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Arhu #460222 04/01/13 10:09 AM
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Ich glaube eben, es hat schon seine Gr�nde, warum man seit hundert Jahren auf den 24 Bildern pro Sekunde festh�lt. Ich meine, die Technologie war ja schon seit langem da, dass man Filme auch mit mehr Frames machen kann. Hin und wieder versucht's halt jemand.

Ich hatte vor ein paar Jahren mal ein grosses Projekt, von dem dann auch eine Aufnahme gemacht hatte. Das hat auch soweit gut geklappt, nur empfand es das Testpublikum als eine Art Doku - wie Arhu schon richtig sagte, wie bei einer Live-Aufzeichnung eines Theaterst�cks.

Ich liess das ganze Filmmaterial dann auf 24 Frames herunterrechnen und pl�tzlich f�hlte sich auch das Testpublikum wie im Film.
Vielleicht braucht unser Hirn diese "Leerinformation", um das Ganze nicht als "Blick durch ein Fenster" sondern als "Fantasie" zu erkennen...



Was das 3D angeht: Ein Freund ist mit mir in den 2D Hobbit gegangen, obwohl er ihn schon in 3D gesehen hatte. Und er meinte, das 3D bringe dem Film �berhaupt nichts. Im Gegenteil: Die Bilder wirken sehr viel weicher und sch�ner in 2D und der Film sei viel weniger anstrengend.
Er habe ihm in dieser Fom tats�chlich besser gefallen.

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Originally Posted by Patarival
Ich glaube eben, es hat schon seine Gr�nde, warum man seit hundert Jahren auf den 24 Bildern pro Sekunde festh�lt. Ich meine, die Technologie war ja schon seit langem da, dass man Filme auch mit mehr Frames machen kann. Hin und wieder versucht's halt jemand.

Das sind Vorreiter, die sowas versuchen. Ohne Filme wie Avatar und Der Hobbit wuerde die Filmtechnologie sicher weiterhin langsam vor sich hin duempeln, ohne richtigen Technologiesprung; aehnlich hatte z.B. Origin mit seinen Spielen frueher die Technologiekurve im PC-Sektor gepusht. Und die Hauptgruende, warum man seit hundert Jahren auf den 24 FPS festhielt, sind mMn eher in den Umstellungskosten aller Beteiligten begruendet -- nicht umsonst bezahlen die Zuschauer jetzt auch noch HFR-Aufschlaege in den Kinos. Da braucht es schon einen Blockbuster, um die Kosten kalkulierbar und kurzfristig wieder einspielbar zu machen. Klar: Neues und Ungewohntes braucht eine Eingewoehnungszeit, und niemand investiert gerne in Ungewissheit. "Never touch a running system", wie es so schoen heisst. Doch heisst es nicht auch "Never say never"? smile

Gerne haette ich den Hobbit uebrigens auch mit der neuen Dolby Atmos-Technologie erlebt, aber leider gab / gibt es noch kein Kino in meiner Naehe damit.

Quote
Vielleicht braucht unser Hirn diese "Leerinformation", um das Ganze nicht als "Blick durch ein Fenster" sondern als "Fantasie" zu erkennen...

Mag sein, aber spinnt man diesen Gedanken weiter, landet man irgendwann bei der komplett bilderlosen Version, der Urvorlage: dem Buch.

Arhu #460255 07/01/13 01:41 PM
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Viele kleine Kinos k�nnen bei diesem "Technology-Upgrade" gar nicht mitmachen und m�ssen schlie�en. Profitieren tun davon letztendlich aucgh wieder nur "die Gro�en", wie es im Rest der Marktwirtschaft allgemein so �blich geworden ist.

Im Dorf, in dem meine Gro�eltern gelebt hben, ist genau das passiert, plus, da� "die jungen Leute" immer nur noch zum Cinemax in die n�chstgr��ere Stadt fuhren, anstatt in das kleine, aber feine Dorfkino. Es mu�te schlie�en. Damit sind mindestens 30, eher sogar noch 40 oder gar 50 (ich habe keine exakten Zalen, nur Indizien) an d�rflicher Kinogeschichte dahin.
Es gab, so wurde mir erz�hlt, tats�chlich einen Riesenwirbel im Dorf, zusammen mit einer Unterschriftenaktion und so, aber die Betreiber waren zudem auch noch zu alt.
Diese drei Faktoren haben zu der Schlie�ung gef�hrt : Kein Geld f�r die neue Technologie, Ausw�rtsgehen der Jugend, Alter der Betreiber.
Angeblich sollen aus dem saalartigen Geb�ude nun Wohnungen gemacht werden.
Ich hatte damals "Asterix und Kleopatra" in diesem Kino gesehen - und diesen Film lieben gelernt. smile



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Die offiziellen Statistiken best�tigen diesen Einzelfall �brigens: Schon seit vielen Jahren nimmt die Anzahl der Kinos in Deutschland konstant ab, inzwischen gibt es selbst immer mehr Kleinst�dte, in denen es �berhaupt keine Kinos mehr gibt, weil die potentiellen Kunden lieber in die nahegelegene Gro�stadt fahren.

Das ist nat�rlich einerseits sehr bedauerlich und schadet dem gesamten Film- und Kinostandort Deutschland, andererseits sind die Probleme aber auch teilweise hausgemacht. In der Kleinstadt (40.000 Einwohner), in der ich aufgewachsen bin, gab es in meiner Jugend immerhin drei Lichtspielh�user, davon ein Arthouse-Kino. Dann hat im benachbarten N�rnberg das CineCitta� er�ffnet und viele Zuschauer abgezogen - inklusive meiner Wenigkeit, da das CineCitta� (im Gegensatz zu den mir bekannten deutschlandweit vertretenen Multiplex-Ketten) schlicht und ergreifend vorbildlich ist in Sachen Kundenservice, Technik und (f�r Multiplex-Verh�ltnisse) Eintrittspreise. Es ist einfach so: Wenn man Filme in der technischen Qualit�t gesehen hat, die das CineCitta� anbietet, dann will man keine Filme mehr im �rtlichen Kino sehen, in dem die Lautsprecher nie richtig funktionieren, seit Jahren Risse in der Leinwand vor sich hinmodern und so weiter - auch wenn es daf�r g�nstiger ist. Selbst wenn die Gelder knapp sind, wenigstens rudiment�re Instandhaltungsinvestitionen mu� man einfach leisten, ansonsten spart man das Geld zwar kurzfristig, aber mittel- bis langfristig verliert man deutlich mehr durch die ausbleibenden Zuschauer.

Dennoch haben es immerhin zwei der drei Kinos in meiner Heimat geschafft zu �berleben (auch dank Investitionen, beispielsweise k�nnen beide mittlerweile 3D-Filme zeigen), nur das Arthouse-Kino (in dem ich z.B. "Casablanca" erstmals gesehen habe) existiert bedauerlicherweise nicht mehr. Was nat�rlich paradox ist, da die beiden verbliebenen Lichtspielh�user das gleiche Programm zeigen wie das CineCitta�, w�hrend das Arthouse-Kino eigentlich ein sehr interessantes Alternativprogramm anbot ...

Ralf #460298 10/01/13 02:37 PM
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Solche Kinos, wie du das "Arthouse" beschreibst, sterben als erstes. Denn anscheinend ist niemand gewillt, sich das "Alternativprogramm" anzuschauen, geschwege denn ein "Autorenkino".

Aber im Computerspielbereich scheint es ja ganz �hnlich zu sein ... Es gibt so viele gute Spiel, die niemand gespielt hat ... Nur "Blockbuster" ...

Der "Indie-Bereich" macht da zur Zeit wieder einiges wett, aber in meinen Augen ist das fast schon zu sp�t.

Last edited by AlrikFassbauer; 10/01/13 02:38 PM.

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Doch, Arthouse-Kinos finden schon ihr Publikum - aber offenbar zunehmend nur noch in den Gro�st�dten. Alleine in N�rnberg kenne ich zwei sehr gute, denen es auch finanziell gut geht. Aber in den l�ndlicheren Regionen gibt es offenbar nur noch wenig Bedarf an gehobener Kinokunst. Da wartet man wohl lieber gleich auf die DVD-Ver�ffentlichung.

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Ich muss zugeben, oftmals wenn ich ins Kino gehe, gehe ich nicht des Films wegen sondern darum, um mit meinen Freunden was zu unternehmen. Und die haben dann oft keine Lust auf Arthouse-Kino.

Auch geht es mir oft so, wenn ich mal aus gehe, dann ist mir ein tumber Actionfilm oder eine gute Kom�die oft lieber, als irgend ein depressiver Film �ber einen Pianisten im zweiten Weltkrieg oder so.

Deshlab bin ich leider auch einer von denjenigen, die, wenn sie mal ins Kino gehen, dann eher Mainstream. Sorry!

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Wobei Arthouse ja nicht zwangsl�ufig diesem Klischee entsprechen mu�. "Moonrise Kingdom" beispielsweise ist auch Arthouse-Kino, selbst "Cloud Atlas" oder "Life of Pi" werden in den offiziellen deutschen Arthouse-Charts gef�hrt ...

Ralf #460348 11/01/13 03:55 PM
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JACK REACHER:

Pittsburgh, Pennsylvania: Ein Mann (Jai Courtney, Bruce Willis' Sohn im f�nften "Stirb Langsam"-Film) f�hrt in ein Parkhaus, steigt in einer oberen, menschenleeren Etage aus, zieht ein Parkticket, packt dann in aller Ruhe ein Scharfsch�tzengewehr aus, legt sich bereit und nimmt nacheinander mehrere Menschen ins Visier. Schlie�lich er�ffnet er das Feuer: sechs Sch�sse, f�nf Tote. Wenig sp�ter st�rmt die Polizei unter Leitung von Detective Emerson (David Oyelowo, "Planet der Affen: Prevolution", "The Help") die Wohnung des aufgrund eines hinterlassenen Fingerabdrucks Tatverd�chtigen und nimmt ihn fest. Aber es ist nicht der T�ter, den die Polizei verhaftet, sondern ein Mann namens Barr (Joseph Sikora), ein ehemaliger Scharfsch�tze des US-Milit�rs. Barr verweigert die Aussage, seine einzige Forderung: Holt Jack Reacher. Das erweist sich jedoch als �berfl�ssig, denn der geheimnisvolle ehemalige Milit�rpolizist wendet sich von sich aus an die Polizei, nachdem er in den Nachrichten von Barrs angeblicher Tat erfahren hat. Nur z�gerlich l��t er sich von Barrs Anw�ltin Helen Rodin (Rosamund Pike, "Barney's Version") als Ermittler anheuern, doch schon bald st��t er auf Ungereimtheiten, die den Ehrgeiz des notorischen Einzelg�ngers wecken ...
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Au�erdem:
"Silver Linings" (achtfach OSCAR-nominierte Tragikom�die mit Bradley Cooper und Jennifer Lawrence)

Ralf #460575 25/01/13 11:35 AM
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LINCOLN:

Januar 1865: Der amerikanische B�rgerkrieg ist noch in vollem Gange, allerdings zeichnet sich der bevorstehende Sieg der Nordstaaten bereits deutlich ab und echte Friedensverhandlungen befinden sich im Bereich des M�glichen. Das versetzt den gerade wiedergew�hlten und extrem popul�ren Pr�sidenten Abraham Lincoln (Daniel Day-Lewis, "There Will Be Blood") ein wenig in ein Dilemma, denn er will unbedingt einen Verfassungszusatz durchfechten, der die Sklaverei ein f�r allemal verbietet � das ist jedoch nur m�glich, solange der B�rgerkrieg andauert und die S�dstaaten deshalb nicht abstimmen k�nnen. Soll Lincoln also die Friedensverhandlungen verz�gern und somit die Leben zahlloser weiterer tapferer Soldaten auf beiden Seiten opfern f�r sein hehres Ziel, die Abschaffung der Sklaverei? Doch selbst wenn er bereit ist, das zu tun � wird er die daf�r erforderliche Zweidrittel-Mehrheit im Abgeordnetenhaus erringen, obwohl seine Republikaner alleine nicht �ber die n�tigen Stimmen verf�gen und die Demokraten (jaja, so �ndern sich die Zeiten) strikt gegen diesen "unnat�rlichen" Verfassungszusatz sind?
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Au�erdem:
"Movie 43" (stargespickte, aber niveaulose erotische Episodenkom�die)
"The Sessions - Wenn Worte ber�hren" (einf�hlsame Tragikom�die mit der OSCAR-nominierten Helen Hunt)

P.S.: �brigens wollte ich schon l�nger mal erw�hnen (ohne da� es nach Betteln klingt grin ), da� ich es sehr nett f�nde, wenn diejenigen, die ab und zu etwas bei amazon.de bestellen, dies gelegentlich �ber einen der amazon-Links auf meinem Blog tun k�nnten - dann bekomme ich n�mlich eine kleine Provision (es reicht der Klick auf irgendeinen der amazon-Links, es mu� nicht genau das Produkt sein, das man kaufen m�chte). Da ich "Der Kinog�nger" bis auf weiteres nur ungern mit normalen Werbeanzeigen verschandeln m�chte, deren Inhalt ich nur sehr begrenzt steuern k�nnte, ist das derzeit n�mlich meine einzige M�glichkeit, mir ein paar Euro dazuzuverdienen ... smile

Last edited by Ralf; 25/01/13 02:24 PM.
Ralf #460581 25/01/13 04:21 PM
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Originally Posted by Ralf
Da ich "Der Kinog�nger" bis auf weiteres nur ungern mit normalen Werbeanzeigen verschandeln m�chte, deren Inhalt ich nur sehr begrenzt steuern k�nnte,

Aber Ralf. Du musst das doch nur so machen, wie es auch in jedem Kinofilm gemacht wird: Product Placement. Bau die Werbung gaaanz unauff�llig in Deine Artikel ein, dann merkt das keiner und das Geld der Werbekunden flie�t in Str�men. Na ja - zumindest, wenn Deine Hits und Visits das hergeben...


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Warnung: Die folgende Rezension ist *etwas* l�nger geworden, weil ich mich darin auch mit den Kontroversen um den Film in den USA besch�ftige.

ZERO DARK THIRTY:
Nach den Anschl�gen den 11. September 2001 ist eines der vordringlichsten Ziele des US-amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA das Aufsp�ren des Terrorf�hrers und (nach eigener Aussage) 9/11-Verantwortlichen Osama bin Laden. Die junge Agentin Maya (Jessica Chastain, "The Help", "The Tree of Life") st��t im Jahr 2003 in Pakistan zu dem Team, das unter Leitung von Dan (Jason Clarke, "Public Enemies", "Der gro�e Gatsby") gefangene mu�ma�liche Al-Kaida-Terroristen verh�rt � unter Einsatz aller von US-Pr�sident George W. Bush genehmigten "erweiterten" Verh�rmethoden inklusive des simulierten Ertrinkens mittels "Waterboarding". Die Informationen, die solcherma�en herausgepresst werden k�nnen, sind jedoch keineswegs immer zuverl�ssig, und so mu� die verbissen ihre Aufgabe und jede noch so kleine Spur verfolgende Maya im Lauf der Jahre zahlreiche R�ckschl�ge hinnehmen. Bis ihr eines Tages von einer Kollegin eine jahrelang �bersehene Information zugetragen wird, die zum tats�chlichen Aufenthaltsort bin Ladens f�hren k�nnte ...
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Ralf #460728 08/02/13 04:05 PM
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Leicht versp�tet:

DJANGO UNCHAINED:
Amerikanische S�dstaaten, 1858 (gut zwei Jahre vor Beginn des B�rgerkrieges): Der deutsche Kopfgeldj�ger Dr. King Schultz (Christoph Waltz), ein ehemaliger Zahnarzt, befreit den Sklaven Django (Jamie Foxx, "Ray", "Collateral") aus der Gefangenschaft, da er seine Hilfe bei einem Auftrag ben�tigt. Er will n�mlich das Kopfgeld f�r die drei Brittle-Br�der kassieren, deren Aussehen ihm unbekannt ist � Django jedoch nicht. Dieser nimmt die unverhofft dargebotene Chance selbstverst�ndlich gerne wahr und wird nicht nur zu einem Freund, sondern sogar zu einer Art Sch�ler von Dr. Schultz. Schlie�lich verspricht dieser, Django dabei zu helfen, seine Ehefrau Broomhilda (Kerry Washington) freizukaufen. Doch um deren aktuellen Besitzer, den geckenhaften, aber brutalen Calvin Candie (Leonardo DiCaprio, "Zeiten des Aufruhrs"), zum Verkauf zu bewegen, bedarf es einer riskanten List ...
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Au�erdem:
"The Impossible" (hochemotionales, aber allzu manipulatives Tsunamidrama)

Ralf #460729 08/02/13 04:30 PM
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Ich habe Django noch nicht gesehen, aber auf einen Absatz in deiner Kritik mu� ich eingehen: N�mlich da� Tarantino totgeglaubte Genres aufleben l��t - wie hier eben den Western.
Das stimmt nat�rlich begriffstechnisch gesehen - denn es ist ja ein Western. Aber ich glaube nicht, da� ein Gro�teil der Kinobesucher bewu�t in einen Western gegangen sind, sondern eben in einen Tarantino-Film. Wenn ein anderer f�r den Film verantwortlich zeichnete, w�rde zum einen nicht so viel (v�llig gerechtfertigter) Medien-Hype entstehen und zum anderen w�rden die Zuschauer denselben Film nicht so honorieren. Da bin ich mir absolut sicher.

Insofern w�rde ich nicht sagen, da� Tarantino den Western wiederbelebt... sondern sich dieses Genres bedient (wobei der Western mit seinen Elementen durchaus zu den Grundpfeilern seines Gesamtwerks geh�rt), um einen neuen Tarantino-Film zu verwirklichen. Das meine ich �brigens im allerpositivsten Sinne.
Aber in einem Jahr werden die Western weiterhin in ihrer Nische darben wie zuvor auch. Bleibt die Frage, welches Genre Tarantino f�r seinen n�chsten Film nutzen sollte. smile


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
elgi #460730 08/02/13 06:39 PM
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Ich stimme dir da durchaus zu, sehe allerdings nicht unbedingt einen Widerspruch zu dem von mir Geschriebenen. Auch eine kurze Wiederbelebung (und bei den von mir genannten Darstellern war sie au�er bei Travolta ja leider auch nicht wirklich nachhaltig) ist doch eine Wiederbelebung, oder nicht? wink

Au�erdem, wenn man sich die unterschiedliche Erfolgsbilanz Tarantinos anschaut, dann ist die ja doch Beleg daf�r, da� der Name und gute Kritiken alleine nicht f�r kommerziellen Erfolg ausreichen - wie bei "Grindhouse" erlebt, der ja sehr wohl positiv besprochen wurde (wenn auch weniger positiv als die meisten seiner �brigen Filme). Da hatten er und Rodriguez wohl einfach zu sehr in der Obskurit�tenkiste gekramt, wohingegen bei Western (wobei Tarantino selbst "Django Unchained" ja lieber als "Southern" bezeichnet ...) und Kriegsfilmen eine Grundbereitschaft im Publikum offensichtlich vorhanden war/ist.

Aber vielleicht f�llt mir ja noch ein treffenderes Wort ein, dann korrigiere ich den Text sp�ter. smile

Ralf #460731 09/02/13 01:22 AM
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Mag wohl stimmen, da� eine Grundtendenz beim Publikum vorhanden ist bei den entsprechenden Genres. Ich vermute, da� bei Grindhouse auch die ungew�hnliche Darreichungsform und die ganzen Diskussionen um die Vorf�hrversionen auch eine Rolle gespielt haben. Filmisch fand ich n�mlich Death Proof eine der besten Versuche von Tarantino. smile

Mein Problem ist, da� bei Tarantinos Filmen immer sehr viel vom Genre an sich geredet wird... und da� er diesen neues Leben einhaucht. Aber wie gesagt, die meisten werden in diese Filme nicht wegen des Genres gehen, sondern weil es Tarantino ist. Wenn man sich mal in themenfremden Foren umschaut, sieht man auch, da� Leute, denen der Western an sich eigentlich v�llig egal ist (z.B. junge Frauen, die sonst den �blichen Schmarrn sch�tzen wink ), dennoch Django anschauen - weil es ein Tarantino-Film ist - und dann tats�chlich auch gut finden. Diese Leute werden aber in den n�chsten �berragenden Neo-Western nicht mehr gehen - au�er es spielen Vampire mit. grin


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
elgi #460732 09/02/13 09:39 AM
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Leider wahr - wobei ich aber wirklich frage, wie Tarantino zu diesem in der Tat hohen (in den USA sogar statistisch belegten) weiblichen Interesse kommt. "Frauenfilme" dreht er ja nun wirklich nicht und au�er bei "Jackie Brown" und "Kill Bill" stehen Tarantino-Filme auch nicht gerade f�r starke Frauenrollen ...

�brigens ist mir eingefallen, da� ich beim Schreiben meines Textes tats�chlich sogar ernsthaft erwogen habe, das unsch�n klingende Wort "Wiederbeleber" durch "Nekromant" zu ersetzen - das kam mir dann aber doch zu negativ besetzt vor, auch wenn es die bedauerliche Kurzfristigkeit seiner Wiederbelebungen wohl besser zum Ausdruck gebracht h�tte. grin

Ralf #460762 11/02/13 01:14 PM
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Klingt nach Tarantino-Starkult.

(Wieso mu� ich bei diesem Namen immer an "Tarantel" denken ? think )


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Ich stimme da Alrik zu.

Ich habe Django Unchained zwar noch nicht gesehen (schaffe ich vermutlich auch nicht mehr) aber ich freue mich darauf und habe erstens die Comicadaption (soweit bis jetzt erh�ltlich) gelesen und einiges an der Comic-Con gesehen.

Ich habe ganz viele Leute getroffen - darunter vor allem Frauen -, die den Film im Kino anschauten und ihn toll fanden. Die meisten h�tten ihn keines Blickes gew�rdigt, wenn er nicht von Tarantino gewesen w�re und - davon bin ich �berzeugt - dreiviertel von ihnen h�tten ihn nicht gut gefunden, wenn er nicht von Tarantino gewesen w�re, da sie solche Filme eigentlich nicht m�gen.


PS: Bisher musste ich bei Tarantino nie an "Tarantel" denken. Das hat sich jetzt ge�ndert. Danke Alrik. wink

Last edited by Patarival; 11/02/13 02:25 PM.
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So ganz erkl�rt das aber auch nicht, warum nun ausgerechnet ein Tarantino-Western beispielsweise in Deutschland doppelt so viele Kino-Zuschauer hat als sein bis dahin erfolgreichster Film "Inglourious Basterds" (der wiederum deutlich erfolgreicher als alle davor war) ...

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