Interessant, dass deine Kritik zu "Retribution" noch so positiv ausfällt - da hätte ich ein weitaus vernichtenderes Urteil erwartet.

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Da mögen sich eingefleischte Anhänger der Spielereihe noch so sehr darüber aufregen, daß Andersons Version dieser Figuren nicht den Spielecharakteren entspreche – für Gelegenheitsspieler wie mich ("Resident Evil 4" ist der einzige Teil, den ich bislang gespielt habe) sind solch innerhalb des "Resident Evil"-Universums bekannte Namen wie Jill Valentine oder Leon S. Kennedy ein netter Bonus und wirken sogar ein klein wenig identifikationsstiftend.

Das ist tatsächlich teilweise sehr ärgerlich. Für mich als großer Fan der Spielereihe ist es teilweise sehr ärgerlich, wie die Charaktere aus dem Zusammenhang gerissen und mit einer komplett anderen Persönlichkeit versehen werden.

Das größte Verbrechen war Claire Redfield in Extinction, an eine Größe wie Albert Wesker (meiner Meinung nach der genialste Antagonist, des es jemals gab) hätte man sich sowieso gar nicht erst ranwagen sollen, und was man aus Leon und Barry gemacht hat, spottet eigentlich auch jeder Beschreibung, wenn man es mit den aus den Spielen bekannten Charakterzügen vergleicht. Ich hatte eigentlich gedacht, dass man eher versuchen würde, Freunde der Spiele zufrieden zu stellen, denn eigentlich sind die Filme so erbärmlich schlecht, dass das das einzige Klientel ist, dass man zu erreichen versuchen könnte. Dache ich jedenfalls. Aber scheinbar ist eher das Gegenteil der Fall: Wer die Charaktere aus den Spielen nicht kennt, ist eher im Vorteil, weil er unvoreingenommen ist. Für die RE-Fans ist es aber ein reines Ärgernis.

Und vor allem fragt man sich, was das soll, dass man sich einerseits meilenweit von der Geschichte der Spiele entfernt (was erstmal nicht schlecht sein muss, man braucht ja eine "neue" Geschichte), andererseits aber diverse Szenen (vorzugsweise Cutscenes) der Spiele bis zur Lächerlichkeit detailliert 1zu1 übernimmt. Das ist mir schon in "Afterlife" aufgefallen. Da wird ein bisschen was aus RE4 mit RE5 vermischt und fertig. Hauptsache, die etablierten Fans erkennen ein bisschen was wieder. Das schlimme daran: Das funktioniert tatsächlich! Ich finde die Filme prinzipiell schlecht, bin aber trotzdem gespannt, wie es weiter geht und warte nun schon auf den sechsten Film.

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[/quote]atürlich kommt es auch weiterhin zu mehr als soliden Ballereien und Martial Arts-Einlagen und die CGI-Effekte wissen zu gefallen; zudem gibt es dank der Einbindung des "Las Plagas"-Parasiten aus dem Spiel "Resident Evil 4" weit intelligentere Monster als nur die obligatorischen T-Virus-Zombies[quote]

Die "Zombies" aus dem Film sind ja eher die weiterentwickelte Fassung, die man aus RE5 kennt. Aber die Grundlage für diesen Parasiten bildeten natürlich "Las Plagas". Aber ich fand die Zombies immer sehr atmosphärisch, die machten den ganzen Reiz von Resident Evil aus. Im ersten Film waren sie noch am besten umgesetzt. Aber da die Spiele ja auch immer mehr Richtung Action und hirnlosem Rumgeballer gehen (RE6 ist ja mittlerweile draußen und setzt diesen Weg mehr als konsequent fort), darf man bei den Filmen wohl auch keinen anderen Trend erwarten.

Da war der (animierte) Film "Damnation" sogar noch besser, und der war schon ziemlich schlecht.

Allerdings: Milla Jovovich ist wirklich sehr charismatisch. Bzw. sie ist einfach scharf. biggrin

Last edited by Pergor; 06/10/12 07:37 PM.