Naja, vermutlich wollen die entsprechenden Jurys und Kritiker auch die Bemühungen unterstützen, deutsche Filme jenseits üblichen Komödien-, Kinderfilm- und Beziehungsdrama-Schiene zu etablieren und urteilen deshalb relativ großzügig, großzügiger jedenfalls als der Durchschnitt der "normalen" Zuschauer (ist mir schon bei vielen für deutsche Verhältnisse ungewöhnlichen Filmen aufgefallen). Was ja an sich lobenswert ist, denn die weitgehende Themen-Monotonie der deutschen Filmindustrie ist schon ziemlich frustrierend. Und wenn dann doch mal etwas gewagt wird, dann nehmen die Zuschauer es nicht an (anderes Beispiel: Dennis Gansels "Wir sind die Nacht").
Das liegt zwar auch daran, daß die entsprechenden Produktionen es mit den ausländischen Highlights in der Regel eben bei weitem nicht aufnehmen können, aber solange sich keiner traut, es überhaupt zu versuchen, kann das auch nicht besser werden. Und wenn sich keiner die entsprechenden Filme anschaut, wird auch keiner mehr versuchen, welche zu drehen. Aktuelles Negativ-Beispiel: Die Organisatoren des Fantasy Filmfests haben kürzlich öffentlich verlautbart, daß es dieses Jahr wahrscheinlich keinen einzigen deutschen Film im (voraussichtlich 70 bis 80 Werke umfassenden) Programm geben wird. Grund: Es gibt keinen, der in Frage kommt ...