt in Deutschland und da sieht die Sache etwas anders aus. Meiner Meinung nach kann es nicht angehen, dass dieser Mann länger Deutschland repräsentiert. Wie lange muss er eigentlich im Amt bleiben um "Pensions-Ansprüche" zu erhalten?
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Joined: Apr 2005
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Um ehrlich zu sein, finde ich das Interview größtenteils untinteressantes Gelabere. Huch ... da bin ich einer Meinung mit Elgi. Sehr bedenklich  Und was die Rücktrittsforderungen an Wulff angeht: In Mainz ist zum Jahresbeginn der Oberbürgermeister zurückgetreten. Auslöser dafür war eine Dienstreise nach Ruanda, bei der er an der Hotelbar drei Gläser Wein getrunken und nicht bezahlt hat, weil er angeblich dachte, er sei eingeladen. Eigentlich eine Lappalie, aber er hatte sich vorher schon Patzer geleistet, unter anderem eine kostenlos in Anspruch genommene Reise, und so wollte ihn ein großer Teil der Mainzer eben nicht mehr als obersten Repräsentanten ihrer Stadt haben. Wulff zeigt genau dieselbe Mentalität, und beim obersten Repräsentanten eines Landes sollte man die Messlatte sicher nicht niedriger anlegen als beim obersten Repräsentanten einer Stadt.
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Joined: Apr 2005
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Wie lange muss er eigentlich im Amt bleiben um "Pensions-Ansprüche" zu erhalten? Da gibt's keine Frist. Nach dem Gesetz über die Ruhebezüge des Bundespräsidenten gilt: "Scheidet der Bundespräsident mit Ablauf seiner Amtszeit oder vorher aus politischen oder gesundheitlichen Gründen aus seinem Amt aus, so erhält er einen Ehrensold in Höhe der Amtsbezüge mit Ausnahme der Aufwandsgelder." Die Amtsbezüge betragen derzeit 199.000 € pro Jahr. Selbst wenn Wulff nach noch nicht mal einem Jahr im Amt zurücktritt, bekommt er diese Bezüge weiterhin.
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Joined: Mar 2003
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Wie sagte ein Freund letztens beim Bierchen: "200.000 Euro für das Beleidigen des BILD-Chefreds am Telefon? Ich machs auch für die Hälfte!" 
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Mar 2003
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Hachje, bin ich wirklich der einzige hier, der die ganze Sache für riesengroßen Quark hält? Der sich tierisch darüber aufregt, daß (fast) alle Medien sich auf ein Bagatell-Vergehen und eine Dämlichkeit von Wulff aufregt, während in Syrien seit Monaten Menschen massakriert werden, während die Eurokrise munter vor sich hin schwelt, während USA und Iran sich gegenseitig in schöne Kriegsstimmung aufschaukeln, während die Welt weiterhin dabei versagt, auch nur annähernd genügend gegen den Klimawandel zu tun? Wir haben so viele Krisen und doch stürzen sich alle auf einen moralisch fragwürdigen, aber offensichtlich nicht illegalen Kredit des Mannes, der das unwichtigste und machtloseste Amt in Deutschland bekleidet? Und auf einen Wutanruf von ebenjenem beim verlogensten und skrupellosesten Chefredakteur Deutschlands? Und sie werfen Wulff einen Angriff auf die Pressefreiheit vor, weil ... ja, warum eigentlich? Weil die BLÖD das behauptet! So eine verlogene *zensiert*! (passend dazu: "Liebesentzug von Medien und Politikern" ) Mein Gott, wenn Wulff gesagt hätte "wenn ihr den Artikel druckt, schicke ich euch morgen die GSG9 vorbei und lasse euch nach Guantanamo bringen", okay, dann hätte ich Verständnis für die Empörung. Aber der Mann hat schlicht und ergreifend damit gedroht, sie zu verklagen. Hallo? Wir leben in einem Rechtsstaat, da ist es doch nichts verwerfliches, mit einer Klage zu drohen? Zumal gegen eine "Zeitung", die sowieso ständig (und dabei immer noch viel zu selten, da sich gerade viele Promis bekanntlich nicht trauen) verklagt und meist auch verurteilt wird! Wulff hat sich dämlich angestellt und sich selbst massiv geschadet, so einfach ist das (dem Amt kann er nicht wirklich schaden, da es sowieso niemand ernst nimmt). Aber wenn ein Johannes Rau nach seiner (schlimmeren) Charter-Affäre nicht als Bundespräsident zurücktreten mußte, dann muß es ein Christian Wulff auch nicht ...
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Joined: Mar 2003
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Das Problem ist nicht Wullf.
Es ist auch nicht sein "Amigo-Getue".
Nein, Wulffs Poblem ist, daß er die Wahrhit immer nur scheibchenweise herausrücke und auch nie die volle Wahrheit sagt.
Er tut so, als müsse er etwas verstecken.
Und ein Bundes-Präsident, der so tut, als ob er etwas zu verheimlichen hat ? Das klingt mehr nach Berlusconi als nach Weizsäcker, zum Beispiel.
Die Öffentlichkit wird sich denken : "Verheimlichen, die Wahrheit nur scheibchenweise herausrücken, und auch nur dann, wenn man es ihnen aus der Nase zieht, und das auch nur äußerst unwillig, das tun Verbrecher. Mafia. Aber kein Bundespräsident."
Verarschung ist im Mainstream angekommen. In der Mitte der Gesellschaft.
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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Joined: Mar 2003
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Wir haben so viele Krisen und doch stürzen sich alle auf einen moralisch fragwürdigen, aber offensichtlich nicht illegalen Kredit des Mannes, der das unwichtigste und machtloseste Amt in Deutschland bekleidet? Und auf einen Wutanruf von ebenjenem beim verlogensten und skrupellosesten Chefredakteur Deutschlands? Und du denkst, die Leute würden sich mehr um die Probleme auf der Welt kümmern, wenn es die Wulff-Geschichte nicht gäbe? Wohl kaum, denn so naiv dürftest du nicht sein. Abgesehen davon: Solange etwas Gutes dabei herauskommt, ist auch ein weniger guter Vorfall in meinen Augen zu loben. D.h. wenn die BILD sich als Organ der Pressefreiheit hinstellt, ist das im Allgemeinen zu belächeln. Aber wenn am Ende Wulff den Hut nimmt, soll mir das Recht sein. Denn Wulff ist ein unwürdiger Präsident... das war er von Anfang an und durch die ganzen Details, die nun hochkommen, ist er das erst recht.
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Apr 2005
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Dass es genug wichtigere Probleme in der Welt gibt, bestreitet ja niemand. Aber das bedeutet doch nicht, dass man vor jedem weniger wichtigen Problem die Augen verschließen sollte. Genau die gleiche "Argumentation" gab es bei Guttenberg auch schon. Hätte man über seine Plagiate hinwegsehen sollen, nur weil es den Klimawandel gibt? Zu dem Kredit zitiere ich mal diesen Satz aus dem Wikipedia-Artikel über Wulff: "Nach Auffassung von Staatsrechtlern wie Herbert von Arnim verstieß Wulff gegen das niedersächsische Ministergesetz, welches die Annahme von Belohnungen und Geschenken, wozu auch verbilligte Kredite zählen, mit Bezug auf das Amt verbietet." - wie kommst du zu der Einschätzung, der Kredit sei "offensichtlich nicht illegal" gewesen? Anscheinend ist ja nicht mal sicher, "dass es ein Darlehen gab, da Wulff außer dem Kredit-Vertrag keinerlei Beweise für die Existenz eines Darlehens vorgelegt habe; so hat Wulff bisher keine Nachweise für eine Tilgung des Kredits vorgelegt." Findest du es nicht merkwürdig, dass der Kreditgeber den Kredit in Form eines anonymen und durch das Girokonto seiner Frau gedeckten Bundesbankschecks gewährt hat? Oder dass bei einem Kredit in Höhe von einer halben Million Euro im Grundbuch keinerlei Sicherung eingetragen wurde? Wenn ich Journalist wäre, würde ich auch nachbohren, um herauszufinden, ob die halbe Million nicht vielleicht doch ein Geschenk war, das durch einen nachträglichen Vertrag zum Kredit umdeklariert wurde. Wieso hat Wulff den Privatkredit kurz nach der mündlichen Anfrage im niedersächsischen Landtag durch ein Geldmarktdarlehen abgelöst, wenn mit dem Privatkredit alles in Ordnung war? Wieso kündigt Wulff an, "Transparenz" herstellen zu wollen, weigert sich aber erst mal, "die BW Bank für Auskünfte über Details der Kreditvergabe vom Bankgeheimnis freizustellen"? Wieso legt er keine Nachweise über die Tilgung seines Privatkredits vor, obwohl die Kreditaffäre seit Wochen vor sich hinköchelt? Und auch bei der Kreditvergabe der BW Bank ist ja vielleicht nicht alles korrekt zugegangen: "Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft geht mittlerweile dem Verdacht wegen Untreue gegen die BW-Bank im Zusammenhang mit dieser Kreditvergabe nach. Experten vom Institut für Finanzdienstleistungen errechneten für das Darlehen der BW Bank über die gesamte Laufzeit von 14,5 Jahren einen Vorteil in Höhe von 107.800 Euro gegenüber üblichen Konditionen." Falls Wulff sich die halbe Million hat schenken lassen oder falls er sich über seine Beziehungen günstigere Kreditbedingungen verschafft hat, obwohl das nach dem niedersächsischen Ministergesetz verboten ist, stellt das meiner Meinung nach keineswegs eine Bagatelle dar. Den Wutanruf hingegen bewerte ich auch eher als eine Dämlichkeit, aber wer sich zu einer solchen Dämlichkeit hinreißen lässt, darf sich über reichlich Häme in den Medien nicht beschweren. Die Düsseldorfer Flugaffäre scheint immer noch nicht richtig aufgeklärt zu sein. Deswegen und weil auch bei Wulffs Affäre noch nicht alle Fakten auf dem Tisch liegen, möchte ich bislang nicht bewerten, was nun schlimmer ist. Weswegen hältst du diese Affäre für schlimmer? In diesem Zusammenhang finde ich übrigens einen Artikel der Financial Times vom Dezember interessant: Wulff, sein Anwalt und die Affäre Rau ... "Bundespräsident Christian Wulff wird in diesen Tagen an ein Zitat von ihm aus dem Jahr 2000 erinnert. "Ich leide physisch darunter, dass wir keinen unbefangenen Bundespräsidenten haben", sagte er damals." - und jetzt nimmt er sich den Anwalt, der damals mithalf, Rau aus der Schusslinie zu befördern.
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Joined: Mar 2003
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Und du denkst, die Leute würden sich mehr um die Probleme auf der Welt kümmern, wenn es die Wulff-Geschichte nicht gäbe? Wohl kaum, denn so naiv dürftest du nicht sein.
Selbstverständlich würden sich die Leute mehr darum kümmern, wenn sich die Medien auf diese Themen konzentrieren würden. Hat man doch oft genug erlebt: Tsunami in Asien, in einem beliebten Urlaubsgebiet der Deutschen, riesige Berichterstattung über Wochen hinweg - Rekordspenden der Deutschen! Monate-, teilweise jahrelange Hungersnot in Ostafrika mit potentiell Millionen Opfern, aber kaum Berichterstattung, da sich niemand für Ostafrika interessiert und sich das Ganze über einen längeren Zeitraum hinweg erstreckt - kaum Spenden der Deutschen! Nur als winziges Beispiel ... Abgesehen davon: Solange etwas Gutes dabei herauskommt, ist auch ein weniger guter Vorfall in meinen Augen zu loben. D.h. wenn die BILD sich als Organ der Pressefreiheit hinstellt, ist das im Allgemeinen zu belächeln. Aber wenn am Ende Wulff den Hut nimmt, soll mir das Recht sein. Denn Wulff ist ein unwürdiger Präsident... das war er von Anfang an und durch die ganzen Details, die nun hochkommen, ist er das erst recht. Mal abgesehen davon, daß ich das in deinen ersten Sätzen durchscheinende Prinzip keineswegs teilen möchte: Wo war Wulff denn bitte schön ein unwürdiger Präsident? Er hat mit seiner "Der Islam gehört zu Deutschland"-Rede Mut auch gegen viele Stimmen aus der eigenen Partei bewiesen - und ansonsten hatte er ja, wie alle Bundespräsidenten, sowieso nichts zu tun als blöde in die Gegend zu grinsen und Oberflächlichkeiten daherzulabern. Mir wäre Gauck damals auch lieber gewesen (für dessen Qualitäten IMHO übrigens auch spricht, daß von ihm meines Wissens noch kein einziges Wort zur Wulff-Affäre zu hören oder lesen war!), aber Wulff war bisher nicht besser und nicht schlechter als alle Bundespräsidenten nach von Weizsäcker ... Lurker: Da ich die Affäre für so vollkommen überflüssig halte, habe ich auch gar nicht großartig recherchiert. Mein Eindruck aus den Nachrichten war, daß Wulff bislang kein illegales Verhalten nachzuweisen ist. Daß manche Staatsrechtler das anders sehen, wundert mich wenig - es gibt so viele von denen, daß es zu jedem möglichen Standpunkt zahllose Meinungen gibt (es gibt auch etliche Staatsrechtler, die die Euro-Einführung für verfassungswidrig halten und trotzdem hat der BGH das wiederholt anders gesehen ...). Sollte er verurteilt werden, dann teile ich eine Rücktrittsforderung - solange sind wir wieder bei der Sache mit dem Rechtsstaat: Unschuldig bis zum Beweis des Gegenteils. Davon abgesehen faßt auch Niggemeier meine Haltung wieder mal sehr gut zusammen: "Vom Glück, 'BILD' zu sein" Treffendster Absatz daraus meiner Meinung nach: "Ein chronischer Lügner und Trickser beschuldigt jemanden, zu lügen und zu tricksen. Das ist selbst dann ekelhaft, wenn der Vorwurf — wie offenbar in diesem Fall — stimmt. Deshalb hat die langjährige Freundin von Wulff Recht, wenn sie bei Jauch rührend hilflos fomuliert, sie möchte in keinem Land leben, in dem die “Bild”-Zeitung bestimmt, was Moral und was richtig ist."
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Joined: Mar 2003
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Nun, erstaunlicherweise stehe ich hier eher auf Ralfs Seite.
Was wir mit Wulff erleben, haben wir zuvor schon mit Guttenberg erlebt und davor etliche weitere Male - vorzugsweise mit Politikern der konservativen Parteien. Dass so etwas speziell bei der Union als Kavaliersdelikt betrachtet wird, wissen wir doch nicht erst seit Wulff, sondern spätestens seit Strauß und Kohl.
Eigentlich sollte sich der deutsche Bürger doch inzwischen daran gewöhnt haben, sonst würde er den ganzen raffgierigen und verlogenen Haufen nicht immer wieder wählen. Wozu also die Aufregung?
In der Tat haben wir weit größere Sorgen als die Politmafia aus Berlin, von der man inzwischen doch nun wirklich gar nichts anderes mehr erwartet. Und Angesichts der von Ralf erwähnten Probleme ist es tatsächlich geradezu absurd, was für ein Theater darum gemacht wird, während die Wirtschaftsmarionetten dieser Welt unseren Planeten gerade klimatechnisch mit Anlauf in die Tonne getreten haben.
Das geht neben dem ganzen Bohei um diesen schmierigen kleinen Dreckfink Wulff nämlich mal wieder völlig unter.
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Joined: Mar 2003
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Selbstverständlich würden sich die Leute mehr darum kümmern, wenn sich die Medien auf diese Themen konzentrieren würden. Hat man doch oft genug erlebt: Tsunami in Asien, in einem beliebten Urlaubsgebiet der Deutschen, riesige Berichterstattung über Wochen hinweg - Rekordspenden der Deutschen! Monate-, teilweise jahrelange Hungersnot in Ostafrika mit potentiell Millionen Opfern, aber kaum Berichterstattung, da sich niemand für Ostafrika interessiert und sich das Ganze über einen längeren Zeitraum hinweg erstreckt - kaum Spenden der Deutschen!
Nur als winziges Beispiel ... Abgesehen davon, daß die Menschen hierzulande sich auch dann nicht um das Leid der Menschen in Afrika scheren würden, wenn rund um die Uhr berichtet würde, möchte ich meine Frage dennoch umformulieren: Nimmst du etwa an, die Medien würden - wenn sie nicht über Wulff herfielen - dann den Fokus auf deutlich wichtigere Dinge lenken und damit auch die Menschen erreichen? Ich habe da nicht nur so meine Zweifel... mittlerweile bin auch zu der Meinung gelangt, daß es mir relativ egal ist, was andere Menschen machen, lesen, meinen, tun... wenn sie sich nicht um eine paar schwarze Kinder kümmern, die vor Hunger verrecken, dann liegt das nicht in erster Linie an zu wenig Informationen darüber, sondern am prinzipiellen Desinteresse. Und die Situation wird sich in Zukunft auch nicht bessern. Insofern bewundere ich deinen Optimismus, halte mich aber dennoch an meinen pessimistisch-resignativen Realismus. Lurker: Da ich die Affäre für so vollkommen überflüssig halte, habe ich auch gar nicht großartig recherchiert. Mein Eindruck aus den Nachrichten war, daß Wulff bislang kein illegales Verhalten nachzuweisen ist. Dann empfehle ich dir mal nur als kleiner Einstieg einen Blick auf diese Seite: http://de.wulffplag.wikia.com/wiki/Wulffplag_WikiNur um mal einen kleinen Überblick zu bekommen. Und klar, dabei handelt es sich (bisher) um kleinere Dinge... aber zum einen summiert sich das alles und zum anderen ist Wulff nicht irgendein Provinzbürgermeister, sondern der Bundespräsident, an den leider Gotter Erwartungen geknüpft sind. Dabei möchte ich überhaupt nicht in die Diskussion einsteigen, ob das Amt als solches überhaupt notwendig ist, denn es ist halt vorhanden. Und wenn also der Inhaber des obersten Amtes im Land derart fragwürdiges Verhalten an den Tag legt bzw. gelegt hat, dann sind die Folgen doch geradezu vernichtend für das politische Klima im Land. Ich hab zwar gesagt, daß mir das Verhalten der Mitmenschen mittlerweile egal ist, aber die Politikverdrossenheit und in größerem Umfang die Politikerverdrossenheit, die durch solche Affären verstärkt werden, haben indirekt auch Einfluß auf mich. Zudem mag ich Wulff einfach nicht. 
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Joined: Mar 2003
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wenn sie sich nicht um eine paar schwarze Kinder kümmern, die vor Hunger verrecken, dann liegt das nicht in erster Linie an zu wenig Informationen darüber, sondern am prinzipiellen Desinteresse. Richtig. Und der Grund dafür ist, dass Afrika einfach zu weit weg ist. Nicht geografisch, sondern kulturell. Bei einem Tsunami in Japan z.B. kann sich der Durchschnittsmichel noch mit den Menschen und ihrer Not identifizieren. Die sind "wie wir", zivilisatorisch auf Augenhöhe, und leben ein ähnliches Leben. Afrika bedeutet für den Normaleuropäer immer noch ein paar Wilde im Kral ihrer Strohhütten, die halb nackt herumlaufen und mit Kuhscheisse Feuer machen, um ein paar Gräser zu kochen. Keine Chance, sich irgendwie damit zu identifizieren. Die Katastrophen, die von uns als größte Katastrophen empfunden werden, sind die, bei denen eine Wohlstandsgesellschaft plötzlich aus den Fugen gerät und im Chaos versinkt. Ganz einfach deshalb, weil wir uns damit identifizieren können. Weil wir nachvollziehen können, wie es wäre, wenn das UNS treffen würde. Mit dem Elend in Afrika kann sich niemand hier identifizieren. Das ist zu fremd, zu anders - eben eine ganz andere Welt, die scheinbar nicht "unsere" ist. Und dazu kommt noch der Gewöhnungseffekt. Die Menschen in Afrika hungern nicht erst seit gestern, mit dem Thema wird man seit Jahrzehnten regelmäßg konfrontiert. und zum anderen ist Wulff nicht irgendein Provinzbürgermeister, sondern der Bundespräsident, an den leider Gotter Erwartungen geknüpft sind. Ich weiß ja nun nicht, welche Erwartungen Du an den Bundespräsi knüpfst - aber ich z.B. überhaupt keine. Jeder Provinzbürgermeister macht einen wichtigen Job, der direkte Auswirkungen auf das Leben der Menschen seiner Gemeinde hat. Der Bundespräsi hingegen winkt alle Jahre mal bei irgendwelchen Staatsbesuchen in die Kamera und hält gelegentlich mal 'ne Rede zu Themen, von denen er keine Ahnung hat. Mehr erwartet man von ihm nicht und zu mehr braucht ihn auch keiner. Das ist kein irgendwie wichtiges funktionales, sondern ein rein repräsentatives Amt. Gut - ich weiß, worauf Du hinaus willst. Die Repräsentanz eben. Oberhäupling eines Volkes und so. Der Bundespräsi symbolisiert stellvertretend diese Nation. Aber gerade deshalb finde ich ja, dass er das im Moment ganz ausgezeichnet tut... 
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Joined: Apr 2005
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Warum machen wir's dann nicht gleich wie im Fußball und holen uns Verstärkung vom Transfermarkt, zum Beispiel vom italienischen? Wulff raus, Berlusconi rein - nach drachischen Maßstäben dürfte das doch der beste Präsident überhaupt sein ... und einen Privatkredit für ein neues Haus muss er auch nicht aufnehmen 
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Joined: Mar 2003
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Der Vergleich hinkt, würde Elgi jetzt sagen. Benito Berlusconi hatte ja leider im Gegensatz zu Wulff nicht nur repräsentative Aufgaben. Wäre es so gewesen, hätte man seine Auftritte noch als Comedyshows vermarkten können und einfach nur herzlich darüber lachen...
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Joined: Mar 2003
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Leider und wenig überraschend zeigt sich ein weiteres Mal, daß der UN-Sicherheitsrat komplett überflüssig ist, solange das Vetorecht einiger Staaten (v.a. USA, China, Rußland) nicht abgeschafft wird: "Russland pokert um Syrien-Resolution"
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Joined: Mar 2003
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Klar. Rußland will ja seinen allerbesten Waffenkunden nicht verlieren !
Und was machen sie, wenn Assad wirklich da wegkommt ? Lassen sie dann die Panzer rollen wie in der DDR beim damaligen Aufstand ?
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
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Joined: Nov 2003
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Es müssen wohl sehr viel mehr als 300 Menschen hingemetzelt werden, bevor sich Russland bewegt. Solange Putin seine Machtspiele durchsetzen kann (siehe die kommende Präsidentschaftswahl) wird sich wohl nichts ändern. In Russland ist eine wirkliche Demokratie noch weit entfernt.
Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
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Joined: Mar 2003
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Aber immerhin zeigen die anhaltenden und sich verstärkenden Anti-Putin-Demos in Rußland selbst, daß sich das russische Volk nicht mehr so leicht veräppeln läßt wie früher (Internet sei dank). Und das bislang ohne allzu große Repressionsmaßnahmen, das läßt mich immerhin etwas hoffen. Auch wenn es natürlich ein Grund dafür ist, warum Rußland und China im UN-Sicherheitsrat politische Spielchen treiben - sie haben Angst, daß sie mit einer Änderung ihrer Haltung ungewollt die Loslösungs-Bestrebungen von Regionen wie Tschetschenien oder Tibet fördern könnten ...
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Joined: Mar 2003
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Irgendwie regen mich die Talkshows der Öffentlich-Rechtlichen derzeit wieder mal mächtig auf. Da eskaliert seit vergangenem Wochenende endgültig die Lage in Syrien, stellt sich sogar die Sinnfrage bezüglich UNO bzw. UN-Sicherheitsrat und worum geht es in den fast täglichen Talkshows: Mehrmals um Wulff, mehrmals um Assauer/Alzheimer und einmal um den Evergreen Rente mit Erzcomedian Nobby "Die Rente ist sicher" Blüm!
Selbst die sich auch wieder gefährlich zuspitzende (und zugegebenermaßen in der Vergangenheit schon mehrfach in den Talkshows thematisierte) Griechenlandkrise wird derzeit beharrlich ignoriert - ich find´s erstaunlich ...
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Joined: Apr 2005
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Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wo sich die Positionen zur Lage in Syrien so groß unterscheiden sollten, dass sich eine interessante Diskussion daraus ergibt. In der syrischen Botschaft mag man zwar vielleicht jemanden finden, der in einer deutschsprachigen Talkshow die Position des syrischen Regimes vertreten könnte, aber der wird dann eben von den anderen Teilnehmern (zu Recht) runtergeputzt. Oder willst du jemanden auftreten lassen, der dafür ist, trotz des russischen Vetos militärisch in Syrien einzugreifen?
Und wer will ernsthaft bestreiten, dass in der UNO grundlegende Reformen lange überfällig sind? Man kann allerdings viele tolle Verbesserungsvorschläge machen ... das eigentliche Problem dabei ist, dass man zumindest drei der fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats nur sehr schwer dazu kriegen wird, in irgendeine Beschneidung ihrer Macht einzuwilligen.
Interessanter fände ich da aktuell eine Diskussion über ACTA und die Proteste dagegen.
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