Mercedes trennt sich von Schumacher

Michael Schumacher und Mercedes gehen 2013 getrennte Wege. Das bestätigte der Rennstall in einer Pressemitteilung. Der Rekordweltmeister wird - wie seit längerem spekuliert wurde - von McLaren-Star Lewis Hamilton ersetzt.

Hamilton erhält bei Mercedes einen Dreijahresvertrag, der ihm laut der britischen Zeitung "Daily Mail" 60 Millionen Pfund (umgerechnet 75,5 Millionen Euro) einbringen soll - bei einem Grundgehalt von 15 Millionen Pfund (18,9 Millionen Euro).

Für den Weltmeister 2008 würde dies die Rückkehr zu Mercedes bedeuten. Der 27-Jährige wurde zwar jahrelang von McLaren aufgebaut - allerdings in einer Ära, als die Truppe aus Woking Werksstatus besaß. Für das mit HWA-Mercedes-Motoren unterstützte ASM-Team gewann er 2005 die Formel 3 Euroserie. Auch sein neuer Mercedes-Teamkollege wäre ein alter Bekannter: Hamilton und Nico Rosberg sind befreundet und kennen einander seit Kart-Zeiten - schon damals fuhren sie für das gleiche Team.

Michael Schumacher betont in der Mitteilung, er habe drei schöne Jahre beim Mercedes-F1-Team gehabt. Sportlich sei die Zeit aber nicht nach seinen Wünschen verlaufen. Für den 43-Jährigen würde der Mercedes-Abschied vermutlich das Ende seiner zweiten Formel-1-Karriere bedeuten. Seine Bilanz ist durchwachsen: Zunächst sah er gegen Rosberg kein Land, diese Saison steigerte er sich aber und fuhr in Valencia als Dritter auf das Podest. Sein Teamkollege übertrumpfte ihn allerdings auch 2012 mit dem Debütsieg für das Mercedes-Team in China. Schumacher fiel auch durch zahlreiche Crashes wie zuletzt in Singapur auf.

Beim Nachtrennen stand der Rekordweltmeister in der Kritik, weil er nach einem Blackout dem französischen Toro-Rosso-Piloten Jean-Eric Vergne ins Heck gedonnert war - das brachte ihm eine Strafversetzung um zehn Plätze beim Grand Prix von Japan ein. Fragen über seine Zukunft ignorierte er, zudem verpasste er die Schweigeminute für den legendären, kürzlich verstorbenen Rennarzt Sid Watkins vor dem Start.


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Nun ja, alles kam, wie es kommen musste und wie ich es ja leider vorausgesehen habe.

Respekt, dass er überhaupt diese drei Jahre durchgehalten hat. Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass er seinen Vertrag bei Mercedes zu Ende fährt. Ich verstehe nur nicht, warum er sich das überhaupt noch mal angetan hat. Vielleicht war es das Rennfieber und einfach nur die Freude am Fahren, vielleicht hat er tatsächlich geglaubt, auch als F1-Opa noch mal was reißen zu können.

Seinem eigenen Denkmal als Champion der Champions hat er damit natürlich ziemlich den Lack abgeschlagen. Wenn man langsamer ist als die Konkurrenz, macht das nix, da kann man es immer aufs Auto schieben. Aber wenn man stets langsamer ist als der junge Teamkollege, dann geht's mit dem Image halt ziemlich schnell den Bach runter. Ich hoffe nur, dass er's jetzt eingesehen hat und nicht auf Biegen und Brechen ein anderes Cockpit sucht. Das wäre dann kaum mehr mitanzusehen.