DIE FRAU IN SCHWARZ

Arthur Kipps (Daniel Radcliffe) hat bei der Geburt seines mittlerweile vierjährigen Sohnes seine Frau verloren. Sein Arbeitgeber, ein Rechtsanwalt, zeigt wenig Verständnis dafür, dass er immer noch trauert, und beauftragt ihn, in einem Dorf an der Küste die Papiere einer verstorbenen Frau persönlich zu sichten, weil der dortige Anwalt wenig kooperativ ist. Dabei wird Kipps zu verstehen gegeben, dass man ihn entlassen will, wenn er sich nicht stärker für die Belange der Kanzlei engagiert.

Die Bewohner des Dorfes erweisen sich größtenteils als verschlossen und abweisend; eine Reservierung in der einzigen Pension ist angeblich nicht erfolgt. Das Haus der Verstorbenen befindet sich auf einer Insel vor der Küste und ist nur bei Ebbe über einen Weg zu erreichen. Dort und im Dorf kommt Kipps einer Reihe tragischer Vorfälle auf die Spur, die sich nach seiner Ankunft fortsetzen und immer ein oder mehrere Kinder das Leben kosten ...

Die von Hammer Films produzierte Geschichte spielt zu Beginn des 20. Jahrjunderts, als Autos noch selten und elektrisches Licht nicht selbstverständlich waren. Auch in technischer Hinsicht hat man sich eher an altmodischen Gruselfilmen orientiert als am Splatterkino - Blut fließt fast keines. Trotzdem finde ich es verwunderlich, dass der Film schon ab 12 Jahren freigegeben ist.

Obwohl man das Erzähltempo als eher gemächlich bezeichnen kann, wird "Die Frau in Schwarz" nicht langweilig, was mit daran liegen dürfte, dass der Film nur 95 Minuten dauert. Viel mehr hätte die Geschichte auch nicht hergegeben.

Zu den Stärken des Films zählen die stimmungsvoll in Szene gesetzten Landschaften und Gebäude und einige gut gemachte Effekte. Daniel Radcliffe legt die Rolle des Harry Potter ab und spielt Arthur Kipps überzeugend, auch die anderen Rollen sind passend besetzt (mit Ciarán Hinds wirkt übrigens ein weiterer Schauspieler mit, der schon in der "Harry Potter"-Reihe auftrat). Obwohl "Die Frau in Schwarz" solide und handwerklich gute Gruselunterhaltung ist, bietet der Film nichts wirklich Neues, und die auf einer Novelle basierende Handlung verschenkt meiner Meinung nach einige Ansatzpunkte für weitere Gruselmomente. Aus diesem Grund vergebe ich insgesamt 6 Punkte.