Die Zufälligkeit - ausgedrückt durch Würfel - ist für viele in der Tat ein Teil von Rollenspiel. Das habe ich "veraltet" genannt, aber das war vielleicht doch etwas zu despektierlich. Ich habe es deshalb so genannt, weil ich meine ersten P&P-Erfahrungen eben mit diesen Zufällen - nicht nur bei der Charaktererschaffung, sondern später dann auch bei der Weiterentwicklung - gemacht habe... und erst später dann z.B. durch Shadowrun den anderen Weg kennen und sehr schätzen gelernt habe.

Aber wenn man bedenkt, daß in DSA 4 in der Tat auch dazu übergegangen wurde, das Würfeln bei der Charaktererstellung sein zu lassen, dann könnte man in dem Zusammenhang von einer Erneuerung reden... und damit wäre das Würfeln dann veraltet. wink


Ich denke, dieser Satz drückt die verschiedenen Ansätze gut aus:

The randomness was there to make sure you do NOT get to have the perfect character, so that you will have to work with his/her shortcomings, which always results in interesting situations and challenges.

Es gibt genug Spieler, die genau diese Zufälligkeit mögen - und dabei Guido Henkels Argument vorbringen: Ha ja, beim Würfeln kann halt auch mal ein nicht ganz so perfekter Charakter rauskommen. Das führt dann zu spannenden Situationen.

Aber beim Erstellen ohne Würfeln kann man ja genau diesen unperfekten Charakter eben selbst erschaffen - und wenn man erfahren genug ist, macht man das sogar ganz automatisch, weil solche Typen einfach mehr Spaß machen. Denn mit der Zeit lernt man, daß es nicht darum geht, überall der Beste zu sein und mit allem fertig zu werden, was einem der Spielleiter entgegensetz... sondern daß es um die Geschichte, um die Interaktion mit den Mitspielern und mit dem Spielleiter sowie um das Spielen des Charakters geht. Und da ziehe ich einen Charakter vor, den ich mir im Vorfeld gut überlege und dann entsprechend anlege. Da nützt mir der Zufall rein gar nix.

Insofern stimme ich Tut uneingeschränkt zu. smile


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"