DIE TRIBUTE VON PANEM – THE HUNGER GAMES

Obwohl ich Ralfs Rezensionen schätze, bin ich nicht immer einer Meinung mit ihm, und in einigen Fällen habe ich eine deutlich abweichende Ansicht. Dieser Film ist so ein Fall.

Er zeigt die 74. "Hungerspiele", bei denen 24 als "Tribute" bezeichnete Kinder und Jugendliche sich zur Unterhaltung der Massen gegenseitig töten sollen. Im Fazit seiner Rezension meinte Ralf "Kein Meisterwerk, aber ein recht vielversprechender Auftakt für die Reihe." und vergab 7,5 Punkte.

Meiner Meinung nach ist der Film ein klischeebeladener Langweiler voller unsympathischer Figuren und mit einem viel zu vorhersehbaren Ende. Während der Vorbereitung auf die Hungerspiele wird eine Menge Zeit mit überflüssigen und (angesichts des bevorstehenden Überlebenskampfes) emotionsarmen Szenen verschwendet, das Verhalten der Figuren nach Beginn der Spiele wirkt über weite Strecken völlig unglaubwürdig und willkürlich zusammengeschrieben. Präsentiert wird eine verlogene Show, in die übertrieben kostümierte Veranstalter massiv und unfair eingreifen, um den Nervenkitzel zu erhöhen. Dadurch, dass der Film sich diese Darstellung weitgehend kritiklos zu eigen macht, ist er allerdings genauso verlogen. Eine differenzierte Zeichnung der Lebensumstände in dieser Diktatur, die Menschen mit Elektrozäunen in Distrikten zusammenpfercht und Kinder und Jugendliche auf Leben und Tod gegeneinander hetzt, findet nicht einmal ansatzweise statt.

Ebenso wie Ralf beurteile ich die schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller zwar als gut, aber für mehr als 2 Punkte reicht es insgesamt trotzdem nicht. Die dämliche Handlung und die Tatsache, dass man durch die Präsentation als Zuschauer zu oft mit dem Publikum dieser Hungerspiele gleichgesetzt wird, machen das inhaltsleere Spektakel sogar zu einem kruden, menschenverachtenden Machwerk, das man sich nicht antun sollte.