Ich suche immernoch nach dem (richtigen) Tee ... hehe

Nach inzwischen weiteren drei Jahren habe ich mit meinem Spielcharakter namens Ari auch den Turm besetzt, die Drachengestalt gespielt und die Welt von Rivellon erforscht. Irgendwie waren zumindest die schlauchartigen Gebiete einerseits eine sentimentale Reise meiner Erinnerung nach an die Spielkorridore von Wizardry 8. Andererseits waren die Gestaltwandlung zum Drachen und das Herumfliegen eine witzige Komponente, um diesen beengten Eindruck geschlossener Welt etwas abzumildern.

Seltsamerweise habe ich seit Threatstart hier immer mal wieder ins Forum geschaut, was die alten Forumsveteranen um Buad, Ragon, Ralf & Co so treiben. Nachdem ich inzwischen weniger Kaffee und wirklich mehr Tee trinke – derzeit gelben Tee, schmeckt sehr belebend -, habe ich mich in meiner seltenen Freizeit doch eher wieder den offeneren PC-Rollenspielen zugewandt.

@ Online-Rollenspiele: World of Warcraft ist ein eher arbeitsames Hochleveln mit einer Quest- und Wartestruktur, die mich eher an die Arbeitswelt erinnert. * g * Demgegenüber erzählt Guild Wars ja ansatzweise gute Geschichte, mir war das aber zuviel Powercharakterleveln ohne Rollenspielelementen zwischen den Spielern. Das kürzlich erschienene und noch in so einer Art Probierstadium befindliche Wizardry Online finde ich richtig interessant. Die Spiel(er)mentalität geht aufgrund der etwas happigeren Start- und Überlebensherausforderungen (auch permanent-Tod) in die richtige Richtung. Aber der im Spiel zu offensichtliche Itemshop für Kurzzeitspielerfolgskäufer drosselt derbe die Partyinteraktion. frown

Was mich anfangs richtig begeisterte waren Drakensang 1 und 2, natürlich Divinity II: Ego Draconis+, Risen 1 und 2, jetzt auch Dungeon Gate (cooles Gestaltwandeln der Spielfigur statt eigenem Inventar). Doch die Spielwelten sind mir nach meinem bis heute entwickelten Spielgeschmack zu linear geworden, die Kämpfe zu Klick-Prügel leicht und die Dialoge zu vorgegeben.

Der große Hype-Leuchtturm The Elder Scrolls: Skyrim wurde von mir mit einem Spielcharakter namens Ari (irgendwie mein Standardname) bis Level 68 durchgespielt. Da ich ein sehr aufwendig suchender Spieler bin, habe ich wirklich das Meiste der Spielwelt gesehen. Das große Plus der offenen Spielwelt ist bei der Elder Scrolls Reihe seit Daggerfall ungeschlagen. Jedoch auch hier ist der Spieler trotz höchster Schwierigkeitsstufe weit vor Erreichen des Dovakin, Besiegen des Vampirfürsten, Reise in andere Länder, etc. ein recht unschlagbarer Überkönner, der zunehmend alles kann, und keiner Spezialisierung, Zwängen und ansich auch keiner Interaktion (Angewiesensein auf NPCs) unterliegen muss.

Wie seht ihr das? Sind heutige PC-Games im Rollenspielbereich zu leicht?

Ich würde grad eher zu einem Ja tendieren. Vielleicht habe ich aber was verpasst oder übersehen.

Ich schreibe das hier ins Topic, weil ich den Eindruck grundsätzlich mit oder seit Drakensang und Divinity erhalten habe. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass ich seit den 90er Jahren immer wieder gerne auch PC-Rollenspiele zocke. Und ja, ich kenne die Vorurteile, dass sich PC-Spiele immer öfter als plattformübergreifende Produkte dem Konsolenbereich annähern. Selbst wenn die kindliche Zielgruppenorientierung im Mittelpunkt stehen könnte, sehe ich bei Bekannten jüngsten Alters (= Kinder) doch eher spielerischen Frust im Rollenspielbereich, mangels schwieriger Herausforderungen. Doch es gibt im Spielsektor auch Ausnahmen, was mangelnde Schwierigkeit angeht.

Denn das zuletzt von mir und derzeit auf dem PC noch gespielte Dark Souls ist wieder ordentlich schwerer und erfüllt dieses Konsolengeburts-Vorurteil der PC-Spieler wiederum nicht. Dafür finde ich trotz spannender und herausfordernder Kämpfe die Charakterentwicklung mal ordentlich langweilig. Ich hoffe, das wird im Spielverlauf noch besser.

Meine letzten großen Enttäuschungen waren der dritte Teil von Mass Effect sowie das quasi eigenständige Addon New Vegas nach Fallout 3. Eine sehr geniale Geschichte sowohl der Vorgänger als auch der Spiele selbst wird dermaßen seicht spielbar (Charakterentwicklung, Kämpfe, Ausrüstung) umgesetzt, dass ich immer wieder den Spielbeginn/ -einstieg besser fand, als das spätere Endspiel(en).

Was sagt ihr dazu? - Habt ihr Empfehlungen, Einschätzungen, Kommentare?
Ansonsten greife ich – wie sowieso immer mal wieder- wirklich zu Stift und Papier, erwürfle und erzeichne mir Helden und Spielfigur nach alten DSA bzw. D&D – Regeln und treffe mich bei einer klassischen RPG-Runde.


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