Die deutschen Schwimmer haben insgesamt sicherlich enttäuscht (bei null Medaillen läßt sich das nicht leugnen), aber streng genommen waren sie deutlich stärker als noch vor vier Jahren, wo die meisten schon in den Vorläufen rausgeflogen sind. Nur gab es da eben Britta Steffen, die mit zweimal Gold die Bilanz gerettet (und damit die nötige Aufarbeitung des eigentlichen Fiaskos ungewollt verhindert) hat. Diesmal gab es immerhin rund ein halbes Dutzend Finalteilnahmen und einige Bestzeiten, für mehr reicht das veraltete deutsche System wohl nicht mehr. Dafür haben sich die konkurrierenden Nationen (USA, Australien, auf andere Art und Weise natürlich auch China) viel zu stark professionalisiert, während Deutschland weiterhin auf sein altbackenes Amateursystem setzt.
Und außerdem genau wie in der Leichtathletik (wo es aber natürlich dennoch etwas besser läuft) von Funktionärsseite immer versucht, aus Individualsportarten Mannschaftssportarten mit Kuschelfaktor (sprich: zwangsweisen gemeinsamen Abschluß-Trainingslagern, ob die Sportler nun wollen oder nicht) zu machen und alle Querdenker wegekelt (z.B. der Schwimm-Trainer Dirk Lange, der nun einen Südafrikaner zu Olympia-Gold mit Weltrekord geführt hat) oder durch finanzielle Restriktionen maßregeln will (z.B. Zehnkampf-Europameister Pascal Behrenbruch, der sich als Konsequenz auf eigene Kosten in Estland vorbereitet hat) ...