Originally Posted by Pergor
Hat immerhin den Vorteil, dass die eigene Interpretation, die man sich aus den Büchern angeeignet hat, nicht getrübt wird.

Und genau das ist der springende Punkt. Auch wenn ein Buch eine Geschichte erzählt, hat trotzdem jeder Leser eine andere Vorstellung davon.

Ich habe den Hobbit nicht gelesen und kann daher "unbelastet" irgendwann mal den Film sehen (momentan interessiert er mich nicht sonderlich), aber ich kann Alriks Reaktion nachvollziehen, weil es mir bei anderen Verfilmungen schon ähnlich gegangen ist.

Natürlich nehmen Regisseure und/oder Drehbuchautoren sich immer ein paar Freiheiten heraus. Solange sie dabei wenigstens einigermaßen dicht am Original bleiben, stört das auch niemanden. Problematisch wird es halt, wenn sie der Ansicht sind, sie könnten das Ganze besser machen als der eigentliche Autor der Geschichte und wild darin herumpfuschen. Jackson ist ja nun bekanntlich ein Freak was die Tolkien-Geschichten angeht, und als solchem ist ihm bereits beim Herrn der Ringe öfter mal das Augenmaß verloren gegangen. Auch dort gab es Dinge, die mich ziemlich gestört haben, weil er damit die typischen dümmlich-albernen Hollywood-Kaspereien eingebaut hat, welche einfach nicht in die epische Geschichte passten und das Ganze etwas runtergezogen haben. Man denke z.B. an die Szene, wo Legolas auf dem Schild die Treppe runtersurft. Bei solchem und ähnlichem Kasperkram hätte ich Jackson am liebsten mit dem Kopf an die Wand geschlagen.

Irgendwie habe ich auch nie so recht nachvollziehen können, warum Jackson so als HDR-Regisseur gehypt wird. Ich bin der Ansicht, dass andere Regisseure mit weniger Popcorn im Schädel das besser hätten umsetzen können. Von daher bin ich recht froh darüber, dass Jackson das Silmarillion nie in die Finger bekommen wird. Somit läuft das wenigstens nicht Gefahr, irgendwie verkaspert zu werden, denn ich persönlich schätze das Silmarillion deutlich mehr als den Herrn der Ringe.