Mich hat halt nur verwundert, dass alle die Geschichte aufnehmen und ihnen klar wird, dass sie was Großes zu vollbringen haben - und das dann ganz schnell wieder vergessen, als wär's nicht mehr ihr Problem, nachdem der Reisende mal 'ne Weile weg ist. Gandalf hat die Gefährten ja schließlich auch nicht an der Hand bis nach Mordor geführt, oder? Der hat sich darauf verlassen, dass die auch alleine ein bisschen was hinbekommen und nicht gleich an der nächsten Ecke das Weite suchen, so wie die Truppe hier.
Beim Herrn der Ringe hat die Gruppe das wohl mächtigste Artefakt der Welt dabei, das sie ständig an die Wichtigkeit ihrer Aufgabe erinnert, außerdem wird sie immer wieder mit Saurons Machenschaften und Schergen konfrontiert. Bei OtRa gab es das nicht. Buad etwa hat oft Nebencharaktere eingebracht und aufgegriffen, was der Geschichte meiner Meinung nach sehr zugute gekommen ist - das hättest du ja auch machen können, wenn du das Gefühl hattest, dass das SarSareth-Thema zu sehr in den Hintergrund gerät. Irgendwelche zwischendurch eingestreuten Andeutungen, dass sich diese oder jene Gefahr zusammenbraut, hätten sowohl für Spannung sorgen als auch andere Mitschreiber in eine bestimmte Richtung lenken können.
Ich habe mich in Bezug auf SarSareth bewusst zurückgehalten, weil erstens mein Charakter nicht Teil der ursprünglichen Gruppe war und weil zweitens der Reisende eng mit den ganzen (Pseudo-)Göttern verknüpft zu sein scheint ... da bestand aus meiner Sicht ein beträchtliches Risiko, etwas zu schreiben, was dir vielleicht den Hintergrund deines Charakters kaputt gemacht hätte. Der Reisende ist nun mal derjenige, der am stärksten in die SarSareth-Geschichte eingebunden ist, und er hätte den anderen Charakteren durchaus mehr Hinweise zum weiteren Vorgehen geben können, um die Erfolgschancen des Unternehmens zu erhöhen. Und selbst wenn er das aus welchen Gründen auch immer nicht tut, hättest du als Autor (im Readme oder per PN) Hinweise auf irgendwelche möglichen Zusammenhänge geben können, um SarSareth wieder stärker einzubinden.
Außerdem ist es ja nicht so, dass die Gruppe Monate in Rechem vertrödelt hätte - obwohl viel geschrieben wurde, sind in der Geschichte zwischen dem ersten Betreten der Stadt und dem Piratenangriff nur wenige Tage vergangen. Ich finde es durchaus nachvollziehbar, dass die Charaktere sich erst einmal um die Probleme direkt vor ihren Augen gekümmert und die noch recht unklare, in der Ferne liegende Bedrohung zurückgestellt haben. Wenn man will, kann man die Ereignisse in Rechem vielleicht sogar als eine Art Bewährungsprobe sehen, falls es jetzt mit SarSareth weitergehen soll. Wobei es unterschiedliche Ansichten zum Bestehen dieser Probe geben dürfte