Originally Posted by elgi
Zum wie vielten Mal soll ich eigentlich den Trennstrich darlegen, den ich ziehe: Wenn es eine Beleidigung um des Beleidigens willen ist, dann ist das nicht OK. Handelt es sich um eine Kritik (eben am System), die man mehr oder minder nachvollziehen kann, ist es was anderes.


Du hast deinen Standpunkt schon deutlich gemacht, aber ich finde, dass dein eines Beispiel nicht dazu passt, weil das Stück mit der verunreinigten Klobrille keine Beleidigung um des Beleidigens willen ist. Ich bin nicht mal bei der Sache mit dem beschrifteten Klopapier so sicher ... wenn jemand auf Klopapier zum Beispiel "Mao-Bibel" oder "CDU-Programm" schreiben würde, wäre das dann eine vergleichbare Beleidigung, die analog bestraft werden sollte? Ich finde, ich habe eine berechtigte Frage gestellt: Weshalb sind religiöse Überzeugungen schützenswerter als politische? Das mag dir sophistisch erscheinen, aber mich würde eine begründete Antwort von jemandem, der religiöse Überzeugungen tatsächlich für schützenswerter hält, schon interessieren.

Originally Posted by elgi
Zwei besonders ausgeprägte Formen des negativen Denkens sind zum einen die Fixierung auf ein Problem statt auf dessen Lösung und zum anderen das Streben nach "negativer Gleichheit", wenn ich das mal so nennen darf. Wie eben die Aussage: Warum sollen wir die Religionen aus der Kritik herausnehmen, wenn wir doch auch die Politik so sehr kritisieren?


Das lässt sich doch ganz leicht umkehren: Bestimmte Formen der politischen Meinungsäußerung sind straffrei, daher sollten entsprechende Formen der religiösen Meinungsäußerung auch straffrei sein. Schon haben wir positive Gleichheit, nicht negative. Und die Forderung nach Abschaffung bestehender Verbote lässt sich ebenso leicht als Ansatz zur Problemlösung und damit als positives Denken auffassen.